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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Truppen zusammen und warf sich Belisarius bei einem Ort namens Decimum entgegen ... der Name passte, denn Gelimers Streitkräfte wurden in der Tat dezimiert! Die Überlebenden flohen nach Numidien, und Mitte September des Jahres 533 n. Chr. marschierte Belisarius in Karthago ein.
    Gelimer war bei Decimum nicht gefallen. Er rief seine Truppen aus Sardinien zurück, scharte die vor Ort noch übrigen Vandalen um sich, erkaufte die Dienste maurischer Söldner und stellte sich schließlich Mitte Dezember auf der Zufahrtsstraße nach Karthago zur Schlacht. Aber durch die jüngsten Verluste geschwächt und nach einem Jahrhundert der »Zivilisation« ohnehin nicht mehr so ganz bei Kräften, hatten die Vandalen Belisarius nichts entgegenzusetzen.
    Die Reiterei der Byzantiner griff an und ... fegte sie einfach hinweg!
    Es war noch warm, selbst für Mitte Dezember. In der Entscheidungsschlacht übernahmen die Mondkinder des Hunde-Lords dieselbe Rolle wie bei Decimum: Sie ließen Toks Hunnen zurück, um Belisarius’ Kavallerie zu unterstützen, und zogen am Vorabend der Schlacht (in der Nacht selbstverständlich) als kundschaftende Vorhut los. In der darauffolgenden Nacht streiften sie umher, um etwaige Überlebende aufzuspüren, die sich womöglich sammeln und weiterhin Widerstand leisten könnten ...
    ... Radu hingegen suchte nach jemand beziehungsweise etwas anderem. Ein Ferenczy befand sich hier! Er konnte ihn förmlich riechen! In der Verkleidung eines Vandalen, vielleicht auch eines Mauren oder was auch immer, aber ein Ferenczy war hier oder jedenfalls hier gewesen!
    Wer, weshalb, warum? Dies vermochte Radu nicht zu sagen. Er konnte schon seit fünfzig oder auch hundert Jahren hier sein; vielleicht hatte er sich auch davongemacht und zugesehen, wie die Vandalen dieses Gebiet eroberten. Doch als er von der Schlacht bei Decimum hörte, fürchtete er womöglich eine Rückeroberung durch die Römer und war von seiner Bergfeste herabgekommen, um an den Kämpfen teilzunehmen, vielleicht auch einfach, um zu beobachten und so aus erster Hand zu erfahren, wie alles ausging. Doch wo befand sich die Bergfeste? Denn Radu war klar, dass ein Ferenczy – nicht anders als ein Drakul und weit eher noch als jeder Hunde-Lord – einfach eine Feste brauchte .
    Radu sah in Karten nach und überprüfte die Beschaffenheit des Landes ringsum. Und tatsächlich gab es in der Nähe von Zaghounan einen Berg, der gewaltiger war als jeder Felsenturm auf der Sternseite. Nun, von dort oben hatte dieser Ferenczy die Ankunft und Landung von Belisarius’ Flotte wahrscheinlich mitbekommen, vielleicht sogar mit eigenen Augen »gesehen«! Er brauchte ja nur ostwärts zu blicken und seine scharfen Wamphyri-Sinne schweifen zu lassen, die die herkömmlichen fünf weit übertrafen. Dann wusste er zweifellos ebenfalls, dass mit der Flotte auch Radu eingetroffen war!
    Zum Schutz vor den letzten Sonnenstrahlen in einen Kapuzenumhang gehüllt, durchkämmte Radu das noch rauchende Schlachtfeld. Er sah unheimlich aus, wie ein Hund auf der Suche nach Aas, und fand auch ein paar, die womöglich Gefolgsleute der Ferenczys waren, Soldaten, die tot schienen, aber dennoch stöhnten, oder in denen sich etwas Seltsames kriechend regte. Er zeigte den Männern, die er mitgebracht hatte, wie sie mit ihnen verfahren mussten. Auf dem Schlachtfeld befanden sich einige Hunnen, die die Leichen ausplünderten; sie mochten es für merkwürdig halten, dass Radus Gefolgsleute Tote köpften und anschließend verbrannten, sagten jedoch nichts ...
    Später erklomm Radu mit einem Leutnant und ein paar Knechten die Bergspitze bei Zaghounan. Die hoch aufragende Anhöhe befand sich direkt an der Grenze des – einstigen – Vandalengebiets. Westlich davon lag das Land der Berber. Kurz, es handelte sich um neutrales Gebiet, Niemandsland.
    Unweit des Gipfels stießen sie auf Erdwälle und uralte Befestigungsanlagen, und inmitten der Wälle und Wehrgänge auf eine Stätte. Der Ort war erst vor Kurzem verlassen worden; alles deutete auf einen überstürzten Aufbruch hin. Als der Hunde-Lord die eigentliche Stätte in Augenschein nahm, fühlte er sich ... vierhundert Jahre in die Vergangenheit, zurück auf die Sternseite in eine mittlerweile fremde Welt versetzt. Es war unverkennbar: die Bergspitze, die – höher als jeder Turm – wie ein gewaltiger Reißzahn in den Himmel ragte. Nach Osten hin gab es keine Fenster, nur sonnengebleichten Fels; innen war alles hohl und von Gängen durchzogen, die

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