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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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„Jetzt?“
    „Nein, ich dachte mehr an den nächsten April. Dann kannst du sie ja anrufen und mit ihr ein Treffen vereinbaren.... “ Christian atmete tief durch und zischte: „Natürlich jetzt!“
    „Oh, ach so“, erwiderte Julius und sah sich verunsichert um.
    „Tu einfach so, als wäre ich sie“, schlug Christian vor. „Ich sitze da drinnen am Tisch, und wir beide kommen von der Toilette zurück. Du setzt dich neben sie, beugst dich zu ihr rüber und sagst.... “
    Julius wartete, stutzte und fragte: „Was denn? Was sage ich zu ihr?“
    Entmutigt ließ sein Sohn die Schultern sinken und lehnte sich gegen das Waschbecken. „Du sollst mir erzählen, was du ihr dann sagen würdest.“
    „Wenn ich das wüsste, würde ich sie nicht nur den ganzen Abend anstarren“, machte Julius ihm ungehalten klar.
    „Stimmt“, pflichtete Christian ihm seufzend bei. „Okay, dann versuchen wir es eben anders. Überlegen wir uns Themen, über die du dich mit ihr unterhalten kannst.“ Julius nickte und fragte: „Zum Beispiel?“
    „Vater, du bist nicht so dumm“, schnaubte er aufgebracht. „Es muss doch irgendetwas geben, was du von ihr wissen willst.“
    „Natürlich gibt es das“, gab der ältere Unsterbliche genauso frustriert zurück. „Ich möchte wissen, wie ihr Leben in den letzten Jahrhunderten verlaufen ist.“
    „Na, bitte, das ist ja schon mal was“, freute sich Christian.
    „Nein, das ist schon mal gar nichts“, korrigierte sein Vater ihn. „Wenn ich das frage, erinnert sie das an ihre unglückliche Ehe mit Jean Claude, und ich konnte bereits feststellen, dass sie dann nicht mehr in der Laune ist, sich zu entspannen und über eine neue Beziehung nachzudenken.“
    „Dann frag sie doch nach ihren Kindern. Die liebt sie über alles.“
    „Ja, die Kinder, deren Vater Jean Claude ist, was sie wieder an ihre unglückliche Ehe erinnert und.... “
    „Dann ihre Arbeit“, schlug Christian stattdessen vor.
    Julius sah ihn zweifelnd an. „Das dürfte eine kurze Unterhaltung werden. Dein Fall ist ihr erster.“
    „Ja“, seufzte er und fuhr sich durchs Haar. „Tja, wenn das so ist, müssen wir uns eben irgendein anderes Thema überlegen.“
    Beide grübelten sie angestrengt, als auf einmal eine tiefe Stimme ertönte: „Klingt für mich so, als sei es besser, wenn Sie die Lady reden lassen.“ Julius und Christian drehten sich abrupt zur Tür um, wo G.G. stand und sie amüsiert betrachtete. „Wie lange stehen Sie denn schon da?“, fragte Christian gereizt.
    „Lange genug, um zu wissen, dass Sie noch so alt sein können – und das sind Sie wahrscheinlich auch – und trotzdem keine Ahnung von Frauen haben.“ G.G. stieß sich von der Wand ab und ging quer durch den Raum zu den Urinallen.
    „Und Sie haben die große Ahnung?“, konterte Christian ironisch.
    „Oh ja.“ Er sagte es in Richtung Wand, während er den Reißverschluss seiner Hose aufzog. „Dutzende kommen jeden Tag her, und es ist immer das Gleiche. Wenn Sie sofort wieder reingehen, sehen Sie sich um. Die Männer stehen in kleinen Gruppen zusammen, machen eine ernste Miene und reden kaum. Vielleicht gibt Mal einer von ihnen einen Kommentar ab, über den die anderen vielleicht lachen. Und die Frauen?“ Er war fertig und zog den Reißverschluss wieder zu, dann ging er zum Waschbecken. Er seifte seine Hände ein, sah dabei die beiden im Spiegel an und fügte hinzu: „Die Frauen reden. Die ganze Zeit über. Das ist wie ein Tanz.“
    „Ein Tanz?“, fragte Julius interessiert.
    G.G. nickte, doch die Irokesenfrisur auf seinem Kopf bewegte sich dabei keinen Millimeter. „Sie beugen sich vor, sie berühren eine Hand, einen Arm oder ein Knie, dann lehnen sie sich zurück und lachen, und gleich darauf beugen sie sich schon wieder vor. Die Augen blitzen auf, es wird gelächelt, während sie drauflosreden, um irgendeine Geschichte zu erzählen.“ Der Mann erzählte diese Dinge voller Bewunderung. So beängstigend er auch wirkte, verehrte er offenbar doch die Frauen.
    „Frauen reden gern“, fuhr er fort. „Männer nicht. Das ist ein gutes System, weil sie auf die Weise nämlich nicht alle gleichzeitig reden. Die Frau redet, der Mann gibt ab und zu ein Brummen von sich, und alle sind glücklich und zufrieden.“ Christian starrte ihn auf eine entsetzte Art an, aber Julius nickte bestätigend. „Ich hatte darauf gehofft, dass sie von sich aus reden würde. Doch sie demonstriert einen beunruhigenden Widerwillen. Sie ist schweigsamer, als ich

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