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Vampirgeflüster

Vampirgeflüster

Titel: Vampirgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Eric hob die Augenbrauen, als er sah, was ich aus der Handtasche zog. Doch er hörte draußen etwas, das ihn aufschreckte. Eric war im Nu auf den Beinen und trug mich auf den Armen, als wäre ich nichts weiter als ein Teller Spaghetti. An der Tür blieb er stehen, und es gelang mir, den Türknauf für ihn zu drehen. Mit dem Fuß stieß er die Tür auf, und dann waren wir auf dem Flur. Wir befanden uns in einem alten Haus, irgendeinem kleinen Geschäftshaus, das für den jetzigen Zweck umgebaut worden war. Den ganzen Flur entlang reihten sich Türen aneinander, und etwa in der Mitte befand sich so eine Art Kontrollraum mit Glaswänden. Durch das Fenster gegenüber von diesem Raum sah ich auf ein recht trostloses Lagerhaus, in dem einige Lichter brannten. Es waren gerade genug, um zu erkennen, dass es bis auf wenige Restbestände wie marode Regale oder Maschinenteile leer stand.
    Vor der letzten Tür auf der rechten Flurseite blieb Eric stehen. Wieder tat ich ihm den Gefallen mit dem Knauf, was mir diesmal schon weniger Schmerzen verursachte.
    Es standen zwei Betten in dem Zimmer.
    In dem rechten Bett lag Bill, und Clancy saß auf einem Plastikstuhl an seiner Seite. Er nährte Bill auf dieselbe Weise, wie Eric mich genährt hatte. Bills Haut war grau, und seine Wangen wirkten eingefallen. Er sah aus wie der Tod selbst.
    In dem Bett daneben lag Tray Dawson. Wenn Bill wirkte, als läge er im Sterben, dann wirkte Tray, als wäre er schon tot. Sein Gesicht war bläulich unterlaufen, eins der Ohren abgebissen, seine geschlossenen Augen waren verschwollen, und überall klebte verkrustetes Blut. Und das war nur das, was ich von seinem Gesicht erkennen konnte. Seine Arme lagen auf dem Bettlaken, sie waren beide gebrochen.
    Eric legte mich neben Bill. Bill öffnete die Augen, und wenigstens die waren noch ganz die alten: dunkelbraun und unergründlich. Er hörte auf, Clancys Blut zu trinken. Doch er bewegte sich nicht und blühte auch kein bisschen auf.
    »Er hat Silber im Körper«, sagte Clancy leise. »Und das Gift hat sich überallhin ausgebreitet. Er braucht Unmengen von Blut, um es wieder herauszuspülen.«
    Ich wollte fragen: »Wird er wieder gesund?« Doch dann konnte ich es nicht. Nicht in Bills Gegenwart. Clancy erhob sich aus dem Stuhl neben dem Bett und begann im Flüsterton ein Gespräch mit Eric - ein sehr unerfreuliches, wenn ich Erics Miene richtig deutete.
    »Wie geht's dir, Sookie?«, fragte Bill. »Wirst du wieder gesund?« Seine Stimme stockte.
    »Genau dasselbe wollte ich dich fragen«, sagte ich. Für irgendwelche Höflichkeitsfloskeln hatte keiner von uns beiden die Kraft oder die Energie.
    »Du wirst leben«, sagte er zufrieden. »Ich kann riechen, dass Eric dir Blut gegeben hat. Du wärst sowieso wieder gesund geworden, aber das verhindert die Narbenbildung. Es tut mir leid, dass ich nicht früher gekommen bin.«
    »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Ich habe gesehen, wie sie dich gefangen haben«, sagte Bill.
    »Was?«
    »Ich habe gesehen, wie sie dich gefangen haben.«
    »Und du ...« Ich wollte sagen: »Und du hast sie nicht aufgehalten?« Aber das erschien mir allzu grausam.
    »Ich hätte die beiden allein niemals besiegen können«, sagte er nur. »Wenn ich mich auf sie gestürzt und sie mich getötet hätten, wärst du so gut wie tot gewesen. Ich weiß nicht viel über Elfen, doch sogar ich hatte von Neave und ihrem Bruder gehört.« Schon diese wenigen Sätze schienen Bill zu erschöpfen. Er versuchte, den Kopf auf dem Kissen zu drehen, damit er mir ins Gesicht sehen konnte. Doch er bewegte sich nur wenige Zentimeter. Sein dunkles Haar war stumpf und strähnig, und seine Haut hatte all den Schimmer verloren, der mich bei unserer ersten Begegnung so fasziniert hatte.
    »Dann hast du also Niall angerufen?«, fragte ich.
    »Ja«, erwiderte er, fast ohne die Lippen zu bewegen. »Oder vielmehr Eric. Ich habe ihm erzählt, was geschehen war und dass er Niall anrufen soll.«
    »Wo steht diese Bruchbude eigentlich?«, fragte ich.
    »Nördlich von hier, in Arkansas«, erzählte er. »Es hat eine Weile gedauert, deine Spur aufzunehmen. Wenn sie mit dem Auto gefahren wären ... doch sie haben den Weg durch die Elfenwelt genommen. Aber dank meinem Geruchssinn und Nialls machtvollem Elfenzauber haben wir dich schließlich gefunden. Dir konnten wir wenigstens das Leben noch retten. Für den Werwolf war es schon zu spät, glaube ich.«
    Ich hatte gar nicht gewusst, dass Tray auch dort in jener Bruchbude

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