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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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Farbe wie deine Augen.“
    Dana legte den Armreif so vorsichtig an, als könnte er jeden Moment in tausend Teile zerbrechen.
    „Er ist so schön“ hauchte sie beeindruckt.
    „Und dass er von Francis ist, macht ihn noch wertvoller, nicht?“
    Nicht mal in diesem Zustand konnte Helena es sich verkneifen, Dana aufzuziehen. Danas Wangen brannten wie Feuer und sie senkte den Blick. Die letzten paar Jahre hatte sie häufiger an ihn denken müssen, als ihr lieb war. Wo war er? Seit er sie vor zehn Jahren vor diesem Strigoi gerettet hatte, hatte sie ihn nie wieder gesehen. Die einzige Erinnerung, die sie an ihn hatte, war die Silberkette mit dem großen silbernen Kreuz, das besetzt war mit dunkelblau leuchtenden Edelsteinen. Und ihren Traum. Seit ihre Mutter krank war, träumte sie jede Nacht diesen Traum. Sie hatte sich so wohl und sicher bei Francis gefühlt, dass sie ihn jedes Mal fast schmerzlich vermisste, wenn sie erwachte.
    „Da ist was dran. Danke, Mama.“
    Sie drückte ihrer Mutter einen liebevollen Kuss auf die Stirn.
    „War Vivi schon da?“
    Dana lächelte. „Ich habe heute noch gar nichts von ihr gehört. Ich glaube, die brütet noch was aus.“
    „Schön, dass du mal wieder lächelst. Ach, Dana, es tut mir so leid, dass du in deinem Alter so viel durchmachen musst“ sagte Helena leise.
    Dana nahm ihre Hand. „Mama, es ist nun mal so wie es ist. Da müssen wir beide eben durch.“
    Sie seufzte.
    „Es wäre natürlich vieles einfacher, wenn Papa da wäre.“
    „Da hast du Recht. Aber wir sollten heute keinen trüben Gedanken nachhängen. Komm, wir gehen in die Cafeteria, ich habe dort noch eine kleine Überraschung.“
    Dana half ihrer Mutter aus dem Bett und hakte sie unter.
    In der Cafeteria war schon ein Tisch hergerichtet, auf dem Danas Lieblingstorte, ein Strauß mit kleinen roten Rosen und ein Piccolo standen.
    „Sie haben mir heute ausnahmsweise erlaubt, ein Gläschen Sekt mit dir zu trinken“ sagte Helena lächelnd, als sie sich setzten.
    Es war so schön, endlich für kurze Zeit die Sorgen zu vergessen. Doch bereits nach einer halben Stunde sah Dana, dass ihre Mutter völlig erschöpft war. Aber wenigstens strahlten deren Augen wieder ein wenig. Dana seufzte. Wenigstens hatten sie eine Zeitlang einen Hauch von Normalität. Sie wollte so lange wie möglich daran festhalten und ihre Mutter anscheinend auch. Doch nach einer weiteren halben Stunde musste Dana ihre Mutter wieder nach oben bringen, damit sie sich ausruhen konnte.
    „Danke für die schöne Überraschung, Mama. Wenn sie auch ziemlich anstrengend für dich war“ sagte sie und blickte ihre Mutter sorgenvoll an. Helena lächelte.
    „Für mich war es auch schön, mal kurz dieser verdammten Krankenhausroutine zu entfliehen. Ich hoffe, sie lassen mich bald endlich nach Hause.“
    Dana strich ihrer Mutter liebevoll über die Wange.
    „Bestimmt, Mama. Du musst dich jetzt ausruhen. War wohl doch keine so gute Idee mit dem Sekt.“
    Helena seufzte schwer.
    „Wir müssen langsam der Wahrheit ins Auge sehen.“ Ein trockener Husten schüttelte den ausgemergelten Körper ihrer Mutter.
    „Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit dir verbracht. Aber das ist nun mal der Lauf der Welt. Mir wird wahrscheinlich nur noch ein Wunder helfen.“
    Tränen traten in Danas Augen „Sag doch nicht so etwas, Mama.“
    Ihre Mutter streichelte sanft ihre Wange und sah sie fest an. Wie grün ihre Augen leuchteten! Und es stand noch immer so viel Kraft in ihnen.
    „Sei nicht verzweifelt. Robert und Anita haben mir versprochen, dass sie dich zu sich nehmen, wenn ich es doch nicht schaffe.“
    Dana wollte noch ein paar ermutigende Worte sagen, aber in ihrem Hirn herrschte gähnende Leere, genau wie in ihrem restlichen Körper.
    „Ich will aber nicht, dass du jetzt schon abtrittst. Es muss doch noch eine Möglichkeit geben, dir zu helfen.“
    „Dann musst du den lieben Gott fragen, ob er noch ein Wunder übrig hat. Oder du musst deinen Vater finden.“
    „Aber selbst wenn ich ihn finden würde, glaubst du, er kann dir helfen?“
    Helena lächelte schwach.
    „Dein Vater ist kein gewöhnlicher Mensch.“ Natürlich war Danas Vater kein gewöhnlicher Mensch; er schrieb außergewöhnliche Geschichten, also konnte er kein null-acht-fünfzehn Normalbürger sein. Stets hatte ein Hauch Geheimnis um ihn geweht. Das Schreiben war nicht seine Hauptarbeit gewesen, was er sonst noch machte, behielt er für sich.
    „Das weiß ich, Mama.“
    „Irgendwann einmal war dein

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