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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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mein Körper von ein paar Holzfällern zerhackt worden.
    Der Wagen pingte, klirrte und klickte, zischte, sprudelte und machte metallische Geräusche, als wolle er sich selbst wieder auseinander falten. Es schienen sich noch immer Trümmerstücke aus Metall und Glas zu lösen, die auf dem felsigen Boden unter dem Wagen aufschlugen.
    Der Motor lief nicht mehr.
    Vielleicht hatte er das vorgehabt – den Wagen stillzulegen.
    Ich fragte mich, ob wohl die Gefahr bestand, dass er Feuer fing.
    Diese sprudelnden Geräusche. Vermutlich war das Kühlwasser, aber es konnte ebenso gut Benzin sein, das aus dem Tank oder zerbrochenen Leitungen herauslief. Ich konnte kein Benzin riechen, aber ich konnte auch sonst nichts riechen. Mein Geruchssinn schien nicht mehr zu funktionieren.
    Wir sollten zusehen, dass wir hier rauskommen.
    Ich dachte es, konnte aber nichts Derartiges tun.
    Dann stotterte ein Motor, sprang schließlich an und heulte auf. Ich wusste, dass es nicht unserer war. Es konnte nur der Van sein. Es gelang mir, das rechte Auge weit genug zu öffnen, um zu erkennen, wie sich der Wohnwagen von uns entfernte.
    Obwohl der hintere Teil eingedrückt zu sein schien, hatte der Aufprall den Wohnwagen nicht betriebsunfähig gemacht.
    Darum war White rückwärts auf uns aufgefahren – damit der vordere Teil nicht beschädigt wurde, wo die ganzen wichtigen Sachen waren.
    Er hat uns zu Brei zermalmt und jetzt haut er ab.
    Vielleicht brachte er den Wohnwagen nur außer Reichweite, falls unser Wagen explodieren sollte.
    Aber er fuhr nicht weit weg. Nach etwa zehn Metern hielt er an.
    Ohne den Kopf zu bewegen, brachte ich mein rechtes Auge dazu, nach Peggy zu schauen. Sie lag über der Konsole, ihr linker Arm ruhte zwischen meinen Beinen und ihr Kopf lag auf meinem Bauch. Mehr konnte ich nicht erkennen. Der Winkel war schlecht und ich musste ständig das Blut aus meinem Auge blinzeln.
    Sie bewegte sich nicht.
    »Sam?« Mein Name hörte sich an wie eine Kreuzung aus einem Wort und einem Stöhnen. Er kam von hinten.
    »Cat?«
    »Bist du okay?«, fragte sie.
    »Mehr oder minder. Und du?«
    »Mir geht's prächtig.«
    »Peggy nicht, denke ich.«
    »Ist sie tot?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Frag sie.«
    »Peggy?«
    In der folgenden Stille, während ich auf eine Antwort wartete, mit der ich kaum noch rechnete, hörte ich das schwere Knirschen und Schlurfen von Fußtritten, die sich uns näherten. Ich hob den Blick und sah durch die Windschutzscheibe.
    White kam hinter der rechten Ecke des Wohnwagens hervor. Er trug seine Motorradstiefel und Jeans, aber nichts oberhalb der Hüfte. Er war völlig verschwitzt, seine sich wölbenden Muskeln glänzten. Das Jagdmesser hing in der Scheide an seiner Hüfte.
    »Er kommt«, warnte ich.
    »Scheiße«, murmelte Cat.
    »Stell dich tot.«
    »Das ist leicht.«
    Ich schloss mein Auge.
    Und lauschte dem Geräusch seiner Stiefel. Er kam auf uns zu, als würde gleich ein weiterer Unfall passieren.
    Unvermeidbar.
    Es war nicht immer unvermeidbar gewesen, aber jetzt war es das. Wir hätten früher am Tag oder in der Nacht einiges anders machen können. Cat hätte den Lauf der Dinge schon vor letzter Nacht ändern können; es gab so vieles, was sie hätte anders machen können, und wir wären nie hier gelandet.
    Ich machte ihr keine Vorwürfe.
    Ich liebte sie. Wenn sie nicht in den Schlamassel mit Elliot geraten wäre, hätte sie mich nicht zurück in ihr Leben geholt. Ich war froh, bei ihr zu sein, auch in diesem Moment.
    Ich wünschte nur, wir würden nicht derartig tief in der Scheiße sitzen.
    Wenn wir seit letzter Nacht nur eines von tausend Dingen anders gemacht hätten…
    Aber das hatten wir nicht.
    Meine Tür öffnete sich und ich sackte zur Seite. White fing mich auf und gab mir einen Stoß in die andere Richtung, sodass ich über Peggys Rücken fiel.
    »Was ist denn mit euch Schwanzlutschern los?«, brüllte er. Seine Laune schien prächtig zu sein. »Noch nie 'nen Unfall gehabt?«
    Er schien an meiner offenen Tür herumzufummeln, aber ich wusste nicht warum. Schon bald keuchte er »Ah«, und schob meine Beine aus dem Weg.
    »Ich hab den Schraubenschlüssel gefunden, Leute. Ich wette, ihr wolltet mir damit den Schädel einschlagen, was?« Er knallte meine Tür zu.
    Ich hörte ein Grunzen. Einige Augenblicke später ertönte ein metallisches Klirren vor dem Wagen. Er musste den Schraubenschlüssel weggeworfen haben.
    Die hintere Tür wurde geöffnet. »Howdy, Cat«, ertönte Whites fröhliche Stimme

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