Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
ihr, das sie zu gewalttätigen Männern hinzog. Sie war bei ihrem Ehemann und bei Elliot durch die Hölle gegangen, und bei wenigstens ein paar Fremden wie denen, die sie am Strand angegriffen hatten.
    Sie hatte sich geradezu in diese grässlichen Situationen hineingestürzt, fast so, als suche sie danach, als trage sie tief in sich ein geheimes Verlangen nach Schmerz und Erniedrigung und brutalem Sex. Du kannst ihr nicht die Schuld geben daran…
    Ich verdrängte diese Gedanken aus meinem Kopf, als Peggy an der offenen Tür des Wohnwagens ankam. Sie stieg nicht ein, sondern begann zu sprechen. Ihre Lippen und ihr Kinn bewegten sich, aber ich konnte nichts von dem hören , was sie sagte. Nicht bei dem Lärm, den der Motor, die Klimaanlage und der Wind draußen machten.
    Cat murmelte: »Er geht nicht darauf ein.«
    Peggy begann den Kopf zu schütteln und wild mit den Händen in der Luft zu gestikulieren. Was immer White zu ihr sagte, es gefiel ihr ganz und gar nicht.
    Sie deutete sogar auf mich und stieß mit dem Finger durch die Luft, als wolle sie ihm klar machen, dass es ganz allein meine Schuld war. Dann richtete sie ihren Blick wieder auf die geöffnete Tür, wiegte den Kopf hin und her und streckte die geöffneten Hände mit den Handflächen nach oben aus, als bettele sie darum, dass ihr ein Mannschaftskamerad den Basketball gab.
    »Sie fleht ihn an«, erkannte Cat.
    Plötzlich warf Peggy die Arme in die Luft und schrie: »NEIN!« Jetzt war sie deutlich zu verstehen. Das Geräusch verschlug mir den Atem.
    Im nächsten Moment sprang sie in den Wohnwagen. Sie schien über den Fahrersitz zu klettern, wahrscheinlich auf den Knien. Wir konnten nur noch ihre Füße sehen, die herausragten. Dann wurde sie ruckartig zurückgeworfen, als habe sie einen Schlag oder Tritt abbekommen. Einen Augenblick lang sah es aus, als würde sie verkehrt herum krabbeln, Hände und Füße in die Luft gestreckt. Dann stürzte sie mit dem Rücken zuerst aus dem Wagen. Der Aufprall war hart. Ihre Arme krachten zu beiden Seiten ihres Körpers auf den Boden.
    Staub wirbelte auf. Staub wurde vom Wind davongetragen. Peggy lag hilflos auf dem Rücken, mit den Knien in der Luft.
    »Ich sollte besser gehen«, sagte Cat. »Das sieht nicht gut aus.« Sie öffnete die Tür.
    Ich griff nach ihr, aber sie hielt den linken Arm angelegt, um mir zu entkommen. Sie warf sich aus der Tür, sodass ich nur noch ihr Hemd erwischte. Ich hielt es mit meinen Fingerspitzen fest. Sie riss sich von mir los und rannte.
    Ich setzte mich wieder auf und sah, wie sie nach vorn stürmte. Peggy, die noch immer auf dem Boden lag, hob den Kopf und versuchte, sich mit den Ellenbogen abzustützen.
    Ich riss meine Tür auf. Als ich ausstieg, rief Cat gerade: »Ich mache es, White! Ich bin hier! Lass das Kind in Ruhe!« Sie hielt ihre Arme hoch, als würde sie sich ergeben und rannte auf die Fahrertür des Wohnwagens zu.
    »Cat, nein!« brüllte ich. »Nicht! Komm wieder zurück! Bitte!«
    Sie war schon fast am Van angelangt.
    Ich warf mich wieder hinter das Lenkrad, löste die Handbremse, rammte die Gangschaltung auf Fahren und trat das Gaspedal bis zum Boden durch. Der Motor heulte auf. Die Bremsen quietschten. Der Wagen machte einen Satz nach vorn. Cat stand auf dem Trittbrett und hatte schon einen Fuß im Wagen. Sie griff nach dem Lenkrad, um sich vollends ins Wageninnere zu ziehen.
    Ihr Kopf schnellte zur Seite. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Mund stand offen. Sie versuchte mit aller Kraft, in den Wagen zu kommen. Sie schaffte es nicht.
    Sie war mit einem Fuß drin, mit dem anderen draußen und hatte das Lenkrad noch nicht richtig zu fassen bekommen, als ich gegen das Heck des Wohnwagens knallte. Meine Arme wurden zusammengestaucht und meine Stirn prallte gegen das Lenkrad.
    Aber ich sah, wie Cat vom Trittbrett sprang, sich umdrehte und weg vom Wagen stolperte; sie ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Ich behielt den Fuß auf dem Gaspedal und schob den Wohnwagen vorwärts. Ich trat erst auf die Bremse, als ich direkt neben den Frauen war. Unser Wagen stoppte, der Van aber rollte weiter. Ich nahm an, dass White Probleme hatte, ans Bremspedal zu kommen.
    Ich zog die Feststellbremse wieder an, öffnete die Tür und sprang heraus.
    Peggy war bereits auf den Füßen, schnappte nach Luft und starrte schockiert den Wohnwagen an. Einer der Träger war ihr von der Schulter gerutscht. Der Stoff des Kleides war an dieser Seite heruntergeklappt und eine Brust

Weitere Kostenlose Bücher