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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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die Fledermauskreatur die Öffnung erreicht hatte und in die Nacht entkommen konnte, machte der Wolf einen Satz und packte sie. Ineinander verknäult stürzten die beiden auf die Maschinen, die im Laboratorium standen.
    Explosionen. Überall Feuer und Funken. Der Wolf heulte vor Begeisterung.
    Als die Uhr zum vierten Mal schlug, schwang Anna an dem Kabel hinauf zum Turm. Ihr war klar, dass sie genau im richtigen Augenblick loslassen musste, sonst segelte sie entweder an dem Turm vorbei und stürzte in den sicheren Tod, oder sie krachte gegen die Turmmauer.
    In der Dunkelheit sah sie plötzlich etwas Weißes aufblitzen. Aleera. Sie klammerte sich an das Kabel und musste mit ansehen, wie die Vampirin es oben mit nur einer Kralle durchtrennte.
    Anna segelte durch die Luft, schlug um sich und versuchte, irgendetwas zu fassen zu bekommen – suchte Halt.
    Sie flehte um Hilfe, und zu ihrer großen Verblüffung traf sie auf einen Vorsprung an der Außenmauer. Wie durch ein Wunder stürzte sie nicht ab. Sie klammerte sich fest, und der Vorsprung hielt ihr Gewicht aus.
    Behutsam zog sie sich hoch.
    Dracula hatte wieder menschliche Gestalt angenommen. Der Vampir versuchte zwar, ihn zu verwirren, aber der Wolf behielt sein Ziel im Auge. Er hatte nicht nur die Instinkte eines Wolfs, sondern auch dessen Gerissenheit ... und noch dazu etwas, das von dem Menschen herrührte, der er einmal gewesen war. Er erinnerte sich daran, dass dies der Feind der ganzen Welt war ... einer Welt, die er sich zu schützen verpflichtet hatte.
    Dracula war sein Auftrag.
    »Du wirst benutzt, Gabriel. Wie ich benutzt wurde. Aber ich habe mich befreit, und das kannst du auch!«, zischte der Feind.
    Der Wolf hatte genug gehört. Er stürzte sich auf den Feind, der sich wieder verwandelte und als Fledermauskreatur mit seinen scharfen Krallen nach ihm schlug. Als er getroffen wurde, heulte der Wolf auf vor Schmerz – aber der Schmerz ließ ihn auch klar sehen und nährte seinen Zorn.
    Wild schlug er auf die Fledermauskreatur ein und ergötzte sich an ihren Schreien. Der Feind schwang sich auf und flog in die Dachsparren, wo er wieder menschliche Gestalt annahm. Dracula war verwundet, wie der Wolf erfreut feststellte: Ein Arm baumelte verletzt und schlaff an seiner Seite.
    Wenn er den Feind verletzen konnte, dann konnte er ihn auch töten!
    »Ich weiß, wer du bist – wer dich kontrolliert! Schließ dich mir an! Schließ dich mir an, und ich werde die Fäden durchtrennen, an denen du hängst! Ich gebe dir dein Leben zurück!«, rief der Feind, und die Turmuhr schlug erneut.
    Der Wolf hielt einen Augenblick lang inne und widerstand dem Drang zu töten. Der Feind bot ihm etwas an, das einst wichtig gewesen war; der Feind bot ihm sein Leben an.
    Nun hatte er jedoch den Mond auf seiner Seite und wurde von dessen Kraft gestärkt. Er wollte nur noch eines: den Feind töten. Dieses Verlangen war stärker als alles andere.
    Als Anna den Mauervorsprung erklommen hatte, landete Aleera neben ihr. Sofort sprang die Prinzessin auf und wich auf dem schmalen Sims zurück, stellte jedoch mit einem raschen Blick über die Schulter fest, dass der Vorsprung nur wenige Schritte weiter endete.
    Wenn sie Pech hatte, würde es ein sehr kurzer und einseitiger Kampf werden.
    Der Wolf spürte den Siegesdurst und den Durst auf das Blut seines Feindes. Er sprang an die Wand, kletterte daran hoch, packte Dracula und schleppte ihn wieder nach unten.
    Dracula wehrte sich verzweifelt und machte sich von ihm los. »Verstehst du denn nicht? Vor vierhundert Jahren waren wir Freunde. Partner! Brüder!«
    Die Turmuhr schlug, und der Wolf horchte auf. Das Läuten war wichtig. Es bedeutete, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, um seinen Feind zu erledigen.
    Dracula wurde wieder zu der Fledermauskreatur und wollte fliehen, aber er war angeschlagen. Der Wolf zögerte nicht lange, stürzte sich auf ihn und legte seine Krallen um den Hals des Feindes.
    Er war nun dicht davor. Er spürte die Kraft des Mondes. Schon bald würde er seinen Sieg haben.
    Und dann begann seine Kraft unvermittelt zu schwinden.
    Der Wolf sah aus dem Fenster. Dicke Wolken schoben sich vor den Mond.
    Die Kraft ließ nach ...
    ... und verschwand.
    Van Helsing fand sich vor der Fledermauskreatur wieder, der er die Hände um den Hals gelegt hatte. Der Wolf war weg, und er war wieder ein Mensch.
    Dann übernahmen seine Reflexe das Kommando. Blitzschnell sondierte er die Lage. Er war ein Mensch und stand dem vielleicht

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