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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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in der Mitte, scheint aus irgendeinem weißen Metall gemacht anstatt aus Holz. Der kleine Bruder vom riesigen Monsterkreuz, das wir schon kennen.
    Etwa fünfzig Kämpen der Festung, soweit ich es sehen kann alles Männer, stehen wie Zuschauer einer großen Show vor den Kreuzen. Der Wind bauscht den Saum ihrer langen weißen Roben um ihre Fußknöchel. Jeder von ihnen hat einen vielleicht anderthalb Meter langen Holzstab in der Hand. Das runde Ende des Stabs stoßen sie in einem urtümlichen, archaischen Rhythmus auf den Boden. Der stampfende Rhythmus frisst sich in meine Eingeweide.
    Dann beginnen die fünfzig Weißroben zu singen. Es ist ein langsamer, hypnotischer Gesang, ganz ähnlich dem, den die Ältesten im Keller des Hauses anstimmten, in dem ich gefangen war. Der anschwellende Gesang, untermalt von Schneefall und dem Pfeifen des Windes, scheint aus einer anderen, einer längst vergangenen Welt zu stammen. Mein Blick sucht den dichten Wald um uns herum ab; beinahe erwarte ich, dass die Bäume ihre Astarme und Zweigfinger nach uns ausstrecken und uns an die Kehlen gehen.
    Dexter knurrt; ganz tief und leise aus tiefster Brust. Rasch lege ich ihm die Hand um die Schnauze. »Shht! Nicht bellen!«
    Er schart mit den Vorderpfoten und legt die Ohren an. Mein Befehl passt ihm nicht, aber er gehorcht. Seine Schultern entspannen sich.
    In einer Ecke der Lichtung haben sich ein Dutzend Männer versammelt, außerhalb des Halbkreises, den die Zuschauer bilden. Ihre Haltung verrät mir, dass sie drei Gefangene mit sich führen.
    »Wen haben sie sich außer Regina gegriffen?«, frage ich meinen Vater.
    Er rollt die Ärmel seiner schwarzen Liga-Uniform hoch. »Ich habe keine Ahnung.« Mit einer Kopfbewegung verweist er auf den Feuerlöscher zu meinen Füßen. »Geht das, eines von den Dingern zu bedienen, mit deinem verletzten Arm?«
    »Ich will und kann nicht hier herumsitzen, während Reginas Leben in Gefahr ist!«
    Seine hellen, blauen Augen mustern mich. »Die Vampire, sie gehen dir langsam unter die Haut, was? Zu riskieren, für sie ins Gefängnis zu gehen, ist eine Sache. Aber das hier kann dich das Leben kosten!« Mit dem Daumen weist er auf die Lichtung. »Die Scheißkerle da unten fackeln nicht lange!«
    »Das weiß ich aus eigener Erfahrung nur allzu gut. Genau das ist ja der Grund, warum ich Regina da rausholen möchte.«
    »Tja, das mit der Loyalität ist schon eine komische Sache.« Er tätschelt mir die Schulter. Mit einem Schritt rückwärts schüttele ich seine Hand ab. »War nur ’n Scherz«, sagt er.
    Ich drehe mich wieder zu der Lichtung um. So bekomme ich mit, dass neben jedem Kreuz jetzt Wachen aufziehen, ein Gewehr am Riemen über der Schulter. Sie bewegen sich im Takt des Gesangs zu den Kreuzen hinüber, Satans Fahnenkommando im Marschtritt.
    Vielleicht hat mein Vater recht. Vielleicht sollte ich wirklich nicht mein Leben für Regina riskieren. Ich habe keine Erfahrung in Missionen, die mehr Muskeln erfordern als Verstand. Ich bin hier nutzlos.
    »Wie lange, bis noch mehr Liga-Agenten hier sind?«, will ich von Luann in der stillen Hoffnung wissen, dass mir die Entscheidung abgenommen wird.
    Luann blickt auf ihre Armbanduhr. »Voraussichtliche Ankunftszeit in zehn Minuten.«
    »So viel Zeit haben wir nicht mehr.« David stellt das große schwarze Fernglas schärfer ein, durch das er das Geschehen unten auf der Lichtung verfolgt. »Sie holen jetzt die Gefangenen.« Er lässt das Fernglas sinken und wendet sich zu uns um. »Wir müssen selbst handeln und sofort eingreifen!«
    In der Mitte der Lichtung erkenne ich Regina. Eskortiert, ohne direkt angefasst zu werden, schreitet sie allein auf das mittlere Kreuz zu, die Hände auf den Rücken gefesselt, aufrecht, den Kopf erhoben. Die beiden anderen Gefangenen, denen man schwarze Kapuzen über die Köpfe gestülpt hat, werden unter Gewaltanwendung von Wachen zu den Kreuzen getrieben und gezerrt. Der Gesang der angetreten Weißroben-Horden übertönt beinahe ihr schrilles Geschrei.
    Luann und mein Vater, Shane, die anderen vier Vampire und ich versammeln uns um David, der den Schlachtplan in die fingerdicke Schneedecke ritzt.
    »Die Vampire bilden die erste Angriffswelle«, erläutert uns David. »Sie entwaffnen die Wachen und schützen die Gefangenen vor dem Mob aus Festungsleuten.« Er teilt Shane und Spencer für den Angriff auf das rechte Kreuz ein, Jim und Travis für den auf das mittlere, das große weiße, und Monroe (den ältesten und damit stärksten

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