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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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lächeln konnte, fühlte ich mich dank Cats Bemerkung nicht mehr ganz so elend. Viel scheinst du ja nicht zu wissen. Ich fragte mich, ob sie dazu gelächelt hatte.
    »Hat er deine Schuhe mitgenommen?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Meine schon.«
    »Ja, das habe ich gesehen.«
    »Hast du noch den Flaschenöffner?«
    »Wenn mein Bein noch dran ist.« Ich konzentrierte mich und versuchte, den rechten Fuß zu bewegen. Es funktionierte. Es schmerzte, aber es war auszuhalten. Ich konnte das Metall des Flaschenöffners an meinem Knöchel spüren. Er schien immer noch da zu sein, wo Cat ihn unter meine Socke geschoben hatte. »Ich habe ihn noch«, sagte ich.
    »Das ist gut.«
    »Ja.«
    »Feuerzeug?«
    »Äh?«
    »Hast du noch das Feuerzeug? Du hast es in deine Hemdtasche gesteckt.«
    »Ich komme nicht an mein Hemd ran«, sagte ich. »Ich schätze, es liegt unter Peggy.«
    »Ich habe meins noch.«
    »Zuviel des Glücks.«
    »Feuerzeugbenzin?«
    »Das sind Einwegfeuerzeuge, Dummerchen.«
    »Ha ha.«
    »Das hat er wohl mitgenommen«, sagte ich. »Keine Ahnung. Und das WD - 40. Vielleicht hat er es auch übersehen. Wenn es noch da ist, muss es hier vorn auf dem Boden liegen. Ich glaube nicht, dass ich da rankomme. Zumindest nicht jetzt.«
    »Was macht er?«, fragte Cat.
    »Er ist noch im Wohnwagen.«
    »Ich wünschte, er würde abhauen.«
    »Das wird er nicht«, sagte ich. »Nicht vor heute Abend.«
    »Würde er schon… nachdem er einen Blick in den Kofferraum geworfen hat.«
    »Macht er aber nicht. Nicht bevor es dunkel ist.«
    »Er könnte aufgegangen sein, als er uns gerammt hat.«
    »Glaube ich nicht«, sagte ich.
    »Er hat seine Chance gut genutzt.«
    »Hat sich ausgezahlt für ihn«, sagte ich. »Er hat uns in der Hand.«
    »So kann man es ausdrücken.«

Kapitel 37
    Stotternd und keuchend erwachte der Motor des Wohnwagens wieder zum Leben. Grauer Rauch stieg aus dem Auspuff auf.
    »Was passiert da?«, fragte Cat.
    »Er hat den Wohnwagen angelassen.«
    »Gott, hoffentlich will er uns nicht noch einmal rammen.«
    »Er fährt vorwärts.«
    »Ah.«
    »Jetzt biegt er nach rechts hinter diese Felsen.« Einige Sekunden später verschwand der Wohnwagen hinter den gleichen haushohen Felsen, die White als Hinterhalt benutzt hatte. »Er ist weg«, sagte ich.
    »Was zur Hölle macht er?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin froh, dass er weg ist.« Ich zwang mich, auch das andere Auge zu öffnen und musste blinzeln. Mein Kopf tat weh. Das grelle Sonnenlicht machte es nur noch schlimmer.
    Ich packte Peggy an Hals und Schultern, schob sie von mir herunter und setzte mich auf. Obwohl mir alles weh tat und Wellen des Schmerzes durch mich hindurchjagten, als ich mich bewegte, schien mein Körper im Großen und Ganzen zu funktionieren.
    »Was machst du?«, fragte Cat.
    »Ich habe Peggy von mir herunter geschoben.«
    »Er wird wissen, dass wir nicht tot sind.«
    »Er ist aber nicht hier«, stellte ich fest.
    »Er wird zurückkommen.«
    »Ja. Aber ich glaube nicht, dass wir ihn getäuscht haben. Wir können jedenfalls nicht hier bleiben.« Es gelang mir nicht, Peggy aufrecht hinzusetzen. Sie fiel einige Male gegen mich, also schob ich sie beiseite, bis sie gegen die Beifahrertür plumpste. Ihre Arme hingen schlaff an den Seiten herunter. Ihr Kopf sackte nach vorn.
    Ich hatte Peggy während des Aufpralls nicht beobachtet, aber sie war offensichtlich gegen die Windschutzscheibe geschleudert worden. Das Sicherheitsglas vor ihrem Sitz sah aus wie Eis auf einem Teich, gegen das man mit einem Vorschlaghammer geschlagen hatte. Ihr Kopf hatte es nicht ganz durchschlagen, aber das Spinnennetz aus Rissen und einige herausgebrochene Splitter zeugten davon, wie hart der Zusammenstoß gewesen sein musste. Ihre Haare wurden von klebrig roter Flüssigkeit eng an ihre Kopfhaut gedrückt. Ihr Gesicht war Blut überströmt. Ein roter Tropfen fiel von ihrer Nasenspitze. Ein weiterer von ihrem Kinn. Beide landeten auf ihrem blutigen Oberkörper. Cats Schnürsenkel hielten ihr Oberteil immer noch fest. Sie waren rot vor Blut. Das ganze Vorderteil ihres Kleides hatte sich damit vollgesaugt. Es sammelte sich um ihre Hüfte. Auch ihre Oberschenkel waren rot besprenkelt.
    »Ist sie am Leben?«, fragte Cat.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Finde es heraus.«
    »Ja.« Ich starrte auf ihre Brust weil ich dachte, dass sie sich auf und ab bewegen müsste, wenn sie noch atmete. Ich konnte keine Bewegung erkennen, aber mein Blick war auch zu unruhig. Also beugte ich mich vor,

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