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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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meine Füße bewegten. Wir tanzten so schnell, dass ich fast meinte zu fliegen. Und plötzlich ließ Eric meine Hand los, umfasste meine Taille, und als wir uns wieder drehten, hob er mich an, und ich flog wirklich, mit ein klein wenig Hilfe eines Wikingers. Ich lachte wie eine Verrückte, meine Haare wirbelten um meinen Kopf, und dann ließ er mich los und fing mich knapp über dem Boden wieder auf, ein ums andere Mal, bis ich zum Schluss mit beiden Beinen wieder auf der Tanzfläche stand und die Musik aufhörte.
    »Vielen Dank!« Wahrscheinlich sah ich aus wie frisch aus einem Orkan zurückgekehrt. »Entschuldige, aber ich muss mal auf die Toilette verschwinden.«
    Schon eilte ich durch die Menge davon, und hoffentlich nicht mit so einem idiotischen Grinsen im Gesicht. Denn eigentlich hätte ich - oh, ja! - mit meinem Freund zusammensein sollen, statt mit einem anderen zu tanzen, bis ich vor Glück ein Prickeln verspürte. Und es machte die Sache nicht besser, dass ich mein Verhalten vor mir selbst damit rechtfertigte, dass es zwischen Eric und mir eben so eine Art Blutsbande gab.
    Sophie-Anne und Andre tanzten nicht mehr miteinander, sondern standen mit einigen anderen Vampiren beisammen. Die Königin brauchte mich garantiert nicht, es waren keine Menschen zum Gedankenlesen da. Ich entdeckte Carla, die mit Gervaise tanzte. Die beiden schienen richtig glücklich zu sein. Carla erntete jede Menge bewundernder Blicke anderer Vampire, was Gervaises Brust vor Stolz schwellen ließ. Zu sehen, dass andere nach dem lechzten, was er besaß, gefiel ihm.
    Ich wusste, wie Gervaise sich fühlte.
    Ich blieb stehen.
    Hatte ich ... ich las nicht wirklich seine Gedanken, oder? Nein, das konnte ich nicht. Wenn ich vor diesem Abend mal das Bruchstück eines Vampirgedankens aufgeschnappt hatte, waren es kalte, verschlungene Gedanken gewesen.
    Aber ich hätte schwören können, dass ich wusste, wie Gervaise sich fühlte; genauso wie ich vorhin Henriks Gedanken hatte lesen können. War das nur mein Wissen um Männer und ihre Reaktionen? Oder mein Wissen über Vampire? Konnte ich den Gefühlen von Vampiren besser folgen, seit ich zum dritten Mal Erics Blut hatte? Oder hatte meine Fähigkeit, mein Talent oder mein Fluch - wie auch immer man es nennen wollte - sich tatsächlich auf Vampire ausgedehnt, seit ich selbst immer mehr zu einem wurde?
    Nein. Nein, nein, nein. Ich fühlte mich wie ich selbst, wie ein Mensch, warm, ich atmete, ich musste auf die Toilette, außerdem verspürte ich Hunger. Ich dachte an die berühmten Schokoladenkekse der alten Mrs Bellefleur. Das Wasser lief mir im Munde zusammen. Ja, eindeutig Mensch.
    Ach, diese Ähnlichkeit mit Vampiren würde mit der Zeit wieder vergehen, genau wie meine gesteigerten Kräfte. Von Bill hatte ich etwa zweimal Vampirblut bekommen, vielleicht auch öfter, von Eric dreimal. Und jedes Mal hatte ich spüren können, wie über zwei, drei Monate die Kraft und Aufmerksamkeit, die ich dem Vampirblut verdankte, langsam zurückgingen. Also würde es auch diesmal so laufen, stimmt's? Na klar würde es das.
    Jake Purifoy lehnte an der Wand und sah den Tanzenden zu. Vorhin hatte ich ihn mit einer jungen Frau, die gut gelaunt lachte, über die Tanzfläche schweben sehen. Dann stand es also doch nicht ganz so traurig um Jake. Ein Glück.
    »Hey«, sagte ich.
    »Sookie, bei dem Prozess war ja richtig was los.«
    »Ja, ziemlich furchterregend.«
    »Wo ist denn dieser Typ plötzlich hergekommen?«
    »Dieser Killer, meinen Sie wohl. Eric hat mich gebeten, mir morgen mal die Clubs für Bogenschützen anzusehen, um herauszufinden, wer er war und wer ihn angeheuert hat.«
    »Gut. War ziemlich knapp für Sie, tut mir leid«, sagte er leicht verlegen. »Sie müssen schreckliche Angst gehabt haben.«
    Ach was, ich hatte mir viel zu viele Sorgen um Quinn gemacht, um über den Pfeil nachzudenken, dem ich knapp entgangen war. »Irgendwie schon. Sie scheinen sich inzwischen ja ganz gut zu amüsieren.«
    »Irgendeinen Ausgleich muss es ja geben dafür, dass ich meine Gestalt nicht mehr wandeln kann«, sagte Jake.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie es versucht haben.« Eine andere Bemerkung fiel mir nicht ein.
    »Wieder und wieder«, sagte Jake. Einen Augenblick lang sahen wir uns an. »Na dann, ich schau mal nach einer anderen Tanzpartnerin«, sagte er und ging entschlossen auf eine Vampirin zu, die zu Stan Davis' Gruppe aus Texas gehörte und sich zu freuen schien, ihn zu sehen.
    Ich war inzwischen auf die

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