Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf
gab und den leichten Duft nach Rosen.
Sie küssten sich lange und sanken zusammen zu Boden. Sie verschmolzen in der Dunkelheit, lernten neue Möglichkeiten, einander Vergnügen zu bereiten, einander zu lieben.
Molly nahm in einem stetigen, deprimierenden Nieselregen Abschied. Während Flanagan und sein allgegenwärtiger Begleiter draußen im Patrouillenwagen warteten, umarmten sich Verwandte, Freunde und Geliebte ein letztes Mal. Valentine, Molly und ihre Eltern legten alle die gleiche künstliche Fröhlichkeit an den Tag, wie sie bei einer Beerdigung herrscht, wenn jemand, der über siebzig war, bei vollkommen guter Gesundheit plötzlich tot umgefallen ist. »Er hat nichts davon gespürt«, sagt dann ein Verwandter zum anderen. »Ja, so würde ich auch gerne sterben. Keine
Schmerzen, kein Leid, keine Krankheit. Ein glücklicher Mann«, stimmt der andere zu, der ebenfalls nach dem winzigen Fleck Sonnenschein zwischen den bedrückenden Wolken sucht.
Der gleiche gezwungene Ton lag auch in Mr. Carlsons Stimme, als er sich von seiner Tochter verabschiedete. Molly trug ihre ältesten Kleider vom Stallausmisten, sauber, aber voller Flecken, die sich nicht mehr herauswaschen ließen. »Er will ein Mädchen vom Land, also soll er eins bekommen«, hatte sie zu ihrer Mutter gesagt und den Vorschlag abgelehnt, sich damit ein wenig aufzuheitern, dass sie ihr hübschestes Kleid anzog, ein blau kariertes, das zu ihren Augen passte.
»Nein, gib das Mary, es wird sie an mich erinnern«, sagte sie und ging, bevor ihre Mutter fragen konnte, wie sie das meinte.
»Pass auf deinen Arm auf, Victor«, sagte sie und schüttelte Gonzales die linke Hand. »Jetzt bin ich dran mit einem Besuch in der großen Stadt, Frat. Aber wenigstens ist Madison nicht Chicago. Mary, Pferde sind nicht nur zum Reiten und Striegeln da. Du bist für den Stall zuständig, wenn ich weg bin, und du solltest lieber darauf achten, dass er sauber bleibt.«
Ihre Worte an Valentine waren, im Nachhinein betrachtet, ebenfalls Ausdruck ihrer finsteren Stimmung unter den stahlgrauen Wolken. »David, du wirst heute Abend aufbrechen, oder? Wenn es dunkel wird?«
»Das habe ich zumindest vor. Ich arbeite noch an dem Packsattel für mein Pferd. Morgen früh werden wir schon meilenweit weg sein.«
Sie lächelte ihn zufrieden an. Dann gingen sie neben das Haus, wo sie sich küssen konnten, ohne von wachsamen Augen beobachtet zu werden. »Ich werde daran denken, wie du die Schlächter bekämpfst, David. Weißt du, jetzt,
nachdem ich darüber nachgedacht habe, ist deine Masada-Lösung vielleicht die bessere. Ein paar von ihnen mitzunehmen.«
»Molly, sei nicht so finster. In ein paar Jahren wirst du auf all das zurückblicken und lachen. Oder dich vielleicht übergeben. Aber es ist nicht für immer. Es ist wirklich ziemlich erbärmlich von ihm, wenn man darüber nachdenkt. Deinen miesen Onkel loszuschicken, damit er ihm mit vorgehaltener Pistole ein Mädchen verschafft.«
»Das ist das Erste, was ich ihm sagen werde«, erklärte Molly und grinste bei dem Gedanken.
»Komm zurück und arbeite weiter auf dem Hof. Dass mein Plan jetzt nicht funktionieren würde, bedeutet nicht, dass es in drei Jahren genauso aussehen wird. Eines Nachts werden ein paar Wölfe an eurer Hintertür auftauchen. Wir bringen deine ganze Familie raus.«
»Ich weiß nicht, ob mein Dad mitgehen würde. Er ist ziemlich engagiert in seinen Bemühungen, Leute hier rauszuschmuggeln.«
»Ich habe deiner Familie viel zu verdanken. Du wirst diese Schulden irgendwann eintreiben. Ich werde im Herbst kommen, wenn ich kann.«
Sie sah ihm in die Augen. »Ich glaube, in drei Jahren wirst du dir um wichtigere Dinge Sorgen machen. Sei vorsichtig, was Versprechen angeht. Niemand weiß, was ihm die Zukunft bringt. Das könnte das Gesetz des kurischen Landes sein.«
»Man hat dir und deiner Familie fünf Jahre versprochen.«
»Wir werden sehen. Diese Garantie ist vielleicht ebenso wertlos wie der Ring, den er ins Publikum geworfen hat. Brecht einfach heute Abend auf, ja? Aber kannst du mir vorher noch eins sagen, David? War ich die Erste, mit der du … du weißt schon … geschlafen hast?«
Valentine war es ihr schuldig, die Wahrheit zu sagen. »Ja. Ich hoffe, es hat dir gefallen. Ich hatte nie viel … Glück mit Frauen …«
»Gut. Dann wirst du mich also nicht vergessen.«
»Ich werde dich als die Schönheit aus Wisconsin in Erinnerung behalten, die wirklich gut war, wenn es darum ging, auf das
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