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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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sich nicht und sah dem Mann in die Augen, der ihr gerade das Leben gerettet hatte. »Danke.«
    Frankenstein nickte und wandte sich wieder Aleera zu, die mittlerweile auf die Beine gekommen war und ihn angriff. Eilig kletterte Anna durch das eingeschlagene Fenster nach draußen und hörte, wie Carl nach ihr rief.
    »Anna! Ich brauche Hilfe!«
    Die Prinzessin hatte größte Mühe, sich an der Turmmauer festzuhalten, während sie suchend hinunterblickte, bis sie Carl auf der Steinbrücke entdeckte. Der Geistliche hatte ein sechs Meter großes Loch im Brückenboden vor sich und einen über hundert Meter tiefen Abgrund unter sich.
    Der Wind frischte auf, und Anna musste sich mit aller Kraft an der Mauer festklammern, damit sie nicht in die Tiefe gerissen wurde. »Kein guter Zeitpunkt, Carl!«, rief sie.

16
     
    Dracula schritt auf Van Helsing zu, der aufmerksam die Turmuhr im Auge behielt und zusah, wie der große Minutenzeiger vorwärts rückte. Es war exakt eine Minute vor Mitternacht. Sobald die Uhr zu schlagen begann, änderte sich alles.
    »Eins«, sagte er. Dracula sah ihn irritiert an.
    Van Helsing begann zu zittern. Sein ganzer Körper wurde von purer Kraft überflutet. Ein roter Nebel legte sich vor seine Augen, und er spürte, wie etwas ihn ihm wuchs; zuerst war es klein, aber mächtig, dann groß und überwältigend. Plötzlich hatte er das Gefühl, seine Haut werde ihm zu eng. Er wuchs, warf etwas Unwichtiges ab; immer größer wurden seine Kraft und Rage.
    Er verwandelte sich, und obwohl er versuchte, an dem Mann festzuhalten, der er einmal gewesen war, an Anna und Carl zu denken, musste er schon bald feststellen, dass er sich nicht einmal mehr an ihre Gesichter erinnern konnte.
    Nur eins war nun wichtig: Dracula. Sein Feind. Er spürte die Kraft in seinen Muskeln und einen großen Durst – Durst auf das Blut des Monsters, das vor ihm stand.
    Dracula war fassungslos. »Nein ... das ... das geht doch nicht«, murmelte er, dann stieg Wut in ihm auf. »Das darf nicht sein!«
    Auch etwas anderes offenbarte sein Blick: Angst. Das war gut. Der Feind fürchtete ihn. Der Feind fürchtete den Wolf.
    Anna sah zu Carl hinunter, der auf der Brücke festsaß. Tat er einen Schritt vor oder zurück, stürzte er ins Nichts. Um Van Helsing zu retten, musste er irgendwie mit der Spritze das Loch in der Brücke überwinden. Da entdeckte Anna ein Kabel, das an der Mauer herunterbaumelte.
    Es war verrückt, albern und gefährlich – aber die einzige Chance, die ihnen blieb.
    Mit einem Sprung verließ die Prinzessin ihre halbwegs sichere Position an der Mauer und packte das Kabel, das zischend Funken sprühte. Sie klammerte sich mit aller Kraft daran fest und schwang an der Vorderfront des Schlosses entlang, als die Turmuhr erneut schlug.
    »Zwei«, rief Anna, als sie durch die Luft sauste.
    Der Feind fürchtete seine Wolfskräfte zu Recht und wich vor ihm zurück. Er fühlte sich unverwundbar; nun war der Mond an seiner Seite.
    Mit einem bösen Knurren machte er einen Schritt vorwärts. Und zum ersten Mal seit vierhundert Jahren zog Dracula sich einen Schritt zurück.
    »Du und ich, wir sind Teil desselben großen Spiels, Gabriel«, sagte der Vampir. Gabriel ... Gabriel ..., dachte der Wolf. Der Name sagte ihm etwas. Dann fiel es ihm ein: Es war sein Menschenname. Aber nun war er kein Mensch mehr. Nur noch Wolf.
    Sein Feind wich weiter zurück, und der Raubtierinstinkt verriet dem Wolf, dass Dracula versuchte, Zeit zu gewinnen. »Aber wir müssen uns ja nicht unbedingt als Gegner am Spielbrett gegenübersitzen ...«, erklärte der Vampir.
    Die Uhr schlug zum dritten Mal, als Anna an dem Kabel auf Carl zuschwang. Der Ordensbruder trat an die Brückenkante und hielt die Spritze hoch.
    »Drei!«, rief er.
    Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Anna entdeckte ein weiteres Kabel und ließ ihres los. Carl warf die Spritze hoch.
    Anna flog durch die Luft und klammerte sich mit einer Hand an dem neuen Kabel fest, wobei sie die andere Hand ausstreckte, um die Spritze zu fangen.
    Sie verfehlte sie nicht. Mit der Spritze in der Hand schwang sie auf den anderen Turm zu, in dem sich das Laboratorium befand. Es war höchste Zeit, sich bei Van Helsing zu revanchieren.
    Der Wolf stürzte sich auf seinen Feind, der sich daraufhin in das Flügelwesen verwandelte und auf das Dachfenster zuflog. Der Wolf sah in ihm lediglich ein Beutetier, das voller Angst vor ihm floh. Rasch nahm er die Verfolgung auf und kletterte an der Mauer hoch.
    Bevor

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