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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Türklingeln. Eine halbe Minute vergeht, ohne dass uns geöffnet wird. Wahrscheinlich beobachtet man uns mittels der kleinen Überwachungskamera über meiner linken Schulter.
    »Sind das echte Tannennadeln?« Ich strecke schon die Hand nach dem blassgrünen Kranz aus, der die Tür schmückt.
    Ned packt meine Hand, ehe ich die Nadeln berühren kann. »Nicht! Nichts anfassen! Gar nichts!«
    Schritte nähern sich drinnen eilig der Tür. Jemand löst und öffnet eine ganze Reihe unterschiedlicher Sicherheitsriegel und -schlösser.
    Endlich erscheint ein Gesicht in dem nur ein paar Zoll breiten, von einem Riegel gesicherten Spalt zwischen Türblatt und Türrahmen. »Wer ist das?«, verlangt eine Frau mit strengem Gesicht und in mittlerem Alter von Ned zu wissen.
    »Eine gute Freundin.«
    Die Frau mustert mich von Kopf bis Fuß. Wahrscheinlich fragt sie sich, ob ich diese Art von Freundin bin. »Eine Ihrer Freundinnen?«
    »Eine Freundin der Festung.«
    Oh, bitte, kann ich ein T-Shirt haben, auf dem das darauf steht, ja?
    »Sagt wer?«
    Ned bedenkt die Frau mit einem gelassenen, ernsten Blick. »Gideon Rousseau sagt das, der Vampir, den sie getötet hat.«
    »Oh, sie ist das!« Die Frau entriegelt die Tür endgültig, tritt einen Schritt zurück und hält uns beiden die Tür offen.
    Ned betritt als Erster die riesige Eingangshalle. Auf der einen Seite führt eine elegant geschwungene Treppe in den nächsten Stock, auf der anderen gewährt ein breiter Korridor Zugang zu einem großen Raum, wahrscheinlich ein Wohnzimmer. Dessen Flügeltüren stehen offen, der Raum selber aber liegt im Dunkeln. Auf dem Boden der Halle liegt ein dicker Orientteppich, wie ich erst bemerke, als meine Schuhe in den weichen Flor einsinken. Die Kandelaber an den Wänden sind mit Glühbirnen bestückt, die wie echte Kerzen flackern. Netter Effekt, denke ich, und begreife erst dann, dass es keine Glühbirnen, sondern tatsächlich Windlichter mit echten Kerzen sind.
    Die Frau verschwindet in den großzügig angelegten Korridor, dem Eingang gegenüber, ohne sich vorzustellen oder uns durch einen Wink aufzufordern, ihr zu folgen. Ich wage einen Blick in den Salon zu meiner Rechten, so groß wie eine Tropfsteinhöhle. Die einzige Lichtquelle dort ist ein Kamin. Die munter prasselnden Flammen tauchen den großen Raum in zuckendes warmes, goldrotes Licht. Schattenhaft sind Gestalten in den hohen Lehnsesseln zu erkennen, die um den Kamin gruppiert sind. Über jedem Lehnsessel kräuselt Rauch hinauf zur hohen Decke.
    Jemand packt mich am Kragen meines Mantels. Ich wirbele herum. Es ist Ned.
    »Entspann dich!«, flüstert er mir zu. »Ich versuche doch nur, ein Kavalier alter Schule zu sein.«
    Ich ziehe den Mantel enger um mich. »Ich lasse den Mantel an. Ich finde es ziemlich kalt hier.«
    Ned nickt. »Hier im Erdgeschoss gibt es keinen elektrischen Strom. Das vermittelt sehr schön die Illusion, es gälten noch die alten Werte.« Er zuckt mit den Schultern. »Früher war halt alles besser.«
    »Wann früher?«
    »Im Jahr 1899. Das war das Gründungsjahr der Festung.«
    Ha, du meinst wohl eher der Zitadelle!
    »Komm mit!« Mit ausgestrecktem Arm weist er auf die Tür des links von mir liegenden dunklen Raums. »Mein Bruder wird dir alles erklären.«
    Ich folge Ned hinüber zu der von ihm ausgewählten Tür. In der Dunkelheit stoße ich mir den Ellbogen. Das Hindernis stellt sich als Stutzflügel heraus. Im Licht der Straßenlaternen, das durch die dünnen Spitzenvorhänge fällt, kann ich das Instrument gerade so erkennen. In einer der oberen Ecken des dunklen Musiksalons glüht ein rotes Lämpchen – sicher eine weitere Überwachungskamera, wahrscheinlich batteriebetrieben.
    Wir durchqueren den Musiksalon, und Ned klopft an eine Tür, die wohl zu einem weiteren Zimmer führt. Nachdem er keine Antwort erhält, zieht er behutsam die schwere Kassettenschiebetür aus Holz auf.
    Auch hier beleuchtet ein Feuer, das in einem riesigen Kamin brennt, den Raum und wirft Licht auf einen ausladenden Eichenschreibtisch. Ned hat mich am Ellbogen gefasst und führt mich tiefer in den Raum hinein. Auf dem Schreibtisch befindet sich ein Laptop mit Chromgehäuse. Der Laptop ist zugeklappt. Gleich neben der Hightech findet sich eine Schreibfeder und ein Tintenfass aus schwerem Kristallglas. Hinter dem Schreibtisch führt eine doppelflügelige Terrassentür wahrscheinlich in den Garten hinaus. Die Dunkelheit und die dünnen weißen Vorhänge machen den Blick nach draußen

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