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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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gefühlt ein Jahr. Unterdessen bin ich mit meinem Schlüsselbund beschäftigt und tue so, als ob damit etwas unglaublich Wichtiges erledigt werden müsste.
    Auf der Veranda ums Haus steht ein drei Mann starkes Begrüßungskomitee, dem ich zuwinke. Nur einer der drei, ein hochgeschossener Teenie, der auf der untersten Stufe steht, erwidert meine Geste. Der Junge blickt sich zu Eileen um, die auf der Veranda steht, die eine Hand auf seiner Schulter, die andere auf der Schulter eines blonden Jungen, der ein paar Jahre jünger ist. Der Kleine kaut auf seinem Daumen herum.
    »Komm schon, Mom!«, sagt der Teenie. Eileen nimmt die Hand von seiner Schulter, und der lange Kerl macht sich mit großen Schritten den Weg hinunter auf uns zu. »Onkel Shane!«
    Shane löst sich von seiner Mutter und wendet sich dem Jungen zu. »He, ist das Jesse?«
    Eileens scharfer Tonfall ist schneidender als die kalte Luft. »Er ist groß geworden in den letzten zwölf Jahren, was?«
    Jesse umarmt Shane kurz, aber herzlich. »Ich hab mir deine Podcasts runtergeladen. Die sind ja so cool! Ich hab sie mir bestimmt schon dreißig Millionen Mal angehört. Allen meinen Freunden hab ich gesagt, dass du mein Onkel bist. Aber sie wollen’s mir nicht glauben. Jetzt hab ich mir ein WVMP-Shirt gekauft. Kannst du mir da ’n Autogramm draufschreiben, so was wie: ›Für Jesse, meinen Lieblingsneffen‹, oder so?«
    »Das musst du dir erst verdienen.« Shane zerzaust dem Jungen den braunen Lockenkopf. Sein Blick geht zu dem anderen Jungen oben auf der Veranda. »Du musst Ryan sein.«
    Der blonde Junge, vielleicht zehn oder elf Jahre alt, weicht einen halben Schritt zurück und blickt ängstlich zu seiner Mutter hinüber.
    »Geh schon!«, sagt sie und lässt auch ihn los. »Sag deinem Onkel Hallo!«
    Shane geht ihm entgegen, auf der Hälfte des Weges treffen sie sich und geben einander feierlich die Hand. »Schön, dich kennenzulernen.« Ryans einzige Antwort ist ein Nicken.
    »Du warst noch nicht einmal geboren, als Shane weg ist«, sagt Eileen zu ihrem jüngeren Sohn. Dann blickt sie mich an. »Jungs, das ist Ciara!«
    »Hallo!«, sagen sie gleichzeitig, Jesse genauso schüchtern wie Ryan.
    »Lasst uns reingehen!«, meint Mrs McAllister. »Es ist ziemlich kalt hier draußen.« Sie tätschelt Jesses Rücken. Der Junge trägt ein verwaschenes DEAD! -T-Shirt von My Chemical Romance. »Wie kannst du es nur in kurzen Ärmeln aushalten?«
    Shane berührt mich am Ellbogen. »Ich hol unsere Sachen.«
    Ich öffne den Kofferraum, und er nimmt eine Tasche mit vielen eingepackten Geschenken heraus. Als ich den Kofferraumdeckel schließe, wirft er mir einen seltsamen Blick zu.
    Ich blicke auf die große Tasche, und meine Augen werden groß und größer. »Oje, wir schenken uns was, dieses Jahr schon?«
    Ganz kurz verzieht er den Mund. Hängende Unterlippe: der flüchtigste Schmollmund der Welt. »Ähm, na ja, eigentlich wohl nicht. Ich meine, ich habe was für dich. Ein paar Kleinigkeiten eben.«
    »Tut mir echt leid.« Ich drücke seinen Arm. »Dann werde ich morgen wohl ins Einkaufszentrum pilgern und noch was für dich besorgen, wenn es dir so wichtig ist.«
    Er senkt den Blick. »Nee, lass mal! Ist schon okay.«
    Wir gehen in das winzige Haus seiner Mutter, gleich in die gute Stube, wo Kleinigkeiten zu essen auf uns warten und heiße Schokolade und, nicht zu vergessen, ein glitzernder Weihnachtsbaum. Es ist wie in einem Fernsehfilm mit dem Titel: Ein ganz normales Weihnachtsfest .
    Wir machen uns daran, die Geschenke auszupacken.
    Von Shane bekomme ich eine Reihe CDs mit allen Fünf-Uhr-fünfundvierzig-Songs, die er je für mich gespielt hat. Die CD-Cover sind alle selbst gestaltet und mit den Titeln beschriftet. Die letzte CD hat er selbst eingespielt, alles akustische Gitarre. In einem weiteren Päckchen finde ich das beste Geschenk von allen: ein Mixtape mit Titeln, die ich alle nicht kenne – bis auf den Opener: Not Fade Away von den Grateful Dead.
    Ich beuge mich vor, um mich bei ihm mit einem Kuss zu bedanken. »Das muss ja eine Ewigkeit gedauert haben, all diese Songs zusammenzustellen.«
    »Hatte reichlich Zeit totzuschlagen, als man dich gefangen gehalten hat.« Er sagt es so leise, dass nur ich ihn verstehen kann.
    Mrs McAllister reicht Shane ein Päckchen und tätschelt seine Wange. »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du so jung aussiehst.«
    Shane zuckt mit den Schultern. »Sind wohl all die vielen Bluttransfusionen dran schuld.«
    Mit offenem

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