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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Die Leute saßen auf alten Fahrzeugsitzen und Gartenstühlen, tranken und rauchten und schauten sich die Sterne an. Im Schatten knutschten Paare.
    Zigarettenrauch, Sterne und ein gelegentliches begieriges Stöhnen kreisten um Valentine herum, während er den Himmel betrachtete. Wussten Frauen um ihre fremdartige Heilkraft? Er fühlte, wie Wunden sich zu schließen begannen, aber nichts, nicht Gide, nicht Blake, nicht einmal die Befriedigung, die mit dem erfolgreichen Abschluss eines Auftrags einherging, konnte ihm seine Tochter ersetzen.
    »Ich hätte diese Reise nie antreten sollen«, murmelte er.
    »Was denn, Max? Bedauern Sie etwa, dass Sie sich aus dem Staub gemacht haben, um mich zurückzubringen?«, fragte Hornbreed hinter ihm.

    »Hab Sie gar nicht gesehen«, sagte Valentine. »Nein, es geht um eine andere Reise vor zwei Jahren. Lohnt nicht, darüber zu reden.«
    »Ganz, wie Sie wollen. Wie hat Ihnen der Flug gefallen?«
    »Es war fantastisch, trotzdem will ich meine Belohnung.«
    »Flugzeuge sind immer knapp, aber Sie müssen sich keine Sorgen machen. Sie werden schnell und stilvoll ans Ziel kommen. Wir hängen noch ein oder zwei zusätzliche Tage für die Wartung dran und ermitteln den Treibstoffverbrauch. Morgen gebe ich Ihnen ein paar Lehrbücher - Sie müssen ein paar Grundprinzipien lernen -, und dann ziehen Sie vielleicht in einem zweisitzigen Gleiter los.«
    »Sie haben sich Sorgen über irgendwelche Läuterer gemacht, nicht wahr?«
    »Ich bin sauber. Das Schlimmste, was man tun kann, ist, deshalb nervös zu werden. Wenn die Sie stammeln und schwitzen sehen, nehmen sie an, dass sich da ein schlechtes Gewissen regt.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Valentine, dem Hornbreeds blasierte Haltung unheimlich war. Mischten die hier irgendwas ins Trinkwasser? Was, wenn man seine Louisa verschleppen würde?
    »Vielleicht kommen sie gar nicht. Die hohen Tiere sind besorgt wegen der Lebensmittelknappheit. Wahrscheinlich konzentrieren die sich auf die Bauern in Kalifornien und Mexiko.«
    »Ich würde trotzdem gern bald aufbrechen.«
    »Wir müssen Ihnen immer noch ein paar Tausend in Gold auszahlen. Die müssen erst mal rangeschafft werden.«
    Valentine fragte sich, ob das eine Verzögerungstaktik war. »Wie geht es Ihnen?«

    »Besser. Was immer mir dieses Ungeziefer verpasst hat, ich glaube, es ist schon fast abgebaut. Brennt nur teuflisch. Sie schlafen übrigens heute Nacht bei uns. Lassen Sie uns zum Krankenhaus gehen und Ihr Zeug holen. Wenn das da zu lange rumliegt, kommt noch jemand auf die Idee, es zu verkaufen.«
    »Ich bin bereit.«
    Sie nahmen einen kleinen Volkswagen (»Die Mexikaner haben den Namen vor ein paar Jahren geändert, aber daraufhin haben die Leute ihn nicht mehr gekauft«, erklärte ihm Hornbreed). Hornbreeds Haus war nicht viel kleiner als einige der Anwesen in Iowa. Dem imposanten Gebäude im spanischen Stil fehlte lediglich ein ausgedehntes Grundstück, um als echtes Herrenhaus durchzugehen. Stattdessen hockte es auf einem kleinen Flecken Erde in einer umzäunten Nachbarschaft voller ähnlich beeindruckender Behausungen. Louisa gab Valentine ein Zimmer am Rande eines Innenhofs, aus dem das besänftigende Plätschern eines Springbrunnens zu hören war. Vom Fenster aus konnte er zu dem Balkon seiner Gastgeber im Obergeschoss hinaufsehen.
    Er schrak aus dem Schlaf hoch und griff nach dem Schwert unter seinem Kissen, aber da war nur ein junges asiatisches Mädchen mit einer Schürze, das ihm einen Morgenkaffee brachte - echten Kaffee, um genau zu sein.
    »Frühstück gibt es in der Küche«, sagte sie.
    Nach dem strikt rationierten Mahl zeigte ihm Hornbreed die »Nachbarschaft«. Es gab ein Schwimmbecken, eine Schule und einen kleinen Golfplatz, ein kleines Geschäft und eine Tiefgarage, in der die privilegierten Familien Fahrzeuge »entleihen« konnten. Hornbreed erzählte ihm, dass die meisten Bewohner kaum zum Tor hinausgingen. Alles Notwendige wurde ihnen geliefert.

    Auch ein kleiner Spielplatz gehörte dazu, aber Valentine sah nur wenige Kinder in einfachen, handgemachten Kleidern. Sie kreischten und jagten einander und verständigten sich in einem spanisch-englischen Dialekt, gewürzt mit ein paar Brocken Chinesisch. »Kinder der Dienerschaft«, sagte Hornbreed. »Eigentlich sollten sie nicht hier sein, aber niemand beklagt sich.«
    »Was ist mit den Kindern, für die der Spielplatz angelegt wurde?«
    »Die meisten unserer Kinder gehen in die Kirchenschule oder auf eine

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