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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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und lachten nicht.
    »Ich habe auch einige dieser Filme gesehen«, meinte ich. »Du hast Recht mit dem Sonnenlicht. Aber was ist mit dem Pflock? Zerfallen Vampire nicht zu Staub, wenn sie einen Pflock ins Herz kriegen?«
    »Einige ja, andere nicht.«
    »Elliot tat es nicht«, sagte Cat.
    »Ich schätze, das liegt daran, dass er kein sehr alter Vampir ist.«
    »Wie alt war Elliot?«, fragte ich Cat.
    »Er hat es mir nie gesagt. Aber er sah nicht älter als vierzig aus.«
    »Siehst du«, hob Schneewittchen an, »nur die wirklich uralten Vampire zerfallen zu Staub, wenn man ihnen einen Pflock ins Herz jagt. Wenn sie ein paar hundert Jahre alt sind oder so.«
    »Das hört sich logisch an«, sagte ich.
    »Wenn er also nicht so alt ist, bleibt er auch ganz, wenn man ihm einen Pflock verpasst.«
    »So wie Elliot«, sagte Cat.
    »Genau.«
    »Das macht Sinn«, befand sie – und zeigte nicht mal den Ansatz eines Lächelns.
    »Siehst du«, sagte Schneewittchen, »so ist das. Sie leben so verdammt lange, diese Vampire. Ich schätze, sie leben wahrscheinlich sogar ewig, wenn niemand kommt und sie tötet oder sie in die Sonne kommen oder so etwas.«
    »Höchstwahrscheinlich«, stimmte ich ihm zu. Cat warf mir einen undefinierbaren Blick zu.
    »Und sie werden nicht älter. Nimm Elliot, der schleicht wahrscheinlich schon seit fünfzig Jahren oder mehr herum und saugt Leute aus. Aber er sieht nicht so alt aus. Er sieht gerade mal aus wie vierzig oder so. Weil er so alt war, als er zum Vampir wurde.«
    »Sollte er dann nicht aussehen wie neunzig, jetzt, wo er tot ist?«, fragte Cat. Schneewittchen antwortete nicht sofort. Offensichtlich dachte er nach.
    Schließlich gab er zu: »Da erwischst du mich auf dem falschen Fuß. Ich weiß nur das, was ich in den Filmen gesehen habe.«
    »Er sieht nicht aus wie neunzig«, stellte Cat fest.
    »Wir haben ihn schon länger nicht mehr angesehen«, warf ich ein.
    »Geschweige denn bei Tageslicht«, fügte sie hinzu.
    »Ihr werdet ihn auch nicht bei Tageslicht sehen, schlagt euch das aus dem Kopf. Ihr werdet ihn zerstören.«
    »Das ist er schon«, stellte ich fest. »Wir haben ihn getötet.«
    »Vielleicht ja, vielleicht auch nein.«
    »Viel Spielraum für ein ›Vielleicht‹ sehe ich da nicht«, erwiderte Cat.
    »Vielleicht hält ihn der Pflock… einfach nur ruhig. Weißt du was ich meine?«
    »Nein«, antwortete ich an Cats Stelle.
    Obwohl ich genau wusste, was er meinte. Ich hatte auch ein paar Nachforschungen angestellt und hatte einige Dinge gelesen, die man nicht in den Filmen sah.
    In der alten Zeit wurden Pflöcke hauptsächlich in Vampire geschlagen, um sie ruhig zu halten – sie im wahrsten Sinne des Wortes an den Boden ihrer Gräber zu nageln, damit sie nicht rausklettern und die Gegend unsicher machen konnten.
    »Worauf ich hinaus will«, erklärte Schneewittchen, »ist, dass ich Filme gesehen habe, in denen der Pflock wieder herausgezogen wird – und weißt du was? Der gute alte Bruce Lee wacht auf und ist so gut wie neu.«
    »Christopher Lee«, korrigierte ich ihn.
    »Hä?«
    »Nicht Bruce Lee. Christopher Lee.«
    »Bruce Lee trat seinen Feinden in den Hintern«, erklärte Cat. »Christopher Lee saugte ihnen das Blut aus.«
    »Oh, ja. Richtig. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass der Pflock einen Vampir nicht tötet… er hält ihn einfach nur ruhig. Als würde er schlafen.«
    »Wie der vergiftete Apfel«, sagte Cat.
    »Hä?«
    »Du weißt schon, der vergiftete Apfel. Die böse Hexe? Wer ist die Schönste im ganzen Land? Schneewittchen?«
    Seine Hand schoss nach vorn und traf die rechte Seite von Cats Kopf, ziemlich weit oben. Er schlug sie mit der flachen Hand, nicht fest genug, um ihr wirklich weh zu tun, aber er überraschte sie. Ihr Kopf wirbelte herum. Ihr Haar wehte, als sei sie von einer plötzlichen Böe getroffen worden. Und ihr gesamtes Gesicht schien sich vor Erschrecken zusammenzuziehen.
    Sie schrie auf und duckte sich.
    Ich schnellte in meinem Sitz herum und brüllte: »Lass sie in Ruhe!« Seine Hand traf mich mitten im Gesicht.
    Dann ließ er sich in den Sitz zurückfallen und murmelte: »Verdammte großkotzige Schwanzlutscher.«

Kapitel 22
    Für eine Weile schwiegen wir alle. Ich hatte das dringende Bedürfnis, Schneewittchen windelweich zu prügeln. Vielleicht hätte ich den Wagen anhalten und es versuchen sollen. Aber er hatte ein Messer. Und er war größer als ich, und stärker. Wenn ich ihn nicht überraschen konnte, würde er gewinnen.
    Und

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