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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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entwaffnet die Wache an Eileens Kreuz auf ähnliche Weise. Mir werden die Knie weich angesichts von so viel an die Nieren gehender Brutalität.
    »Jetzt sind wir dran!« David dreht sich zu mir um. »Letzte Möglichkeit für einen Rückzieher. Niemand würde dir einen Vorwurf daraus machen!«
    Ich hieve meinen Verlässlichkeit verströmenden Feuerlöscher hoch. »Ich würde mir Vorwürfe machen!«
    Wir stürmen den Hügel hinunter, David und Luann nach links, Dad nach rechts, ich schnurgeradeaus. Bei jedem Schritt schießt Schmerz meinen verletzten Arm hoch. Ich ignoriere es.
    Vor Reginas Kreuz steht Travis und beschreibt mit angelegtem Gewehr, das er der Wache abgenommen hat, einen weiten Bogen, um den herandrängenden Mob auf Distanz zu halten. »Zurück, verfluchte Scheiße! Sofort!«
    Die Festungsanhänger gehorchen, aber nur so lange, wie auf sie gezielt wird. Wir brauchen Jim als Rückendeckung, um sie vom Kreuz fernzuhalten. Ich reiße den Sicherungsstift aus dem Feuerlöscher, ziele dorthin, wo die Flammen bereits heftig züngeln, das Feuer hoch nach oben schlägt, und betätige den Hebel der Löschpistole.
    Schlagartig schießt das Löschmittel aus dem Feuerlöscher und verdichtet sich zu einer riesigen weißen Wolke. Ich halte den Hebel fest und lösche, was das Zeug hält. Da aber schlägt der Wind um und bläst mir den eiskalten Chemiakliendampf ins Gesicht. Ich huste, umkreise das Kreuz und komme dem brüllenden Mob dabei so nahe, wie ich es gerade noch riskieren mag.
    Gerade da, ganz unerwartet für mich, endet der Löschmittelnachschub. Ich lasse den Hebel los, drücke noch einmal und noch einmal auf den Hebel, versuche, nicht in Panik zu geraten. Nichts passiert.
    »Beeil dich!«, kreischt Regina vom Kreuz herunter. Die prasselnden Flammen haben ihre Füße fast erreicht.
    Jim entreißt mir den Feuerlöscher und versucht, ihn wieder in Gang zu bringen. Ohne Erfolg.
    »Leer!«, brüllt er.
    Ein Mann in weißer Robe taucht plötzlich hinter ihm auf, in der zum Stoß erhobenen Hand einen Pflock. »Pass auf!«, schreie ich.
    Jim wirbelt herum und rammt dem Angreifer den Feuerlöscher vor die Brust und gleich danach ins Gesicht. Ein Schuss zerreißt die Luft. Ich fahre herum und sehe Travis, der in die Luft geschossen hat; aus der Mündung seiner Waffe steigt Rauch auf. Der Mob zieht sich zurück.
    Entschlossen mache ich mich daran, das Feuer, das Regina bedroht, zu löschen – wie auch immer. Um eine rasche Ausbreitung der Flammen zu verhindern, nehme ich mit gezielten Tritten den brennenden Holzstapel auseinander, kicke die einzelnen Bündel weg, die ihn speisen, bis sogar ein schmaler Pfad zu Reginas Kreuz frei ist.
    Augenblicklich klettert Jim über das schwelende, noch qualmende Holz und will das Kreuz mit einem gezielten Stoß an seiner Basis umwerfen.
    An meinem Ohr zischt etwas vorbei. Regina schreit vor Schmerzen auf. Ich blicke hoch und sehe einen Armbrustbolzen aus ihrem Unterleib ragen.
    Dann brüllt auch Jim vor Schmerzen und Entsetzen. Bei ihm ist es schlimmer, als nur angeschossen zu sein. Sein Ärmel steht in Flammen, sein ganzer linker Arm. Er springt von dem Scheiterhaufen, lässt sich ins schneefeuchte Gras fallen und rollt sich darauf hin und her, um das zu löschen, was von seinem Arm noch übrig ist.
    Das Kreuz mit Regina neigt sich bereits deutlich nach hinten. Es fehlt nicht mehr viel, und es fällt. Ich klettere über das brennende Holz und stemme mich gegen das Metall. Es ist heiß. Ich kann es durch meine Lederhandschuhe spüren. Trotzdem lasse ich mich nicht beirren. Ich umrunde das Kreuz, ziehe, anstatt mich dagegenzustemmen. Ich habe es gleich geschafft, jetzt … fast.
    Meine verletzte rechte Hand hat nicht genug Kraft. Ich rutsche ab, stürze rücklings auf einen Stapel brennender Holzbündel. Meiner Kehle entringt sich ein merkwürdig schriller Schrei. Ich rieche verbranntes Haar.
    »Ciara!«
    Travis beugt sich über mich. Er fasst mich unter den Achseln und zieht mich aus dem Feuer, alles die Sache eines Augenblicks. Schon ist er aus seinem Mantel und erstickt die Glut, die mir die Haare versengt.
    Regina schreit erneut auf. In seiner Hast, mich zu retten, hat Travis nicht daran gedacht, dass ohne seine Deckung das Kreuz für den Mob davor zugänglich ist. Zwei Festungsanhänger haben die Chance, die sich ihnen bietet, genutzt. Brennende Fackeln in der Hand, stürzten sie vor und werfen die Fackeln auf die Holzbündel, ehe sie wieder Schutz in der Menge suchen. Sofort

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