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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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attraktiv hielt.
    Das war ihr schon seit dem Beginn ihrer Freundschaft klar gewesen, außerdem fand sie ihn auch attraktiv. Er war groß, gut aussehend, er besaß die Statur eines Linebackers und hatte eine breite Brust, mit der sich eine Frau stundenlang beschäftigen konnte. Und als würde das alles nicht genügen, konnte er ganz im Gegensatz zu Marguerite auch noch kochen. Der Mann war so gut wie perfekt, allerdings eben nur so gut wie. Es gab ein Problem, und das war eins von der besonders großen Art: Sie konnte ihn lesen und ihn kontrollieren. Nach siebenhundert Jahren Ehe mit einem Mann, der in der Lage war, sie zu lesen und zu kontrollieren – was er auch bei jeder Gelegenheit schamlos ausgenutzt hatte –, wollte sie so etwas keinem anderen Menschen antun.
    „Du bist vor mir sicher“, versprach sie ernst, während sie auf sein Bett zusteuerte.
    „Marguerite, Schatz, kein Mann ist vor einer Frau sicher, die so aussieht wie du“, gab er zurück und schloss die Tür hinter sich. Er sah ihr zu, wie sie sich hinlegte, und fügte hinzu: „Vor allem, wenn diese Frau auch noch ein solches Nachthemd trägt. Aus was besteht das eigentlich? Einem Taschentuch und einem Stück Spitze?“
    Marguerite sah an sich herab. Dieses Nachthemd war gar nicht so freizügig. Oder zumindest nicht so freizügig wie einige andere in ihrem Wäscheschrank. Sie mochte hübsche Dessous, weil sie sich darin sexy fühlte. Singles wie sie mussten schließlich irgendwas dafür tun, damit sie sich sexy fühlen konnten. Und abgesehen davon hatte sie nicht damit gerechnet, dass es jemand zu sehen bekommen würde. Sie blickte zu Tiny, der tatsächlich versuchte, sich auf die Sitzbank am Fenster zu quetschen. Da er sich dort aber nicht ausstrecken konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu sitzen. Er lehnte sich gegen die Wand an einer Seite, verschränkte die Arme vor der Brust und machte eine finstere Miene, während er ihrem Blick auswich.
    „So wirst du überhaupt nicht schlafen können“, seufzte Marguerite.
    „Na ja, so viel Schlaf brauche ich auch nicht“, brummte er, sah sie kurz an und schaute gleich wieder weg.
    Marguerite musterte ihn einen Moment lang, schüttelte den Kopf und machte es sich auf dem riesigen Bett bequem. Sie schloss die Augen, um einzuschlafen, doch Sekunden später schlug sie sie wieder auf, starrte an die Decke und ließ ihren Blick zu Tiny wandern. Das war ja albern. Auf diesem konnte er nicht schlafen, und sie würde ebenfalls keinen Schlaf finden, weil sie wusste, dass er kein Auge zubekommen konnte. Außerdem war das Bett wirklich groß genug für sie beide, ohne dass sie sich ins Gehege kommen mussten. Die Augen leicht zusammengekniffen, gab Marguerite der Versuchung nach und drang in seine Gedanken ein. Es bedeutete für sie keine Anstrengung, den Mann zu kontrollieren und ihn dazu zu veranlassen aufzustehen, zum Bett zu kommen und sich zu ihr zu legen. Dann ließ sie ihn einschlafen und zog sich leise seufzend aus seinem Geist zurück.
    Eine Zeit lang betrachtete sie ihn, wie er neben ihr lag, dann machte sie die Nachttischlampe aus, zog die Bettdecke über sich und schloss die Augen.... um sie ein paar Sekunden später wieder aufzureißen. Mit ernster Miene stierte sie auf die Umrisse des Mannes, da ihr soeben klar geworden war, was sie da eigentlich getan hatte. Es war genau das, was ihr so zuwider gewesen war, wenn ihr Ehemann ihr das antat. Sie hatte ihn so handeln lassen, wie sie es für das Beste hielt, ohne zu respektieren, was er eigentlich wollte. Sie versuchte, sich damit zu rechtfertigen, dass es bereits spät war und sie beide müde waren. Im Bett würde er natürlich besser schlafen, doch diese Einsicht änderte nichts an ihren Schuldgefühlen. Tiny war nicht der erste Sterbliche, den sie in siebenhundert Jahren kontrolliert hatte, und für gewöhnlich zerbrach sie sich darüber auch nicht den Kopf.
    Aber Tiny war ein Freund, und unter Freunden tat man so etwas nicht.... ganz so wie ihr Ehemann Jean Claude sie niemals hätte kontrollieren sollen. Marguerite verzog den Mund und setzte sich auf, schaltete das Licht ein und stieß Tiny an, um ihn aufzuwecken. Im nächsten Moment war er wach.
    „Wa.... was ist passiert?“ Aufgebracht sah er sich um, dann erkannte er, dass er neben ihr im Bett lag. „Was denn?“, fragte er verwirrt.
    „Ich habe dich ins Bett kommen lassen, damit du bequemer schlafen kannst, aber dann ist mir klar geworden, dass es nicht richtig von mir war, dich zu

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