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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Ich bin der Meister .« Die Stimme klang gebieterisch. »Du wagst es, mir zu
widersprechen ?«
    »Nicht Chastity «,
wiederholte Arlen mit zitternder Stimme. »Nimm einen der anderen. Warum nicht Holman ?«
    »Noch nicht«, versetzte die
Stimme scharf. »Er wird schon bald an der Reihe sein, doch die Verkoppelung weiblicher
und männlicher Psychen innerhalb des Netzes verlangt ungeheure Vorsicht und
großes Feingefühl. Erst muß das Mittelstück verstärkt werden. Du wirst jetzt
das andere Mädchen ins Netz binden .«
    »Nein !« sagte Arlen trotzig.
    »Du widersetzt dich ?« donnerte die Stimme.
    Plötzlich blitzte hinter mir
eine Stichflamme auf, und Arlen schrie schrill. Die Dunkelheit, die folgte,
schien noch schwärzer, und ich konnte sein Wimmern hören.
    »Tu es jetzt«, sagte die Stimme
leise. »Ich werde Holman die Augen zuhalten, während
du es tust. Er hat kein Recht, meine okkulten Kräfte bei der Arbeit zu sehen.
Er ist nur eine Marionette wie die anderen .«
    Ein Paar kräftiger Hände drückten sich hart auf meine obere Gesichtshälfte und zogen meinen Kopf nach
rückwärts, so daß ich nichts mehr sehen konnte. Endlos lang, wie mir schien,
blieben sie so auf meinen Augen liegen, ehe sie plötzlich weggenommen wurden.
    Das Netz lebte wieder. Jetzt
umspannte es zwei nackte Körper in unnatürlich starrer Haltung, die im Rhythmus
mit dem ständigen Wechsel der Farben pulsierten. Ich sah zu, wie die Tönung vom
leuchtenden Orangerot in grelles Scharlachrot überging, dann langsam dunkler
wurde.
    »Das Netz speist sich selbst
und gewinnt an Kraft«, triumphierte die Stimme. »Als nächsten werde ich Sie in
das Netz binden, Holman , und die Kraft, die sich
entfaltet, wenn Ihre männliche Psyche mit den Psychen der beiden Frauen
zusammenwirkt, wird so ungeheuer sein — «
    Das Licht erlosch. Das Netz
glühte kobaldblau , während eines der Mädchen wild
aufschrie. Ich sah eine dunkle Silhouette vor dem Netz vorübergleiten, dann
hörte ich die Stimme. Eine andere Stimme.
    »Unmensch !« rief sie scharf. »Wahnsinniger!« Die neue Stimme wurde lallend, brachte jedes
Wort nur mühsam hervor. »Das lasse ich nicht zu. Das lasse ich nicht zu. Dem
muß ein Ende...« Die Worte wurden jetzt beinahe unverständlich. »Töten — das
einzige Mittel, dem ein Ende zu machen!«
    Der Knall des Schusses war
ohrenbetäubend. Überall schienen plötzlich Stimmen laut zu werden, schreiende,
wirre Stimmen. Dann traf etwas Hartes mich am Kopf, und wieder nahmen mich die
schwarzen Tiefen des Brunnens auf.
     
     
     

11
     
    Irgend
jemand hielt meinen Kopf umklammert. Ich knurrte vor Wut, stellte fest, daß ich meine
Hände frei bewegen konnte, und griff nach oben. Meine Finger klammerten sich um
ein schmales Handgelenk, und eine erstaunte Stimme sagte: »Nur ruhig, Holman , nur ruhig .«
    Ich schlug die Augen auf, und
diesmal war das Licht gerade angemessen. Ich wandte den Kopf ein wenig zu
rasch, und Chastitys Silhouette, die neben mir
auftauchte, verschwamm einen Moment, ehe sie wieder feste Formen annahm. Sie
hielt eine feuchte Kompresse in der einen Hand, und ich ließ automatisch ihr
Handgelenk los.
    »Ich wußte nicht, wie ich Ihnen
sonst helfen sollte«, erklärte sie kleinlaut. »Sie haben eine eigroße Beule am Kopf. Ich dachte, Kühlung hilft .«
    »Was ist eigentlich geschehen ?« krächzte ich. »Wo sind sie alle ?«
    »Sie haben das andere Mädchen
in mein Zimmer getragen«, antwortete sie. »Sie glauben, daß es ihr bald wieder
bessergehen wird. Sie wurde ohnmächtig, als das — das Ding aufhörte zu
arbeiten, und sie bringen sie jetzt zu Bett. Mir wäre es lieber, Sie würden mit
Ihren Fragen warten, bis die anderen zurück sind .«
    Ich setzte mich aufrecht in den
Sessel und betastete vorsichtig meinen Kopf. Die Beule auf der Seite war
tatsächlich beinahe eigroß . Der Raum maß etwa fünfzig
Quadratmeter. An einem Ende stand eine Werkbank. Die Mauern waren aus nacktem
Stein.
    »Wo sind wir hier ?« fragte ich.
    »Sie hatten recht«, erklärte
sie. »Wir befinden uns hinter der Kellermauer. Es ist ein Geheimraum .« Sie drückte mir wieder die Kompresse gegen den Kopf.
»Bitte stellen Sie jetzt keine Fragen mehr, Holman «,
sagte sie hilflos. »Ich kann Ihnen nämlich die Antworten nicht geben .«
    »Das Netz«, murmelte ich. »Sie
und Fran Grierson waren in das Netz hineingewoben,
und die Fäden, die Sie fesselten, wechselten ständig die Farbe, während Sie
beide im Rhythmus mit dem Farbwechsel

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