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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schlechthin. Ich kann nicht einmal darüber sprechen – die Dinge, die er mir antat und die Dinge, die er mich tun ließ. Manchmal mit anderen Leuten. Fremden, die er mitbrachte. Gefangenen. Die meisten waren am Ende tot. Manchmal zwang er mich, sie zu töten.«
    »Du hast Menschen getötet?«
    Sie nickte und sagte dann schnell: »Ich muss jetzt pinkeln, sonst explodiere ich.«
    »Ich auch.«
    »Das ganze Bier.«
    »Ich glaube, ich werde einfach anhalten.«
    »Vielleicht solltest du zuerst hupen. Wir wollen doch nicht, dass White denkt, wir würden Dummheiten machen.«
    »Richtig«, stimmte ich zu und drückte auf die Hupe.
    Dann bremste ich, hupte noch ein paar Mal und hielt den Wagen an. Vor uns kam auch der Wohnwagen zum Stillstand. Die Staubwolke hüllte den Van Augenblicke lang ein, breitete sich dann aus und ließ sich vom Wind davontragen.

Kapitel 31
    Da wir uns beeilen wollten – aus Angst, White könnte misstrauisch werden und Peggy und Donny verletzten – ließen wir die Wüste, die ein wenig Privatsphäre versprochen hätte, links liegen. Stattdessen hockten wir uns hinter die geöffneten Türen, um wenigstens vom Wohnwagen aus nicht beobachtet werden zu können, und pinkelten neben dem Auto.
    Die Hitze außerhalb des Wagens war erstaunlich. Sie war heftig. Sie drückte auf meine Schultern und meine Haare. Es fühlte sich an, als würde jemand mein Hemd bügeln, während ich es anhatte.
    In weniger als zwei Minuten saß ich wieder hinter verschlossener Tür im Wagen.
    Cat brauchte ein wenig länger. Es kam mir sehr viel länger vor, weil die Klimaanlage mit der heißen Wüstenluft, die durch ihre offene Tür hereinströmte, nicht fertig wurde. Endlich hüpfte sie wieder auf den Sitz, hielt mit einer Hand ihre abgeschnittene Jeans fest, schwang die Tür zu, seufzte dann und zog den Reißverschluss wieder hoch. »Ist ja der reinste Ofen da draußen«, sagte sie.
    »Ich hab's bemerkt.«
    »Mein Gott.«
    Ich begann, vorwärts zu fahren, doch der Wohnwagen bewegte sich nicht.
    »Was jetzt?«, fragte Cat.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich.
    Ich fuhr langsam an den Wohnwagen heran und stoppte dicht hinter ihm. Cat und ich blickten einander an. Sie sah ein wenig besorgt aus.
    Ich hatte dieses mulmige Gefühl, das man immer bekommt, wenn man schlechte Neuigkeiten erwartet.
    Die Fahrertür des Wohnwagens ging auf.
    Peggy hüpfte heraus und ihr Kleid schwang so hoch, dass auch ich sehen konnte, dass sie keine Unterwäsche trug.
    Da die Straße hier eine Biegung machte, konnte auch Cat sie sehen. »Wie ich gesagt habe«, stellte sie fest.
    »Yip.«
    Der Wind wehte Peggys Kleid gegen ihre dünnen Beine, bewegte es in immer neuen Richtungen um sie herum und zerzauste ihr Haar, während sie auf uns zukam.
    Ich zog die Handbremse an und kurbelte dann mein Fenster herunter.
    Peggy beugte sich nach vorn, um hineinzusehen, und stützte die Hände an der Tür ab. Im selben Augenblick keuchte sie und zog die Hände ruckartig fort, als hätte sie eine heiße Bratpfanne berührt. Sie richtete sich noch einmal auf, machte einige kleine Schritte rückwärts und ging in die Knie, bis sich ihr Gesicht auf Höhe des Fensters befand.
    Sie trug ihre Sonnenbrille und ich konnte ihre Augen nicht sehen. Auf dem Rest ihres Gesichts schimmerte der Schweiß. Einzelne Haarsträhnen klebten an ihrer Stirn und ihren Wangen. Dort, wo das Kleid aufhörte, glühte ihre Brust.
    Die dünnen, eigentlich hellblauen Streifen ihres Tops waren dunkel vor Schweiß. Genau wie der Stoff zwischen ihren Brüsten. Sie sah schrecklich erhitzt und mitgenommen aus.
    »Was ist los?«, fragte Cat sie vom Beifahrersitz aus.
    »Er will tauschen«, antwortete Peggy.
    »Was will er denn tauschen?«, wollte ich wissen.
    »Mich gegen Cat.«
    Mein Magen sackte ins Bodenlose.
    »Ich soll mir dir weiterfahren«, sagte sie zu mir, »und Cat im Wohnwagen mit ihm und Donny.«
    »Warum?«, fragte ich.
    »Weil er es so sagt.«
    »Was will er denn von ihr?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    »Ich werde gehen«, meinte Cat.
    Ich drehte mich zu ihr um. »Nein, das wirst du nicht. Bleib sitzen.«
    »Sie muss es tun«, sagte Peggy. »Er wird Donny töten, wenn sie es nicht tut.«
    »Ich muss es tun«, sagte auch Cat. »Es ist alles meine Schuld.«
    »Nein. Er wird dir was antun.«
    »Mir wurde schon häufiger was angetan.«
    »Nicht, wenn ich dabei war.«
    »Wird schon gut gehen.« Sie griff nach der Tür. Ich packte ihr linkes Handgelenk. »Nein.«
    »Sam.«
    »Nein. Keine Chance.

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