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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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verstecken und wurden entdeckt. Zischend wie Schlangen wurden sie gekreuzigt und zu Asche verbrannt und die Burgen der Obours in Trümmer gelegt ...
    Nun gut! Doch im tiefsten Innern wusste Radu, dass die Drakuls noch am Leben waren. Ihre Macht war ihnen genommen worden – für den Moment jedenfalls –, aber sie selbst hatten überlebt. Denn er trug einen Schmerz in sich, der erst dann verschwinden würde, wenn sie den wahren Tod erlitten hatten. Am besten von seiner Hand ...
    In ruhigen Zeiten sandte er Späher aus, um zu erfahren, was in der Welt vor sich ging, und wie stets hielt er die Ohren offen nach Nachrichten über seine Erzfeinde, die Ferenczys – er ging nämlich davon aus, dass Waldemar Nachkommen zeugen würde. Huh! Er musste noch weitere einhundertvierzig Jahre warten, ehe er wieder von ihm und den Seinen hörte ...
    Unterdessen war die Welt, wie stets, im Wandel begriffen ...
    Es schien überhaupt keine Zeit verstrichen zu sein (tatsächlich waren es siebzig Jahre), da nahmen die Magyaren die fruchtbare Tiefebene im Westen in Besitz. Da sie ein Reitervolk waren, fühlte der Hunde-Lord sich in seinen Bergen sicher ...
    Sicher und gelangweilt! Doch solange die Magyaren sich in der Ebene aufhielten, blieb der Hunde-Lord eben im Gebirge – weitere sechzig Jahre, bis er im Traum die nächste große Schlacht vorhersah, in der diese barbarischen Reiter ihre schlimmste Niederlage erleiden würden. Sollte es so weit kommen, stünde die Ebene mitsamt den Hufeisen-Bergen, ja sogar die Donau, jedem offen! Und noch immer betrachtete Radu dieses Gebiet, wie von Anfang an, als sein Eigentum.
    Dies genügte, dass er mit seinen Welpen nach Norden aufbrach, um die Ebene zu umgehen, und dann in westlicher Richtung nach Deutschland marschierte, wo sie sich im Jahr 955 bei Lechfeld der Streitmacht Ottos des Ersten anschlossen. Danach erwies sich, dass Radus hellseherische Träume bis in die kleinste Einzelheit zutrafen. Schwer mit Beute bepackt, ihre Pferde erschöpft, leisteten die Magyaren keinen nennenswerten Widerstand und wurden gleich scharenweise erschlagen. Ihr Blut ergoss sich über das Gold, das über das ganze Schlachtfeld verstreut lag, und als der Kampf vorüber war, wurden ihre Anführer allesamt hingerichtet.
    Radu und sein Söldnerhaufen kämpften als Fußsoldaten. Kaum hatte er seinen Sold erhalten, zog er sich sofort nach Osten zurück, nach Hause in seine Berge ... Denn er erinnerte sich nur zu gut an andere Entlohnungen, bei denen man ihm alles wieder genommen hatte.
    Wenige Jahre später hörte er von einem »mächtigen Bojaren« mit einem Schloss in der Khorwatei, im Norden Moldawiens. Der Mann hieß »Valdemar Fuhrenzig«! Dabei konnte es sich doch gewiss nur um ebenjenen Waldemar handeln, der in Afrika vor den Römern oder vielmehr vor Radu geflohen war, um den Sohn von Belos Pheropzis und Enkel von Nonari »Grobhand« Ferenczy? Aye, seit undenklichen Zeiten Radus ärgster Erzfeind – und sein Blut-Eid stand immer noch offen!
    Aber ... in der Khorwatei, östlich des Gebirges? Wenn dieser »Valdemar« eine Feste innerhalb der Grenzen des Kiewer Reiches sein Eigen nannte, dann war er wohl ein Freund der Russen? Als Bojar dürfte er über Land und Männer verfügen und stand wahrscheinlich unter dem Schutz des russischen Fürsten. Und was war Radu schon? Nichts als ein Bandit in den Bergen! Und wenn der Hunde-Lord von diesem Valdemar wusste, dann wusste Valdemar vermutlich bereits auch über ihn Bescheid. Verdammt!
    Die Sache duldete keinen Aufschub: Für Radu wurde es wieder einmal Zeit, sich auf die Beine zu machen.
    Die Seeräuberei hatte auch ihre guten Seiten gehabt, und sie könnte sie wieder haben. Wie dem auch sein mochte, die Sarazenen standen in Radus Schuld – eine Blutschuld, und nun war es höchste Zeit, dass er diese auch eintrieb. Als er von Reisenden erfuhr, dass weströmische Christen (in der Hauptsache Piraten aus Pisa und Genua) im Ligurischen und Tyrrhenischen Meer, das die Araber mittlerweile als ihren Gartenteich betrachteten, gegen die Sarazenen kämpften, fasste der Hunde-Lord einen Entschluss. Er wusste, was er nun tun musste.
    Weitere hundert Jahre voller Seeschlachten ...
    ... Radu kämpfte aufseiten der Byzantiner, als diese Kreta und Zypern von den Sarazenen zurückeroberten ...
    ... Als Korsika, Sardinien und die Balearen fielen, segelte er als Freibeuter unter der Flagge Pisas ...
    Er häufte einen märchenhaften Reichtum an Gold aus Arabien an und war ein

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