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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Zweifel ein Vorfahr dieses Ferenczy gewesen, der vor all den Jahren sein Schwert erst in eine der Pest zum Opfer gefallene Leiche und dann in Radu gestoßen hatte. Besser, er wäre damals gestorben, als zuzulassen, dass ein Angehöriger ebenjener verfluchten Sippe ihn jetzt umbrachte!
    Seine einzige Chance hieß Harry Keogh. Seelenwanderung in Körper und Geist eines neuen oder vielmehr neueren Mannes. Und anschließend Keoghs körperliche Umwandlung in Radu.
    Darum hatte er den Alten John Guiney auf dessen bislang wichtigste Mission gesandt – Harry Keogh hierherzuschaffen. Denn Bonnie Jean würde ... könnte dies niemals, nicht in ihrer jetzigen Verfassung, nicht in ihrem Zustand ...
    Der Alte John hingegen ...
    Radu ließ seine Sinne schweifen, so schwach sie auch sein mochten, und entdeckte den Alten John mit gebrochenem Arm. Es war während der letzten Etappe des Abstiegs passiert. Wie es aussah, war ihm auch dieser Weg nun versperrt. Dabei hatten seine hellseherischen Träume ihm in all den Jahren immer wieder diesen Harry Keogh gezeigt, und stets war ihm klar gewesen, dass der Geheimnisvolle zum Zeitpunkt seiner Auferstehung da sein würde, um ihn auf die ein oder andere Art am Leben zu erhalten.
    Ah, doch wie oft hatte sich im Verlauf seiner wachen Jahre die Zukunft als höchst unzuverlässig erwiesen? Oh, die Zukunft würde es immer geben; natürlich, denn welche Macht sollte ihr je Einhalt gebieten? Aber nur selten erwies sie sich als so, wie vorhergesehen.
    Und trotzdem ... gab es vielleicht immer noch eine Chance, und mochte sie noch so gering sein. Immerhin war B. J. Mirlu eine Betörerin, die Radu in nichts nachstand: Ihre Augen und ihr Geist wirkten hypnotisch, und nichts war verführerischer als ihr Körper. Und sofern sie Radus Rat befolgt hatte – und er wusste, dass sie das hatte –, dann war dieser Harry ihr mittlerweile weiter verfallen, als es ein bloßer Biss je bewirkt hätte! Und falls Harry wusste, dass sie sich hier befand, dann würde er doch gewiss auch in Erfahrung bringen wollen, was aus ihr geworden war?
    ... Aus diesem Grund war Radu fest entschlossen durchzuhalten bis zum bitteren Ende, in der Hoffnung, dass sein Mann-mit-den-zwei-Gesichtern doch noch auftauchen würde. In der Zwischenzeit konnte er sich ja um diesen Mistkerl, den Ferenczy, kümmern, ehe dieser sich mit ihm befasste! Im Geist des Ferenczy hatte Radu nämlich »gesehen«, was dessen Waffen anzurichten vermochten und wie versessen er darauf war, sie zu benutzen; eine Technologie, die der Hunde-Lord nicht begriff und verachtete, weil er keine Ahnung davon hatte. Dabei könnte auch er jetzt über eine solche Waffe verfügen. Aber er hatte Guy Tanziano die Maschinenpistole abgenommen und an der Granitwand in Stücke gehauen! Alles, was ihm nun blieb, um gegen seinen Gegner aus grauer Vorzeit zu bestehen, waren die List und Tücke eines Wolfes. Darum war er in die Haupthöhle der Stätte zurückgekehrt, in der Hoffnung, seinen Feind zu umgehen.
    Doch ebenso gewiss, wie Radus geliebter Mond hoch am Himmel stand, befand sein Erzfeind sich nun auf der Suche nach ihm. Und dies wusste Radu ...
    Der Hunde-Lord irrte sich nicht. Gewarnt von dem Beben unter seinen Füßen und in den Wänden und dem unerklärlichen Lärm hinter sich, hatte der Ferenczy darauf verzichtet, der Spur weiter zu folgen, und war in die Kaverne zurückgekehrt, gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, wie der zerstörte Helikopter abstürzte. Man brauchte kein Genie sein, um sich zusammenzureimen, was passiert war. Heftig über Manoza fluchend, wartete Francesco, bis der Steinschlag aufhörte und der Staub sich legte. Oh, wenn er den kleinen, fetten Bastard jetzt in die Finger bekäme, wenn er jetzt hier wäre ... Aber Manoza war tot!
    Dafür ... war jemand anders hier. Im diesigen Dämmerlicht der Kaverne konnte Francesco die schlanke Gestalt eines Mannes ausmachen, der die aufeinandergetürmten Felsblöcke erklomm, auf denen Radus Sarg sich befand. Um wen es sich handelte ... vermochte Francesco nicht zu sagen, obwohl ihm die Gestalt irgendwie bekannt vorkam. Aber was für eine Rolle spielte das schon? Der Kerl befand sich hier, also war er ein Feind, und Francesco hatte die Mordlust gepackt.
    Lautlos glitt er – ganz ein Wamphyri – über den trümmerübersäten Boden, von Schatten zu Schatten, auf die Plattform mit dem gewaltigen Sarkophag zu. Oben am Sarg hingegen ...
    ... fiel Harry sein Traum wieder ein. Darin hatte er, nicht anders als Radu

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