Vamps and the City
Männlichkeit drückte. Sie musste ein Mensch sein. Eine tote Dämonin konnte ihn unmöglich so aufgeilen.
Oder doch?
Unvermittelt blieb Darcy Newhart in der Halle von DVN stehen. Sie konnte das schwarze und rote Dekor kaum sehen, so überfüllt war der Raum. Es mussten mehr als fünfzig Vampire anwesend sein, und alle zappelten vor Aufregung. Großer Gott, waren die alle auf Stellensuche?
Gregori rempelte sie von hinten an. „Pardon", murmelte er und ließ den Blick durch den Raum schweifen.
„So viele hätte ich nicht erwartet." Mit zitternden Händen überprüfte sie, ob die Kämme ihr langes Haar noch hielten. Abermals warf sie einen Blick in die Ledermappe. Ihr getippter Lebenslauf war noch darin und sah nicht anders aus als vor fünf Minuten. Wie sollte sie sich gegen so viele Bewerber durchsetzen? Wem wollte sie etwas vormachen? Diesen Job würde sie nie im Leben bekommen. Die altbekannten Tentakel der Panik nahmen sie in den Würgegriff und pressten ihr die Luft aus den Lungen. Sie würde niemals frei sein. Es gab kein Entkommen für sie.
„Darcy", Gregoris schneidende Stimme drang durch ihre aufsteigende Panik. Er wartete, bis sie ihm in die Augen sah, dann warf er ihr einen ganz besonderen Blick zu.
Im ersten Jahr ihres erzwungenen Rückzugs war Gregori ein guter Freund und eine Stütze geworden; immer wieder sagte er ihr: Dies ist jetzt die einzige Welt, die du hast. Pass dich ihr an. Jetzt musste er sie nur noch ansehen, um ihr zu sagen, dass sie stark sein sollte. Sie nickte und reckte die Schultern. „Ich komm schon klar." Seine braunen Augen blickten sanfter. „Ganz bestimmt."
Maggie zupfte an den Falten ihres karierten Rocks. „Ich bin so nervös. Was, wenn ich Don Orlando begegne? Was soll ich sagen?" „Don wer?", fragte Gregori. „Don Orlando de Corazön", wiederholte Maggie seinen Namen ehrfürchtig flüsternd. „Er ist der Star von Gute Zeiten, schlechte Zeiten für Vampire. " Gregori runzelte die Stirn. „Darum bist du mitgekommen? Um die Stars anzuhimmeln? Ich dachte, du wolltest Darcy moralische Unterstützung geben."
„Stimmt", beharrte Maggie. „Aber dann dachte ich mir, wenn Darcy einen Job finden kann, schaffe ich das vielleicht auch. Also habe ich beschlossen, für eine Seifenoper vorzusprechen." „Du willst Schauspielerin werden?", fragte Gregori. „Oh, ich verstehe nichts von der Schauspielerei. Ich möchte nur in Don Orlandos Nähe sein." Maggie drückte die Hände an die Brust und gab einen langen Seufzer von sich. „Er ist der schärfste Mann der Welt."
Gregori sah sie zweifelnd an. „Okay. Viel Glück. Entschuldige mich bitte." Er nahm Darcy am Arm und zog sie einige Schritte weg. „Du musst mir helfen. Die Haremsdamen machen mich wahnsinnig." „Willkommen im Club. Ich war vor vier Jahren reif für die Gummizelle." „Ich meine das ernst."
Darcy schnaubte, sie auch. Als sie herausfand, dass es Vampire wirklich gab, wäre sie fast daran zerbrochen. Aber dass eine moderne Frau gezwungen wurde, in einem Vampirharem zu leben und den Geboten eines Meisters zu gehorchen? Das war mehr, als sie ertragen konnte.
Einmal hatte sie versucht zu entkommen, aber Connor hatte sie aufgespürt und zurückteleportiert wie ein entlaufenes Haustier. Auch heute noch zog sich ihr Magen zusammen, wenn sie an die Demütigung dachte. Roman, ihr neuer Meister, hatte ihr eine strenge Standpauke gehalten. Sie wusste zu viel. Die Sterblichen hielten sie für tot. Da sie beim Fernsehen der Sterblichen gearbeitet hatte, kannten Millionen ihr Gesicht. Sie musste im Verborgenen bleiben. Doch die gute Nachricht war, im Schutze seines Harems konnte ihr nichts geschehen. Das alles erklärte Roman ihr ruhig und sachlich, während sie innerlich schäumte und schreien wollte.
Gefangen. Vier lange Jahre. Wenigstens hatte sich Romans Laune nach seiner Verlobung gebessert. Er hatte schließlich eingewilligt, dass sie sich wieder frei in der Welt bewegen durfte, wenn auch nur in der Welt der Vampire.
„Ich ertrage es nicht." Gregori warf ihr einen verzweifelten Blick zu. Darcy wusste, dass er bereits bedauerte, seine Zustimmung gegeben zu haben, Romans Harem, den er jüngst aufgelöst hatte, bei sich aufzunehmen. „Ich habe eine Woche gebraucht, nur um ihr Gepäck zu transportieren. Prinzessin Joanna kam mit zweiundfünfzig Kisten. Und Cora Lee hatte so viele Truhen ..."
„Vierunddreißig", murmelte Darcy. „Das liegt an den Reifröcken, die sie ständig trägt. Die brauchen eine Menge
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