Vamps and the City
Busen. „Herrje, ich bekomme Hitzewallungen!" „Hier." Prinzessin Joanna hielt Lady Pamela eine Schale Blutpudding unter die Nase. „Tief durchatmen." Lady Pamela schnupperte und hob sofort den Kopf. „Oh, ich muss sagen, das duftet wirklich köstlich." Sie beugte sich vor und schnupperte abermals. „Was sollen wir denn nur tun?" Cora Lee warf den Fächer auf den Tisch. „Das ist mir so peinlich. Oh" - sie zeigte auf Lady Pamelas Gesicht - „du hast da einen Fleck auf der Nase."
Lady Pamela wischte sich hastig den Blutpudding von der Spitze ihrer langen Nase. „Vielleicht sollten wir gehen. Wir könnten uns alle im Puderzimmer verstecken."
Darcy hatte genug. „Warum müsst ihr euch alle nur immer wie Opfer benehmen?" Cora Lee legte den Kopf zur Seite, sodass ihre Löckchen wippten. „Weil wir Opfer sind." „Aber das müsst ihr nicht sein." Darcy beugte sich vor. „Nehmt euer Schicksal endlich selbst in die Hand."
Prinzessin Joanna schnaufte. „Aber der Meister ..." „Vergesst den Meister. Er hat euch mit einer anderen Frau betrogen, richtig?" Darcy warf jeder Frau einen vielsagenden Blick zu und präsentierte ihnen eine Version der Wahrheit, die sie hoffentlich motivieren würde. „Ihr habt etwas Besseres verdient. Ihr verdient einen Mann, der euch will, der euch mit Respekt und Anstand behandelt." Lady Pamela zupfte am Knopf ihres Handschuhs. „Das ist wohl wahr, aber ..." „Hört zu", unterbrach Darcy sie. „So hat es sich abgespielt. Ihr wolltet euch nicht demütigen lassen, darum seid ihr gegangen." „Aber das stimmt nicht", sagte Maria Consuela. „Er hat uns hinausgeworfen." „Das weiß doch keiner der Vampire an den Bildschirmen."
Prinzessin Joanna kniff die Augen zusammen. „Willst du damit sagen, wir sollen lügen?" „Ich sage, ihr sollt euer Leben selbst in die Hand nehmen", antwortete Darcy. „Wenn Corky Courrant hierherkommt, wird sie alles versuchen, um euch zu demütigen. Aber ihr könnt das verhindern. Sagt einfach nur, dass Roman euch mit einer anderen Frau betrogen hat, worauf ihr alle beschlossen habt, ihn zu verlassen."
Cora Lee biss sich auf die Unterlippe. „Werden sie uns glauben?" „Warum nicht? Bleibt in dieser Sache hart, und glaubt mir, alle Vampirdamen da draußen werden euch beneiden und zujubeln."
Die Damen sahen einander nach wie vor mit zweifelnden Mienen an.
Doch Darcy gab nicht auf. „Und wenn wirklich alle glauben sollen, dass ihr Roman verlassen habt, könnt ihr sagen, dass ihr euch euren nächsten Meister selbst aussuchen werdet." Lady Pamela schüttelte den Kopf. „So etwas hat es noch nie gegeben." „Es gibt für alles ein erstes Mal. Sagt Corky, dass ihr euch selbst einen Meister suchen werdet. Dann denkt keiner, dass euch Schmach zugefügt wurde. Man wird euch für stark und tapfer halten."
„Ich wollte schon immer tapfer sein", flüsterte Cora Lee. „Aber ich hatte zu viel Angst."
„Sie kommt." Vanda zeigte auf Corky Courrant, die sich ihrem Tisch mit einem heimtückischen, hämischen Grinsen näherte.
„Lasst euch nicht von ihr demütigen", ermahnte Darcy sie. „Es liegt in eurer Macht, das zu verhindern."
Die Damen warfen Prinzessin Joanna verzweifelte Blicke zu.
Diese setzte sich kerzengerade auf. Der Leinenwimpel erbebte, als sie das Kinn hob. „Wir machen es. Wir machen bei deiner Sendung mit und wählen uns unseren nächsten Meister selbst."
„Ja!" Vanda schlug mit der Faust auf den Tisch. „Das wird der Knüller."
Maria Consuela drückte den Rosenkranz in der Hand. „Ich kann nur beten, dass es nicht so schmerzhaft wird wie die Spanische Inquisition."
„Nichts ist so schmerzhaft wie die Spanische Inquisition." Vanda lächelte verschlagen und mit funkelnden Augen. „Aber wenn wir den schärfsten Mann der Welt gefunden haben, dann darf er mich quälen, wie es ihm beliebt."
Darcy entspannte sich auf ihrem Stuhl und lächelte. Sie hatte es geschafft. Sie hatte die fünf ehemaligen Haremsdamen als Jurorinnen, sie hatte das riesige Penthouse mit dem beheizbaren Whirlpool und fünfzehn Anwärter auf den Titel. Alles fügte sich vortrefflich zusammen. „Lasst die Show beginnen."
8. KAPITEL
„Wie läuft es denn?", fragte Gregori, als sie auf dem Nachhauseweg die Brooklyn Bridge überquerten.
„Super!" Maggie saß lächelnd und entspannt auf dem Rücksitz. „Auf dem Weg in den Pausenraum kam ich an dem Studio vorbei, in dem sie Gute Zeiten, schlechte Zeiten für Vampire drehen. Ich konnte durch ein Fenster spähen und
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