Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
Vom Netzwerk:
Nicht alle Vampire sind verdammt. Nur die wenigen unter ihnen, deren Absicht es war, sich verwandeln zu lassen.«
    »Aber Regina hat dich gegen deinen Willen verwandelt!«
    »Warte, ich habe mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. Es geht nicht um das Vampirsein. Dafür fährt man nicht zur Hölle. Aber für Selbstmord. Und das war es, was ich von Regina wollte: dass ich sterbe. Nur weil sie mir mehr gegeben hat als den Tod, den ich wollte, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht sterben wollte .«
    »Aber du hast doch schon davor versucht, dich umzubringen. Bist du dann nicht schon deswegen bereits verdammt gewesen?«
    »Solange ich am Leben war, gab es die Möglichkeit zur Rettung meiner Seele und zur Erlösung durch Reue. Von dem Augenblick an, wo ich tot war, gab es diese Möglichkeit nicht mehr.«
    Ich wähle jedes Wort mit Bedacht. »Shane, ich respektiere, dass du an deinem Glauben festhältst. Aber könnte es nicht einfach so sein, dass du damit …«
    »Dass ich damit falschliege? Natürlich, außer in einer Sache.« Im Licht des Radio-Displays wirkt Shanes bleiche Haut bläulich, fremd und unheimlich. »Die meisten Vampire erzählen davon, dass sie im Moment ihrer Verwandlung ein hell leuchtendes Licht gesehen hätten, das sie erwartet hätte.« Schatten fallen über sein Gesicht. »Alles, was ich gesehen habe, war Finsternis.«
    Ein kalter Schauer ergreift von mir Besitz, schnürt mir die Kehle zu.
    »Ich bin tot, Ciara. Du willst dir das einfach nicht eingestehen, weil es um Dinge geht, über die wir noch nie miteinander gesprochen haben. Aber ich werde nicht altern. Ich werde mich nicht verändern.«
    Damit ich nicht losheule, argumentiere ich drauflos. »Dein Herz schlägt. Durch deine Adern fließt Blut.« Ich zähle jeden Punkt an den Fingern ab. »Du blinzelst. Du atmest. Manchmal, wenn wir ganz wilden Sex haben, schwitzt du sogar.«
    »Das zählt nicht als Leben. Es ist nichts als eine Wiederbelebung von Lebenssymptomen.« Er legt seine Hand auf meine. »Spür doch, wie kalt ich bin! Wärmer als fünfunddreißig Grad kann mein Körper nicht werden, und diese Temperatur hält er nur unmittelbar, nachdem ich getrunken habe. Aber es ist die Wärme eines anderen Menschen, die dann durch meine Adern fließt. Die Wärme ist nicht real.«
    »Du bist nicht tot. Du bist einfach nur auf eine andere Art am Leben als ich.« Als Shane protestieren will, knuffe ich ihn in den Oberarm. »Na, also wirklich, ich bin doch nicht nekrophil …«
    »Technisch gesehen schon.«
    »… und du bist kein Selbstmörder. Kannst du das denn nicht begreifen? All die Jahre warst du sauer auf Regina, weil sie dich gegen deinen Willen zum Vampir gemacht hat. Aber in Wirklichkeit hat sie deine Seele gerettet. Du kannst der Verzweiflung, die dich an Selbstmord hat denken lassen, beruhigt einen schönen, fetten Tritt in den Arsch verpassen. Den Rest deiner Existenz, was eine ziemlich lange Zeit sein wird, sofern ich da ein Wörtchen mitzureden habe, kannst du wieder Hoffnung haben. Du kannst sogar wieder glauben.«
    »Glauben woran?«
    »An alles und jedes. Du kannst an dich glauben oder an die Zukunft oder …«, ich zeige auf das Radio, »an den guten alten Tennessee-Blues. Nur verkriechen in der Angst darfst du dich nie. Gideon hat in der Angst festgesteckt wie in einer tiefen, dunklen Höhle. Glaub mir: Wenn es wirklich eine Hölle gibt, ist Gideon mit Sicherheit dort!«
    »Fantastisch! Und ich habe ihn dorthin gebracht!«
    »Er hätte dich umgebracht. Er hätte mich umgebracht und David. Gideons Verzweiflung darf nicht dein Problem sein.« Wieder greife ich nach Shanes Hand. »Nur deine eigene Verzweiflung muss es sein.«
    Minutenlang herrscht Schweigen zwischen uns. Irgendwann drehe ich die Lautstärke hoch.
    Schließlich meint Shane: »Wie soll ich denn beichten, dass ich Selbstmord begangen habe?«
    »Frisier die Fakten ein bisschen! Sag einfach, du hättest es versucht, wärst aber gerettet worden. Sag, du würdest es bereuen und nie wieder tun!« Ich stöhne ein bisschen, als ich meinen Ellenbogen auf den Rahmen des Beifahrerfensters ablege. »Und das ist doch die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit, oder? Versprichst du es mir: niemals wieder?«
    Zeit verstreicht, während Shane über eine Antwort nachdenkt. Dann zieht er meine Hand an die Lippen. »Niemals wieder.«
    Im selben Augenblick, in dem wir aus dem Auto steigen, liegt Shanes Mutter ihrem Sohn auch schon in den Armen. Die Umarmung dauert

Weitere Kostenlose Bücher