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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Geist. Valentine zog sich in sich zurück.
    Es tut mir leid, so leid, dachte Valentine, wandte sich von dem Käfig ab, ging davon und füllte seinen Kopf weiterhin mit Es tut mir leid. Die Qual des gefangenen Weltenwebers hatte sich seinen Gedanken direkt mitgeteilt, aber Valentine konnte nicht zulassen, dass er von Verzweiflung überwältigt
wurde, während Molly in einem Käfig wartete und ein Schlächter nach seinem Lebenszeichen jagte.
    Er eilte an den nun anderweitig genutzten Tierkäfigen vorbei. In einem kletterte eine nackte Frau auf einem künstlichen Baum herum und verbarg und zeigte sich abwechselnd den johlenden, pfeifenden Bewunderern. Ein paar Männer warfen Geld in den Käfig, und sie griff nach einer dicken grünen Gurke und saugte daran. Mehr Geldscheine flatterten hinein, und sie begann, ein Ende des speichelfeuchten Gemüses über ihre Brüste und den Bauch zu reiben.
    Valentine erreichte eine offene Grube. Die Steinmauern, die sie umgaben, waren schwarz gestrichen. Ein uniformierter Polizist saß auf der Mauer und rauchte eine scharf riechende Zigarette. Valentine näherte sich der Grube und spähte hinein. In der Mitte befand sich ein Erdhaufen, der so hoch war, dass die Kuppe beinahe das Niveau des Bodens außerhalb der Grube erreichte. Auf dem Hügel lagen zwei Steinlöwen einander gegenüber. Aus jedem Löwenmaul baumelte ein langer Lederriemen, und auf dem Boden zwischen den steinernen Katzen lagen fleckige Teppiche. Ein Grog war dabei, den breiten Rücken eines Löwen zu schrubben und die Blutflecken dort zu entfernen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Grube befand sich eine galgenartige Konstruktion mit zwei Leitern und unzähligen Haken in den Holzbalken. Rechts am nördlichen Ende war ein schlichter Pfahl in den Boden gerammt, mit vier Arten von Fesseln, die von der Spitze baumelten. Valentine betrachtete diesen De-Sade-Zirkus und ging dann zu dem rauchenden Quisling. »Gibt es heute Abend eine Show?«, fragte er und reichte dem Mann eine der wenigen Zigarren, die ihm noch geblieben waren.
    »Darauf können Sie Ihren Arsch wetten. In ein paar Stunden. Wollen Sie sich einen guten Platz verschaffen?«

    »Vielleicht. Was passiert hier?«
    »Sie bringen die Ladys dazu, sich zu Tode zu schreien«, sagte der Mann, steckte die Zigarre in den Mund und zündete sie mit dem Ende der selbst gedrehten Zigarette an. Der schrubbende Grog hielt mit der Arbeit inne und beobachtete die glühend rote Spitze der Zigarre, als der Polizist inhalierte.
    Eine Gruppe von Soldaten, Zivilisten und Huren kam vorbei. Sie hatten halbleere Flaschen in den Händen. Als sie an der Grube vorbeigingen, flüsterte eine der Prostituierten ihrem Begleiter etwas ins Ohr.
    »Ja, ich habe schon mal eine Show im Schwarzen Loch gesehen. Es waren sogar Schlächter im Publikum«, antwortete der Freier.
    »Ich habe gehört, dass auch Privatvorführungen arrangiert werden können«, wagte sich Valentine weiter vor, als die Gruppe außer Hörweite geschlendert war.
    Der Polizist blies anerkennend den Zigarrenrauch aus. »Wenn Sie genug Geld haben, ist so ziemlich alles möglich.«
    Valentine schob ihm hundert Dollar zu. Der Mann betrachtete den Schein eine Sekunde, bevor er ihn in die Hemdtasche steckte. »Ich bringe Sie rein zum Oberwärter, Kumpel. Warten Sie hier. Wenn er mit Ihnen reden will, bekomme ich nochmal das Gleiche.«
    »In Ordnung«, stimmte Valentine zu.
    Der Mann ging auf ein langgezogenes Ziegelgebäude zu, auf dessen Dach sich ein belebtes Restaurant befand. Valentine wandte sich dem Grog zu, der von ähnlicher Größe war wie der in der Miskatonic-Universität. Er entzündete eines der langen Allwetter-Streichhölzer und bewegte es hin und her. Der Grog applaudierte wie ein kleines Kind und kam durch die Grube auf Valentine zu. Er starrte ihn erwartungsvoll an.

    »Du willst mehr sehen?«, fragte Valentine.
    Der Grog drehte den Kopf von einer Seite zur anderen wie ein Specht, der nach Termiten sucht. Valentine sah sich um, aber die wenigen Zoobesucher in der Nähe beachteten das leere Schwarze Loch nicht. Der Wolf holte eine Zündholzdose heraus. Der Grog streckte beide Hände aus, genau wie es der Bewohner des Institutskellers getan hatte. Valentine warf ihm die Dose zu. Der Grog stieß ein erfreutes Heulen aus und steckte die Streichhölzer in eine Tasche seiner geflickten Hose.
    Valentine ging langsam um das Schwarze Loch herum und fand einen weiteren Grog, der die Glühbirnen an einer Lampe wechselte. Er

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