Vampirjaeger
Das hatten wir schon mal. Du wirst nicht zum Wohnwagen gehen.«
»Er wird Donny den Kopf abschneiden!«, schrie Peggy auf.
»Von mir aus. Er wird Cat nicht bekommen.«
»Sam. Lass mich gehen.«
»Nein.«
Cat sah mir in die Augen und fixierte mich mit einem eigentümlichen Blick. Wut und Ärger spiegelten sich darin… aber auch Dankbarkeit. »Ich muss tun, was Schneewittchen verlangt.«
»Nein, das musst du nicht.« Ich sah Peggy an. »Geh zurück zum Wohnwagen und sag ihm, dass Cat hier bleibt. Wenn er einen anderen Fahrer will, kann er mich haben. Er kann mich gegen dich tauschen, aber nicht Cat.«
Peggy schüttelte so wild den Kopf, dass sie wie eine Wahnsinnige wirkte.
»Wegen dir wird mein Bruder sterben!«
»Er wird Donny nicht töten«, erwiderte ich. »Denk doch mal darüber nach. Donny ist sein einziges Druckmittel. Also geh zurück und sag White, dass er mich haben kann, wenn er mich will, aber Cat wird er auf gar keinen Fall in die Finger kriegen.«
Tränen drangen hinter Peggys Sonnenbrille hervor und liefen ihr die Wangen herunter. »Du dreckiger Bastard«, beschimpfte sie mich.
»Ganz ruhig, Peggy«, rief Cat ihr zu.
»Aber genau das ist er!«
»Hast du unser Messer genommen?«, wollte Cat wissen.
Die Frage und der plötzliche Themenwechsel überraschten mich.
»Hä?«, fragte auch Peggy.
»Das Messer, das auf dem Rücksitz lag. Hast du es genommen, als du das Essen geholt hast?«
Sie nahm die Sonnenbrille ab. Zwinkernd rieb sie sich die Tränen aus den Augen. Dann setzte sie die Brille wieder auf und schniefte. »Und wenn?«
»Das ist wohl ein ja«, murmelte ich.
»Hast du es für die Salami mitgenommen?«, fragte Cat.
»Das geht dich nichts an.«
»Oder für White?«
»Vielleicht.«
»Worauf wartest du noch?«, fragte ich.
»Ich kann nicht einfach… Er ist so groß. Wenn ich ihn bloß überraschen könnte…« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe auf eine gute Chance gewartet, aber wenn ich auf ihn losgehe, werde ich alles vermasseln und er wird uns beide töten.«
»Wo ist das Messer?«, fragte Cat.
»Unter meinem Sitz.«
»Unter dem Fahrersitz?«
»Ja. Ich habe es darunter geschmuggelt, als er nicht hingesehen hat.«
Ich sagte: »Wenn er nicht hingesehen hat, hättest du es auch in seine Kehle schmuggeln können.«
»Ganz ruhig, Sam.«
»Sie will ihren Bruder retten, hat aber Angst, diesen Bastard zu töten.«
»Das kann ich ihr nicht verübeln. White ist ein Monster. Er wird nur schwer zu töten sein. Er hätte ihr wahrscheinlich das Messer abgenommen und es ihr in den Hintern geschoben.«
Es hupte.
»Wir brauchen zu lange«, sagte Peggy. »Komm schon, Cat. Du musst…«
»Sie muss überhaupt nichts«, entgegnete ich. Ich hielt Cats Handgelenk immer noch fest, um keine böse Überraschung zu erleben. »Du gehst jetzt zurück und sagst White, dass er das vergessen kann. Er kann seinen Fahrer behalten oder er kann mich haben. Was er nicht bekommt, ist Cat. Und erinnere ihn daran, dass wir bisher sehr kooperativ waren. Wir sind nicht einfach umgedreht und weggefahren. Das einzige, was uns davon abgehalten hat, ist, dass wir nicht wollen, dass dir oder Donny etwas passiert. Sag ihm, dass er den Bogen nicht überspannen soll. Sag ihm, dass wir abhauen, wenn er noch mehr Ärger macht. Wir sind deinem alten Wohnwagen haushoch überlegen. Sag ihm das, verdammt.«
Peggy schüttelte den Kopf. »Cat, du musst uns helfen.«
»Das würde ich gern tun.« Trotz dieser Worte, machte sie keine Anstalten, sich aus meinem Griff zu befreien.
Ich blieb hart: »Sag White, dass ich Cat nicht…«
Es hupte wieder, vier oder fünf Mal hintereinander. Offensichtlich verlor White langsam die Geduld.
»Du solltest lieber gehen«, meinte ich.
»Ich hasse dich, du dreckiger Bastard.«
»Geh schon.«
Sie wirbelte herum und ging auf den Wohnwagen zu.
»Sie hätte vermutlich eine interessante Begleitung für dich abgegeben«, sagte Cat.
»Kein Interesse.«
»Wirst du mich jetzt endlich loslassen?«
»Versprichst du mir, keine Dummheiten zu machen?«
»Ja. Hey, du hast doch nicht – auch nur einen Moment lang – gedacht, dass ich scharf drauf bin, mit dem Kerl mitzufahren.«
»Nein. Natürlich nicht.«
Mir war aber, obwohl ich ihr Handgelenk losließ, durchaus bereits der Gedanke gekommen, dass Cat vielleicht wirklich mit ihm mitfahren wollte. Nicht bewusst – schließlich war sie es gewesen, die uns im Restaurant von ihm befreit hatte – aber vielleicht war da irgendetwas in
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