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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Vorwurf machen. Außer ein paar blauen Flecken hat sie nichts abbekommen. Sie ist noch jung, und der Schock geht vorüber. Ja, das meiste davon hatte sie mir schon erzählt, aber die Sache mit dem Knurren ist neu. Vielleicht erinnert sie sich an noch mehr, wenn sie sich wieder beruhigt hat.«
    »Also keine Hure«, sinnierte McGowan.
    »Aber man könnte sie leicht für eine halten«, hielt Ianson ihm entgegen. »Eine Bardame, die ihrer vornehmlich männlichen Kundschaft die Drinks serviert – Beine bis zum Hals, der Hintern rund wie ein Apfel und die Brust halb nackt, dazu ein kurzes Kleid, schwarze Strümpfe und Strapse. Oh, unser Mister Moffat hätte ohne Weiteres einen falschen Eindruck bekommen können, da bin ich mir sicher.«
    »Ein moderner Jack the Ripper«, grunzte McGowan.
    »Nur dass er selber aufgeschlitzt wurde«, erwiderte Ianson finster. »Und zwar ohne chirurgische Instrumente, so viel steht fest.«
    »Ein Mann mit Hund«, sagte der alte Angus nachdenklich. »Aber keine Spuren ...«
    »Der Schnee«, brummte der Inspektor.
    »Und was machen wir als Nächstes?«
    »Sie? Ich gehe davon aus, dass Sie weiterhin die Zoos und Tierparks in der Umgebung kontaktieren werden und nachfragen« – Iansons Blick heftete sich auf den kleinen Mann –, »damit wir absolut sicher sein können, dass auch wirklich kein Tier ausgebrochen ist. Dafür wäre ich Ihnen dankbar, Angus, denn mit Ihnen reden die wahrscheinlich eher als mit mir. Und was mich angeht ... ich werde mich in der Stadt noch mit den anderen Mädchen an Margaret Macdowells Arbeitsplatz – B. J.’s Weinlokal – unterhalten müssen. Aber ich zweifle nicht daran, dass sie alles bestätigen werden, was sie gesagt hat.«
    »Warum machen Sie sich dann überhaupt die Mühe?«
    »Ach, nur Routine!« Ianson zuckte die Achseln. »Wer weiß, vielleicht können sie mir ja noch ein bisschen mehr über John Moffat erzählen? Ob er Feinde hatte oder dergleichen. Vielleicht weiß ja eine von ihnen irgendetwas.«
    »Etwas über einen Mann mit Hund?«
    »Zum Beispiel ...«
    Oder auch über eine Frau mit Hund? , dachte der Inspektor. Hatte der alte Tierarzt nicht irgendwann eine »sie« erwähnt oder damit bloß das Tier gemeint? Und weshalb wich Angus so weit von seiner These, seiner ursprünglichen Schlussfolgerung ab? Glaubte er nun immer noch an die Wolfstheorie oder nicht? Und was war mit seinen Telefonaten?
    »Mit wem haben Sie eigentlich gesprochen, Angus?« Ianson warf ihm einen Blick zu. »Mit den Leuten vom Zoo in Edinburgh?«
    »Die stehen noch auf meiner Liste. Sehen Sie, das muss ich tun, und sei es auch nur, um mein Gewissen zu beruhigen.«
    »Aber so recht glauben Sie selber nicht mehr daran?«
    Der alte Angusn guckte nur stumm.
    »Nun?«
    »Mord durch einen Hund! Es scheint mir immer wahrscheinlicher ...«
    So langsam fing der Inspektor an, sich Gedanken zu machen. Im Grunde sagte McGowan gar nichts mehr; anscheinend wollte er ... irgendetwas verbergen? In der Regel verhielt er sich so, ehe er einen überraschenden Zug auf dem Schachbrett tat. Vielleicht sollte Ianson sich den Fall einmal etwas genauer aus der Perspektive des alten Angus betrachten – welchen Standpunkt dieser auch einnehmen mochte! Nun, da Angus sich von seiner Wolfstheorie zu verabschieden schien, sollte der Inspektor ihr vielleicht doch seine Aufmerksamkeit zuwenden.
    Allerdings war Ianson sich ziemlich sicher, dass er aus Angus, falls dieser tatsächlich auf eine Spur gestoßen war, im Augenblick nichts weiter herausbekommen würde. Darum war es vielleicht besser, eine zweite Meinung einzuholen. Und sofern ihn sein Gedächtnis nicht trog, wusste er auch schon, wo er einen Hinweis auf eine weitere Meinung bekommen konnte: im Archiv ungelöster Fälle der Polizeidirektion Edinburgh ...
    Nachdem der Inspektor McGowan vor dessen Haus in einem heruntergekommenen, verfallenden Bezirk im Osten der Stadt abgesetzt hatte, schaute er in der Direktion vorbei und stellte einen Antrag auf Akteneinsicht. Er brauchte eine Liste der Überfälle, die sich in den letzten fünf Jahren ereignet hatten, und wollte in Erfahrung bringen, ob Menschen oder Vieh während dieses Zeitraums von irgendwelchen Tieren angefallen worden waren. Noch rasch ein Anruf beim New Scotland Yard, und als er damit fertig war, konnte ihm das Archiv bereits erste Ergebnisse präsentieren: Die Rate von Angriffen durch Tiere, in der Regel Hunde, war ungewöhnlich hoch. Das konnte kein Zufall sein.
    Er sprach den zuständigen

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