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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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dem Vampir in die blauen Augen starrte. „Ich bin eine Zauberin. Und ich weiß , dass Lucian auf der Suche nach jemandem wie mir ist.“
    Dario betrachtete mich mit unbeweglichen Zügen .
    Wahrscheinlich wollte er mich nervös machen , doch er verschwendete nur Zeit und Energie. Wir saßen in einem Café mit schätzungsweise dreißig Menschen um uns herum. Was sollte er mir hier groß antun? Allerdings… Mir kam ein leicht beunruhigender Gedanke: W as, wenn er mich fragte, woher ich wusste, dass Lucian eine Zauberin suchte? D as könnte definitiv unbequem werden . Ganz sicher posaunte dieser Lucian seine Suche nach einer Zauberin nicht überall herum. Und ich konnte ja schlecht sagen, dass es mir der Bund verraten hatte, weil er mich als Mörderin auf Lucian ansetzen wollte.
    Plötzlich fiel mir auf, dass sich Darios Mimik verändert hatte . Er wirkte abwartend, lauernd.
    „Hast du was gesagt?“
    Das gefährliche Glitzern in den blauen Augen verhieß nichts Gutes. „ Ich will wissen, w oher du diese Information hast, Zauberin ! “
    Meine Gedanken rasten, überschlugen sich auf der Suche nach einer glaubhaften Antwort. Doch so sehr ich mir das Hirn zermarterte, mir fiel keine plausible Lüge ein. Verdammt. Ich konnte doch unmöglich bereits an diesem Punkt scheitern!
    Stumm starrte ich in Darios Augen, als ich plötzlich etwas fühlte . Ein Funken, eine Ahnung, die sich Stück für Stück zur Erkenntnis ausdehnte: Dario war kein mächtiger Vampir. Er war schwach, viel schwächer als ich. Ich hatte keine Ahnung, woher ich das auf einmal wusste. Bisher war mir nicht einmal klar gewesen, dass man die Macht eines Vampirs überhaupt mit der Macht einer Zauberin vergleichen konnte. Doch ich würde die se Information nutzen. „ Einem Vampir deines Ranges steht es nicht zu, mir solche Fragen zu stellen “, zischte ich .
    Darios Augen weiteten sich überrascht.
    „Lucian wird mich das selbst fragen. Dir bin ich keine Rechenschaft schuldig. “
    Der Vampir starrte mich einen Moment an, dann fing er sich wieder. E r öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn: „ Wenn dir etwas an deinem vampirischen Dasein liegt, rate ich dir, mit diesem Spiel aufzuhören . Du bist nicht mächtig genug, um mir zu drohen. G eschweige denn, deine Drohung in die Tat umzusetzen. Da wir das nun geklärt haben, lass uns nicht weiter meine Zeit verschwenden.“ Innerlich musste ich grinsen. Dieses Spiel war mehr als unterhaltsam .
    Dario schwieg einen Moment . Er lehnte sich in seine m Stuhl zurück und faltete die Hände auf dem Tisch. „Lass mich dir sagen, dass ich in diesem Moment nichts lieber täte, als dir deinen hübschen Hals umzudrehen. Außer vielleicht, dich bis auf den letzten Tropfen leer zu saugen.“
    Ich lächelte liebenswürdig.
    „Dennoch gebe ich gern zu, dass ich in der vampirischen Rangordnung zu tief unter Lucian stehe, als dass ich eine seiner Helferinnen abweisen könnte .“
    „Schön umschrieben. B ringst du mich jetzt zu Lucian ?“ Endlich kam die Sache in Gang.
    Doch Dario lächelte nur mitleidig. „Ich werde Lucian dein Anliegen vortragen . Bist du ihm wirklich so viel wert, wie du sagst, wird er dich finden.“ Der Vampir erhob sich.
    „Warte!“ Ich stand ebenfalls auf . „Ich will sofort zu ihm !“
    Dario lächelte. „In diesem Fall ist es egal, was du willst, kleine Zauberin.“
    Ich stützte die Hände auf dem Tisch ab und beugte mich vor. „Wenn du nicht tust, was ich dir sage, fällt mir besti mmt eine nette kleine Bestrafung für dich ein.“
    Darios Lächeln weitete sich zu einem Grinsen aus. „Nicht, dass ich deine D rohung nicht ernst nehmen würde. A ber leider hast du in dieser Sache schlechte Karten. Verzeih, dass ich das so unverblümt sage, aber : O bwohl du mächtiger sein magst als ich, so bist du doch ein hilfloser Säugling im Vergleich zu Lucian.“
    Er übertrieb. Ganz sicher übertrieb er maßlos. Trotzdem nahm ich erstaunt wahr, dass ich das erste Mal seit zwei Jahren etwas anderes fühlte als Leere und Wut: Angst. Nur ein Funken zwar, aber genug, dass meine Stimme leicht zitterte , als ich fragte: „Was meintest du damit, dass Lucian mich finden wird?“
    „Eben d a s.“ Damit drehte sich Dario um und ließ mich einfach stehen. Ich sah ihm nach, wie er den Hexentreff verließ.
    Diese Vampire waren wirklich unpraktische Geschöpfe. Da einigte man sich nicht auf einen Termin, nein, lieber wollte mich dieser Lucian finden. Ich hoffte wirklich, dass es

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