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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Bildschirm davor aufhängt .«
    Ich packte mit beiden Händen
den nächsten Stuhl und trug ihn zum Bildschirm.
    »Was wollen Sie tun ?« fragte Chastity . »Platz nehmen
und auf den nächsten Film warten ?«
    »Wenn der Stuhl abprallt, habe
ich mich geirrt«, versetzte ich. »Aber vielleicht prallt er nicht ab, sondern
fliegt durch die Öffnung hinter der Leinwand .«
    Ich schwang den Stuhl hoch in
die Luft und wollte ihn eben gegen die Leinwand sausen lassen, als Chastity schrie: »Achtung! Hinter Ihnen!«
    Der Stuhl stürzte zu Boden, als
ich hastig herumfuhr. Meine Augen versuchten verzweifelt, die Düsternis zu
durchdringen, doch ich konnte keine Menschenseele sehen. Dann schrie Chastity plötzlich auf, und in der nächsten Sekunde legte
sich mit brutaler Gewalt ein Arm um meinen Hals.
    »Jetzt brauche ich Sie für das
Netz, Holman «, flüsterte eine Stimme in mein Ohr.
»Und Sie sind gekommen. Sie sind wie die anderen aus freien Stücken gekommen .«
    Es war eine Reprise der Szene,
die ich durchlebt hatte, als ich mich das erstemal in
den Keller hinuntergewagt hatte. Die Umschlingung des Arms um meinen Hals wurde
enger. Er zog mich nach rückwärts, ich verlor das Gleichgewicht, dann traf ein
harter Gegenstand mich seitlich am Kopf. Ich stürzte in einen schwarzen
Brunnen, und die Wirklichkeit war ausgelöscht.
     
    Ich hatte keine Ahnung, wie
lange ich bewußtlos gewesen war. Mühsam, langsam
kehrte das Bewußtsein zurück und brachte Schmerz mit
sich. Die Tatsache, daß mir das dumpfe Pochen, das in meinem Kopf hämmerte,
vertraut war, linderte die Qualen nicht. Meine Nase juckte, doch als ich
kratzen wollte, stellte ich fest, daß das nicht möglich war. Ich hockte auf
einem Stuhl, die Handgelenke fest auf dem Rücken gebunden. Ich versuchte, die
Füße zu bewegen, und stellte fest, daß mir auch die Knöchel gefesselt waren.
Ich öffnete die Augen und drückte sie, vom grellen Licht geblendet, sogleich
wieder zu. Einige Sekunden später machte ich einen zweiten Versuch, öffnete sie
sehr langsam, so daß sie sich allmählich auf die blendend helle Szene
einstellen konnten.
    Der Film lief wieder ab, nur
hatte diesmal jemand eine dreidimensionale Version hergestellt, bei der auch
die passende Geräuschkulisse nicht fehlte. Das eintönige Summen hörte ich, wie
bei meinem ersten Besuch im Keller; außerdem jedoch vernahm ich hin und wieder
leise Wimmerlaute, die von dem Mädchen kamen, das in der Mitte des Netzes
gefangen war. Es war nackt, sein ganzer Körper war gespannt in unnatürlich
starrer Haltung. Er schien im Rhythmus mit den Fäden, die ihn fesselten, zu
pulsieren. Die Augen des Mädchens waren weit aufgerissen, der Mund klaffte.
    Es war nicht dasselbe Mädchen.
Das merkte ich erst einen Augenblick später. Zwischen diesem Mädchen hier und
jenem, das ich auf dem Film gesehen hatte, bestand zwar eine starke
Ähnlichkeit, doch es war nicht dasselbe Mädchen. Dieses Mädchen kannte ich. Der
bohrende Schmerz in meinem Kopf wollte mich keinen klaren Gedanken fassen
lassen, doch plötzlich erkannte ich Fran Grierson .
Langsam wechselten die pulsierenden Fäden wieder die Farbe, gingen von bleichem
Gelb in leuchtendes Orangerot und dann in grelles Scharlachrot über.
    »Sie ist stärker als das andere
Mädchen«, sagte eine Stimme, die sich irgendwo hinter mir befand. »Doch selbst
sie besitzt nicht die Kraft, allein das Netz zu speisen. Wir müssen ein
weiteres lebendes Wesen hineinweben .« Ein triumphierender
Unterton lag in der Stimme. »Dann, und erst dann, wird das Netz eigene Kraft
entfalten. Doch jetzt haben wir ein starkes Mittelstück, und die anderen sind
bereit, ihr zu helfen. Nichts kann unseren Erfolg mehr aufhalten .«
    Langsam wurde mir klar, daß die
Stimme nicht zu mir sprach, sondern zu einer anderen Person. Die Pulsationen
hörten allmählich auf, und alle Farbe wich aus den Fäden, die bleich, beinahe
durchsichtig zurückblieben. Einige Sekunden später erlosch das blendende Licht
zu einem dämmrigen Glühen, und Fran Griersons nackter
Körper sah aus wie eine amorphe weiße Masse, die sich gegen die sie
umschließende Dunkelheit abhob. Das Schweigen wurde nur gebrochen vom Geräusch
ihrer keuchenden, unregelmäßigen Atemzüge.
    »Es muß Schritt für Schritt
getan werden«, schnurrte die Stimme. »Immer nur einer darf hinzugefügt werden.
Das andere Mädchen ist als nächstes an der Reihe .«
    »Nein!« Ich erkannte die
schrille Stimme. Sie gehörte Roger Arlen. »Nicht Chastity

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