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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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durch die Menge lotste, bekam ich auf einmal Skrupel. Was, wenn Sophie-Anne auf einer Bestrafung bestand? Ach, das war doch Unsinn. Wichtig war nicht die Tatsache, dass es einen Wetterzauberer gab , sondern dass irgendwer Julian Trout angeheuert hatte, das Wetter für Louisiana vorauszusagen, und dadurch irgendwie die Vampirkonferenz hatte verschieben können, bis der Hurrikan Katrina verheerende Schäden angerichtet hatte.
    Julian war klug genug, um zu erkennen, dass irgendetwas an meiner Begeisterung nicht stimmte, und ich fürchtete schon, die beiden würden einfach stehen bleiben. Zum Glück entdeckte ich da Gervaises blonden Schopf. Ich rief nach ihm in so herzlichem Ton, als hätte ich ihn schon seit Ewigkeiten nicht gesehen. Und als ich ihn erreichte, war ich ziemlich außer Atem, weil ich die Trouts so schnell und besorgt hinter mir hergeschleift hatte.
    »Gervaise, Carla«, sagte ich und bugsierte die Trouts vor den Sheriff, als hätte ich sie aus dem Wasser gezogen. »Das sind Olive Trout und ihr Ehemann Julian. Die Königin wollte unbedingt jemanden wie Julian kennenlernen. Er versteht wirklich was vom Wetter .« Okay, nicht gerade geschickt gelöst. Aber Julian wurde bleich im Gesicht. Er spürte also ein gewisses Schuldbewusstsein.
    »Schatz, geht's dir nicht gut?«, fragte Olive.
    »Wir müssen nach Hause«, erwiderte er.
    »Nein, nein, nein«, mischte Carla sich in das Gespräch ein. »Gervaise, Schatz, weißt du nicht mehr? Andre sagte doch, falls wir von einem echten Wetterprofi hören, würden er und vor allem die Königin gern mit ihm reden.« Sie schlang die Arme um die Trouts und strahlte sie an. Olive wirkte verunsichert.
    »Ach, natürlich«, sagte Gervaise, dem endlich ein Licht aufging - man sah die Glühbirne regelrecht über seinem Kopf schweben. »Vielen Dank, Sookie. Bitte, kommen Sie.« Die beiden führten die Trouts weiter.
    Vor Freude, recht gehabt zu haben, war ich fast ein wenig benommen.
    Ich sah mich um und entdeckte Barry, der eben einen kleinen Teller auf einem leeren Tablett abstellte.
    »Möchtest du tanzen?«, fragte ich, weil die Band der Untoten Tänzer gerade eine großartige Coverversion eines alten Jennifer-Lopez-Songs spielte. Barry zögerte, doch ich zog ihn an der Hand auf die Tanzfläche, und schon bald verrenkten wir uns in alle Richtungen und amüsierten uns prächtig. Es geht doch nichts übers Tanzen, um Spannung abzubauen und mal eine Weile ganz loszulassen. Okay, so gut wie Shakira hatte ich meinen Körper nicht unter Kontrolle, aber wenn ich vielleicht hin und wieder etwas üben würde...
    »Was tust du da?«, fragte Eric, und das keineswegs scherzhaft. Seine Miene war eisig vor Missfallen.
    »Tanzen, wieso?« Ich wedelte mit der Hand, damit Eric verschwand. Doch Barry hatte schon aufgehört und verabschiedete sich mit einem kleinen Winken.
    »Ich habe mich prächtig amüsiert«, protestierte ich.
    »Du präsentierst jedem Mann in diesem Saal deinen Körper«, sagte er. »Wie eine...«
    »Mund halten, Freundchen! Aber sofort!« Warnend hielt ich einen Finger hoch.
    »Nimm deinen Finger aus meinem Gesicht«, erwiderte er.
    Ich holte ganz tief Luft, um etwas Unverzeihliches loszulassen - meine aufsteigende Wut kam mir gerade recht, schließlich war ich nicht mit ihm zusammen -, da umschlang mich ein kräftiger, drahtiger Arm, und eine fremde Stimme mit irischem Akzent sagte: »Tanzen wir, Schätzchen?« Als der rothaarige Tänzer, der den Ball eröffnet hatte, mit mir zu einer ruhigeren, aber komplizierteren Tanzschrittfolge ansetzte, sah ich, wie seine Partnerin Eric am Handgelenk nahm und ebenfalls zu tanzen begann.
    »Lassen Sie sich einfach von mir führen, während Sie sich wieder beruhigen. Ich bin Sean.«
    »Sookie.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, schöne Frau. Sie sind eine gute Tänzerin.«
    »Oh, danke. Das ist ein großes Kompliment, wenn Sie das sagen. Ihre Tanzvorführung vorhin war einfach fantastisch.« Ich spürte, wie meine Wut verebbte.
    »Das liegt an meiner Partnerin«, sagte er lächelnd. Es war kein unbeschwertes Lächeln, doch es verwandelte ihn von einem schmalgesichtigen Mann mit Sommersprossen und einem Zinken von einer Nase in einen Mann mit Sexappeal. »Meine Layla ist eine traumhafte Tanzpartnerin.«
    »Sie ist sehr schön.«
    »O ja, von innen wie von außen.«
    »Wie lange sind Sie schon Partner?«
    »Im Tanzen zwei Jahre, im Leben etwas über ein Jahr.«
    »Ihrem Akzent nach zu urteilen sind Sie wohl auf Umwegen

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