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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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unmöglich. Mein Blick zuckt zu all den vielen im Schatten liegenden Ecken und Winkeln, in denen jemand lauern könnte. Meine Finger schließen sich eng um das Pfefferspray in meiner Manteltasche.
    »Tja, ich hatte erwartet, er wäre hier.« Ned zieht sein Handy heraus und drückt die Direktwahltaste 2. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich, wie ich mich entsinne, die Telefonnummer von jemandem namens B. Hmm, möglicherweise steht B für ›Bruder‹.
    Am anderen Ende der Leitung meldet sich eine Stimme, die in befehlsgewohntem Ton auf Ned einredet. Ned hat gar keine Chance, etwas zu erwidern. Er nickt nur, und hin und wieder öffnet er den Mund, als wolle er etwas einwerfen. Es gelingt ihm allerdings nicht.
    Schließlich hört die Stimme auf zu reden, und Ned klappt sein Handy zu. »Ich wurde angewiesen, dich zu bitten, einen Moment zu warten. Die Wartezeit soll ich nutzen, dir ein kurzes Video zu zeigen.«
    Will er mich verarschen? Wird sich die Festung als Organisation mit Schneeballsystem herausstellen, bei der ich Duftseifen und Gartenzwerge an all meine Freunde verkaufen und sie dann anwerben soll, ebenfalls mitzumachen, um Geld, Geld und nochmals Geld zu scheffeln?
    »Was soll das alles?«
    »Bitte!« Ned deutet auf ein paar Stühle, die auf der der Tür zugewandten Seite des Schreibtischs stehen. »Du wirst dich sicher setzen wollen.«
    »Schon gut. Ich habe bereits den ganzen Tag gesessen.« Außerdem möchte ich in der Lage sein, jederzeit zu flüchten.
    »Ganz wie du willst.« Ned öffnet den Laptop und dreht ihn so, dass ich auf den Bildschirm sehen kann.
    Auf dem Bildschirm ist ein Bild eingefroren. Ich schaue es mir an, und schlagartig macht mein Magen Anstalten, mir die Speiseröhre hinauf in den Mund zu kriechen.
    In einem leeren, hell erleuchteten Raum starrt mein Vater in die Kamera.
    Mir werden die Knie weich. Ich versuche, mein Körpergewicht anders zu verteilen, suche nach dem Bein, das weniger Neigung zeigt, unter mir wegzusacken. Setzen aber will ich mich auf gar keinen Fall.
    Ned drückt auf ›play‹, und das Bild erwacht zum Leben. Jemand versetzt meinem Vater von der Seite her einen derben Stoß, und eine männliche Stimme befiehlt: »Los jetzt, rede!«
    Dad blickt hinüber zu dem Sprecher, der sich außerhalb des Kamerablickfelds befindet. Dads Blick hat nicht einen Funken Trotz; da ist nichts als Verzweiflung.
    Mein Vater konzentriert sich auf die Kamera. »Ciara, du hast keinen Grund, auch nur ein Wort von dem zu glauben, was ich sage. Ich habe dich so viele Male im Stich gelassen. Aber es hat mir das Herz gebrochen, Gideon Davids Geheimnis verraten zu müssen.« Er schweigt einen Moment lang und reibt sich den Nacken. Er sieht älter und schmaler aus denn je.
    Ich sehe Ned an. »Bring deinen Bruder hierher zu mir! Jetzt auf der Stelle!«
    »Tut mir leid, das kann ich nicht.« Er gibt dem Laptop-Bildschirm einen anderen Winkel, damit ich besser daraufgucken kann. Mein Vater spricht weiter.
    »Diese Männer hier sagen, dass sie mich umbringen werden. Wahrscheinlich verdiene ich den Tod sogar.« Dad blickt mit großer Intensität in die Kamera, auf mich. »Aber ich will noch nicht sterben. Nicht, ehe ich dich noch einmal gesehen habe und dir von Angesicht zu Angesicht sagen kann, wie leid es mir tut, wie sehr ich dich liebe. Momentan bist du alles, woran ich denke.«
    Ich sinke auf die Kante eines der lederbezogenen Stühle.
    Dad reibt sich über den Nasenrücken und fährt fort: »Ich habe dich Thanksgiving sehr vermisst. Wenn ich doch nur noch einmal Weihnachten mit dir feiern könnte!« Er lacht nervös auf. »Erinnerst du dich an damals, an den 4. Juli bei deiner Tante Lori? Das war etwas ganz Besonderes.« Dads Blick wird noch intensiver, und er spricht mit einem Mal schneller. »Ciara, ich habe keine Ahnung, was diese Männer wollen, aber bitte riskier nicht dein Leben für mich! Das bin ich nicht wert!« Er blickt zur Seite, dorthin, wo der Sprecher von vorhin stehen muss, und zuckt zusammen, als ob er einen Schlag erwarte. Dann blickt mein Vater wieder in die Kamera, und leiert die nächsten Worte mit monotoner Stimme herunter, als ob er einen vorbereiteten Text abläse. »Tu bitte, was sie von dir verlangen! Sie wollen nichts als Gerechtigkeit, genau wie wir alle. Welche Geißel der Menschheit Vampire sind, weiß ich besser als jeder andere. Ich habe immerhin zwei Jahre lang unter ihnen leben müssen. Bitte, tu, was immer du kannst, um die Festung in ihrem Kampf um Gerechtigkeit zu

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