Vampirjaeger
Wildnis, ausgetrockneter Boden und Kakteen und in der Ferne einige Bergrücken. Auf den unteren Hängen der Berge sah ich ein paar Ruinen alter Schächte und Minen.
»Weißt du«, meinte Cat ohne erkennbaren Grund, »es hat mir eigentlich nichts ausgemacht, dass uns Schneewittchen begleiten wollte. Er war etwas seltsam und Angst einflößend, aber er schien nicht wirklich… schrecklich zu sein. Aber bei Gott, er war ein solcher Tyrann. Ich hasse es, wenn ein Typ sich so aufspielt und einen herumschubst, wie es ihm gerade passt.«
»Ich hatte das dringende Bedürfnis, ihn umzubringen.«
»Bei so einem Kerl können wir von Glück reden, dass er uns nicht getötet hat. Aber er war ganz okay, manchmal.«
»Fast menschlich.«
»Und ich wünschte fast, er hätte uns noch zeigen können, wo wir Elliot am besten loswerden. Das wäre praktisch gewesen, findest du nicht?«
»Ich bin mir sicher, dass wir keine Schwierigkeiten haben werden, einen passenden Ort zu finden«, antwortete ich. »Hier draußen gibt es alle möglichen alten Minen und dergleichen.«
»Aber er kannte eine wirklich gute Stelle.«
»Sollen wir zurück zu Lucy's Kitchen fahren und nachsehen, ob er noch dort ist?«
»Eher nicht.«
»Wie wäre es dann damit, wieder auf die 14 zurückzukehren? Ich meine, wir wollen doch nicht wirklich ins Death Valley fahren, oder?«
Ich sah auf die Karte. »Das hier ist die 178… Sie bildet ein großes U mit der 395 im Westen. Auf der wir eigentlich sein sollten.«
»Gibt es eine Verbindung?«
»Ja. Etwa fünfzig bis sechzig Meilen von hier, kurz vor dem Beginn des Death Valley. Aber die Straße führt nach Westen – das ist ein Umweg. Ich weiß nicht, was uns da erwartet. Es wäre vielleicht besser, wenn wir doch umdrehen und auf die 14 zurückfahren.«
»Vielleicht sollte ich mir das mal ansehen.« Sie warf einen Blick in den Rückspiegel und wurde langsamer.
Ich blickte über die Schulter und sah ein paar herankommende Fahrzeuge. Vor uns war alles frei und die Straße hatte einen breiten Randstreifen.
»Sieht okay aus«, meinte ich.
Cat zog auf den Seitenstreifen und hielt an. Ich wollte ihr die Karte geben.
»Nein, warte.« Sie sah in den Seitenspiegel. »Wenn die vorbei sind.«
Ich sah erneut über meine Schulter.
Einige Sekunden lang geschah gar nichts. Die Autos und LKW wurden größer, das war alles. Dann fuhr ein LKW dicht an uns vorbei und wir wurden durchgeschüttelt. Danach kamen noch drei oder vier dieser riesigen Lastwagen , alle auf der Spur neben uns, und alle verfehlten uns, wenn auch nur knapp. Bei jedem LKW, der vorbeifuhr, wackelte unser Wagen. Ich konnte die Vibrationen in meiner Brust spüren, als würde ich zu nah bei einem Korps Trommler stehen. Nachdem die großen LKW vorbei waren, folgten einige kleinere Wagen. Die meisten waren Pickups und Geländewagen, einige Wohnwagen… Kein Motorrad.
Ein Wagen der Highway Patrol.
»Uh-Oh«, sagte Cat.
»Vielleicht solltest du dir jetzt doch lieber das hier ansehen«, schlug ich vor und schob die aufgeschlagene Karte im selben Moment vor sie, als der Wagen der Highway Patrol im Rückspiegel auftauchte.
Die Karte blockierte Cat die Sicht durch die Windschutzscheibe.
Der Wagen fuhr vorbei.
»Hält er an?«, fragte sie.
»Bis jetzt nicht. Nein, er fährt weiter.«
»Gott sei Dank.«
Ich senkte die Karte, sodass sie den Wagen in der Ferne verschwinden sehen konnte.
Ich sah durch das Heckfenster und stellte zufrieden fest, dass die Straße hinter uns jetzt leer war. »Warum siehst du dir nicht die Karte an?«, sagte ich. »Ich bin gleich wieder da.«
Sie grinste mich an. »Pass auf Schlangen und Eidechsen auf.«
»Danke.« Ich stieg aus.
Abgesehen vom Highway waren wir mehr oder weniger am Ende der Welt. Nichts als Wüste und Berge. Also beeilte ich mich und stieg die Böschung hinunter. Der Hang war voller Staub und Schotter, und hier und da standen einige dürre Büsche. Der Boden erinnerte an ein ausgetrocknetes Flussbett.
Von hier unten war die Straße nicht zu sehen. Ich konnte auch den Wagen nicht erkennen, aber ich drehte mich dennoch vorsichtshalber um, bevor ich den Reißverschluss meiner Jeans herunterzog.
Ich holte meinen Penis heraus und zielte hoch.
Es fühlte sich großartig an, hier unten im Sonnenlicht zu stehen, den Druck abzulassen, den leichten Wind zu spüren…
Dann hörte ich, wie sich ein Wagen näherte. Es ist alles okay, sagte ich mir. Niemand kann dich hier unten sehen.
Das Motorengeräusch kam von
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