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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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hatten wir keine Probleme, einen freien Tisch zu finden. Wir setzen uns einander gegenüber.
    Als die Bedienung mit den Speisekarten und einer Kanne Kaffee kam, ließ ich sie wissen, dass wir zu dritt waren. Sie legte drei Karten auf den Tisch und füllte drei Tassen mit dampfendem Kaffee, bevor sie weiterschlenderte.
    »Sie sollte lieber nichts versuchen«, murmelte Schneewittchen.
    »Wer?«
    »Was denkst du denn?«
    »Die Bedienung?«
    Er sah nicht belustigt aus. »Cat«, stellte er klar.
    »Was könnte sie denn schon versuchen? Hast du Angst, dass sie die Bullen anruft? Oder wegläuft?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich traue ihr nicht.«
    »Das wäre vielleicht anders, wenn du sie nicht ständig schlagen würdest.«
    »Schnauze.«
    »So macht man sich keine Freunde.«
    »Ich habe genug Freunde, und das sind keine großspurigen, klugscheißerischen reichen Kinder.«
    »Reiche Kinder? Schön wär's. Ich bin zu arm, um reich zu sein und zu alt, um als Kind durchzugehen.«
    »Wie alt?«
    »Sechsundzwanzig.«
    »Ein Kind, sag ich doch. Ich bin fast doppelt so alt wie du.«
    »Du machst Witze?« Ich musste meine Überraschung nicht heucheln. »Wie alt bist du?«
    »Fast fünfzig.«
    »Erstaunlich. Du siehst wirklich viel jünger aus. Abgesehen von deinen Haaren natürlich.«
    »Hast du ein Problem mit meinen Haaren?«
    »Nein. Es sind schöne Haare. Ohne sie wärst du wohl kaum Schneewittchen.« Als ich das gesagt hatte, kam Cat. Sie setzte sich auf den Stuhl neben mich , nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. »Habt ihr schon bestellt?«
    »Wir haben auf dich gewartet«, antwortete ich.
    Die nächsten Minuten verbrachten wir mit den Nasen in den Speisekarten. Dann kam die Kellnerin zurück, um unsere Bestellung aufzunehmen. Cat bat Schneewittchen anzufangen. Er bestellte das Bomber-Spezial-Frühstück:
    Orangensaft, drei Eier, Würstchen, Kartoffelpuffer, Pfannkuchen und Toast. (Das Menü hieß wahrscheinlich zu Ehren des Flottenstützpunkts am nahe gelegenen China Lake so.) Ich bestellte als Nächstes und orderte das Frühstück Nummer 1. Es hatte keinen exotischen Spitznamen, versprach aber zwei Eier, Speck, Kartoffelpuffer und Toast.
    Dann bestellte Cat einen Bagel mit Frischkäse und ein Stück Pastete mit Würstchen.
    »Mehr willst du nicht essen?«, fragte Schneewittchen sie.
    »Das reicht.«
    »Ich bezahle, also nur zu, bestell, was immer du willst.«
    »Ich habe bestellt, was ich will«, sagte Cat. »Danke.«
    Als die Kellnerin weg war, bedachte Cat Schneewittchen mit einem Stirnrunzeln. »Du hast vor, für uns alle zu bezahlen?«
    »Sicher.« Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Denkst du, dass ich es mir nicht leisten kann?«
    »Warum sollte ich das denken? Ich weiß kaum etwas über dich, du könntest auch Howard Hughes sein.«
    »Hughes ist tot«, bemerkte ich.
    Sie lächelte mich schief an. »Vielleicht ist er es, vielleicht auch nicht.« Dann sah sie wieder zu Schneewittchen hinüber. »Wenn du Howard Hughes bist, dann solltest du uns in deinem Testament bedenken. Ich meine, schließlich haben wir dich aus der Wüste rausgebracht.«
    »Das haben wir.«
    »Vielleicht sogar dein Leben gerettet.«
    »Ja«, stimmte ich ihr zu. »Du hättest da draußen sterben können.«
    »Bist du Howard Hughes?«, fragte ihn Cat.
    »Nein. Aber ich weiß, wer du bist.«
    »Wer bin ich?«, wollte sie wissen und trank noch einen Schluck Kaffee. Schneewittchen beugte sich über den Tisch und flüsterte: »Du bist eine großschnäuzige, kindisch-besserwisserische, reiche, schwanzlutschende Schlampe.« Dann grinste er.
    Cat stellte ihre Tasse langsam wieder auf den Tisch. Dann sah sie ihm direkt in die Augen. »Ich bin eigentlich kein Kind mehr, aber danke für das Kompliment.«
    »Schneewittchen geht stark auf die fünfzig zu«, warf ich schnell ein.
    Sie grinste ihn an. »Also schon mit einem Bein in einer besseren Welt.«
    Sein Grinsen gefror. Sein Kopf pendelte von einer Seite auf die andere, dann sagte er: »Du legst es wohl auf deine nächste Tracht Prügel an, was?«
    »Hey, lass gut sein«, erwiderte ich. »Hier wird niemand verprügelt. Okay? Wir sind hier in der Öffentlichkeit.«
    »Ich muss mal schiffen«, wechselte Schneewittchen übergangslos das Thema.
    Er schob seinen Stuhl zurück. »Du wirst mich begleiten, Sam.«
    Ich wollte gerade aufstehen, aber Cat legte mir eine Hand auf den Oberschenkel und sagte zu Schneewittchen: »Er wird schön hier bei mir bleiben.«
    »Den Teufel wird er tun.«
    »Was ist

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