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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wofür habe ich dann Geld bekommen?«, schnaubte McGowan. »Erinnern Sie sich, ich war unten in Devon und Cornwall! Die haben mich hinzugezogen. Nein, die Tiere selbst habe ich nicht gesehen; dafür aber, was sie angerichtet hatten! Große Katzen, George, ich gebe Ihnen mein Wort darauf!«
    »Mein Gott, Sie werden mir noch weismachen, dass Sie Nessie gesehen haben!«, grinste Ianson. »Da wurden Sie doch auch hinzugezogen, oder?«
    »Sie meinen die Sache mit den Amis?«, kicherte McGowan und schmatzte mit den Lippen. »Drei Monate Arbeit, George. So leicht habe ich noch nie mein Geld verdient! Was denn, Sommerferien am Ufer von Loch Ness, wo alles klar und das Geld schon auf der Bank war?« Doch sofort wurde er wieder ernst. »Aber wie dem auch sein mag, ich war nur als ›technischer Berater‹ dort. Das war für mich keine Glaubensfrage ... nicht solange die dachten, dass ich daran glaubte! Aber ein Wolf ist kein Plesiosaurus, George. Die wirklich großen sind schon vor langer Zeit ausgestorben, doch es gibt immer noch Wölfe auf der Welt.«
    »Nicht in Schottland!«, blieb Ianson stur.
    »Ah, wer weiß, vielleicht bald wieder?«
    »Eh?«
    »Gerüchten zufolge sollen welche in einem Schutzgebiet oben im Norden ausgesetzt werden. Natürlich müsste man den Bestand klein halten oder die Tiere abschießen, die sich zu weit davon entfernen. Aber es gibt eine Studie darüber.«
    »Tatsächlich?«
    »Nun ja, weshalb nicht? Wölfe existieren hier mindestens schon ebenso lange wie wir, und es gibt auch immer noch Füchse, sogar in den Städten! Ich meine, ist es nicht lächerlich? Die Iren haben immer noch ihre irischen Wolfshunde – obwohl man dort noch nie einen Wolf gesehen hat!«
    »Hier hingegen schon?«
    Angus zuckte die Achseln. Von nun an würde er sich bedeckt halten und nur noch dasjenige tun oder sagen, was man von ihm erwartete. Er hatte von Menschen gesprochen und von Wölfen, aber mit keinem einzigen Wort die Kreatur dazwischen erwähnt. Und das hatte er auch nicht vor. Im Gegensatz zum Ungeheuer von Loch Ness, das in der Tat ein Hirngespinst war, käme dies der Wahrheit bedrohlich nahe. Aber letzten Endes wäre es ganz gut, wenn Inspektor Ianson – sollte es wirklich so weit kommen – an einen Wolf dachte ... seinetwegen auch an einen Werwolf. Denn als Sagengestalt war diese Kreatur so weit entfernt von gewissen anderen mythologischen Gestalten, dass niemand, der seine fünf Sinne beisammen hatte, auf die Idee käme, einen Einzelfall oder sogar eine ganze Serie eindeutig krankhafter, pathologischer Lykanthropie mit Vampirismus in Verbindung zu bringen. Die Menschen würden somit zwar auf ein Ungeheuer in ihrer Mitte aufmerksam werden, das andere hingegen bliebe wie seit jeher im Verborgenen ...
    Während der Inspektor mit dem Mädchen, Margaret Macdowell, redete, telefonierte der alte Angus. Nachdem sie beide fertig waren, bedankten sie sich bei der jungen Frau für den Kaffee und die Sandwiches und gingen zu Iansons Wagen zurück. Es schneite schon wieder, und der Schnee blieb liegen.
    »Diese Frau ist keine Prostituierte«, meinte Ianson auf dem Rückweg nach Edinburgh. »Sie arbeitet in einem Lokal, dort verkauft sie Wein, und nicht ihren Körper. Deshalb kam sie so spät nach Hause: Weil der Laden so lange aufhat! Es hätte noch später werden können, aber wenn die Wetteraussichten schlecht sind, lässt ihre Chefin sie früher heim. Wie Sie wahrscheinlich mitbekommen haben, war Moffat öfter in dem Lokal. Er quatschte auch die anderen Mädchen an, aber auf Margaret Macdowell hatte er ganz besonders ein Auge geworfen. Sie kannte seinen Vornamen, mehr nicht. Aber während des Überfalls, nachdem er sie in seine ... ja, was eigentlich: seine Höhle, seinen Bau? – gezerrt hatte, sah sie flüchtig sein Gesicht und erkannte ihn. Und ihr war klar, dass er sie umbringen wollte. Ehe sie ohnmächtig wurde, hatte sie den Eindruck, es sei noch jemand anders da. Und als sie wieder zu sich kam, sah sie ... die Bescherung! Sie glaubt, sich an ein Knurren und ein wildes Gerangel zu erinnern und daran, dass Moffat irgendetwas stammelte. Das ist so ungefähr alles.«
    »Sie hatten doch schon mit ihr geredet, bevor die Polizei mich hierherbrachte.« Der alte Angus dachte laut nach. »Hat sie Ihnen da noch nichts von alldem erzählt?«
    »Sie war müde, vollkommen erschüttert und steht immer noch unter Schock.« Ianson zuckte die Achseln. »Aber sie lehnt es ab, sich behandeln zu lassen. Daraus kann ich ihr keinen

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