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Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Titel: Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney (Alfred Bekker) Gardner
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zu verfallen.
    Der Butler führte uns durch einen Flur, in dem ein dämmriges Halbdunkel herrschte.
    Die Villa mußte ziemlich weitläufig sein. Ich schätzte, daß die Wohnfläche diejenige der Vanhelsing-Villa um mindestens das zweieinhalbfache überstieg.
    Auch in den Fluren hingen Brennans Dämonenbilder.
    Die Tatsache, daß man die verzerrten Gesichtszüge auf Grund des gedämpften Lichts nur erahnen konnte, erhöhte das Grauen nur, daß ich beim Anblick dieser Schreckensgalerie empfand.
    Anschließend ging es durch einen Salon.
    Auch dessen Wände waren dicht mit Brennan-Gemälden behängt.
    Im Hintergrund war wieder das Klavierspiel zu hören, das zwischendurch verstummt war. Dunkle Akkorde reihten sich aneinander, behutsam und leise gespielt. Eine unterschwellige Drohung lag in der Luft. Eine mentale Spannung, die nicht zu erklären war. Das Klavierspiel klang durch eine halb offenstehende Tür zu einem Nebenraum hindurch.
    Der Butler beeilte sich, die Tür zu schließen. Dann kehrte er zurück und deutete auf eine antike Sitzgruppe.
    "Bitte setzen Sie sich", forderte er uns auf und wir kamen dem nach.
    Ohne noch ein Wort zu sagen, verschwand er durch eine andere Tür, die er sorgfältig hinter sich schloß.
    "Allan Brennan legt eine geradezu unglaubliche Produktivität an den Tag", erklärte Tom, als der Butler gegangen war. "Er muß Hunderte von Gemälden geschaffen haben... Allerdings ist er etwas einseitig, was die Auswahl seiner Motive angeht..."
    Ein leichter Druck machte sich hinter meinen Schläfen bemerkbar.
    Mentale Energie.
    Im nächsten Moment öffnete sich die Tür, und ein Mann von mittlerer Größe trat ein. Er trug ein weißes, mit Farbklecksen übersätes Hemd, das er beinahe bis zum Brustbein offen trug. Die Hose war dunkel und lag eng an. Auch sie wies Farbflecke auf.
    Brennan hatte gelocktes, dunkles Haar, das offensichtlich ungekämmt war. Ein schmaler Oberlippenbart gab seinem Gesicht etwas Aristokratisches. Seine Haut war porzellanfarben.
    Brennan wirkte insgesamt sehr zerbrechlich.
    Seine Augen flackerten unruhig.

    Schon beim ersten Anblick spürte man die immense Unruhe, die in der Seele dieses Mannes tobte. Innere Stürme, von denen sich ein Außenstehender wohl kaum ein wirkliches Bild machen konnte.
    "Sie wollten mich sprechen, Miss..."
    "Vanhelsing", sagte ich.
    Er nickte knapp.
    Dann trat er auf uns zu, musterte uns nacheinander voller Mißtrauen und deutete dann auf Toms Kamera. "Unterstehen Sie sich, das Ding innerhalb dieses Hauses zu benutzen!"
    "Keine Sorge..."
    "Sie sind Mr. Hamilton?"
    "Ja."
    Sein Blick war abschätzig. Er atmete schließlich tief durch, drehte den Kopf und wandte sich an mich. "Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir möglichst ohne Umschweife sagen würden, worum es geht. Ich habe nicht viel Zeit..."
    "Sie sind ein Künstler von ungewöhnlich großer Produktivität", stellte ich fest.

    Ein mattes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    "Jemand wie Sie kann es sicher nicht verstehen, was einen dazu treibt, sich immer wieder vor die Leinwand zu setzen, die Farben zu mischen und zu malen. Strich für Strich... Es ist wie eine Besessenheit. Wer einmal Feuer gefangen hat, den läßt es nicht mehr los..." Brennans Hände hatten sich in diesem Moment zu Fäusten geballt. "Was wollen Sie?" hakte er dann nach. "Mir ist nicht nach Small Talk zu Mute. Mein Butler erwähnte die Polizei..."
    "Eines Ihrer Bilder steht möglicherweise im Zusammenhang mit einem Mord", erklärte ich.
    Ein unruhiges Zucken machte sich in Brennans Gesicht bemerkbar. Für Sekunden wirkte er völlig verunsichert. Ein gequälter Zug zeichnete sich um seine Mundwinkel herum ab.
    "Ein Mord?" wiederholte er, während ein eigenartig wirkender Ruck seinen Körper durchzuckte. "Wer ist ermordet worden?"
    "Ein gewisser Ray Waters. Der Name müßte Ihnen ein Begriff sein... Schließlich war er für seinen Kunstsinn bekannt. Er erwarb ein Gemälde von Ihnen, das eine dämonenartige Kreatur abbildete..."
    "Ich hoffe nicht, daß Sie hier hergekommen sind, um an meiner Motivwahl etwas auszusetzen", erwiderte Brennan kalt. "Über derartige Fragen setze ich mich nämlich ausschließlich mit Personen auseinander, die auf diesem Gebiet zumindest ein Minimum an Sachverstand besitzen."
    "Mr. Waters war kurze Zeit nachdem er das Gemälde erwarb, tot. Und nach Aussage eines - vielleicht hysterischen - Hausmädchens saß eine Dämonenkreatur auf seiner Brust. Genau jene Kreatur, die zuvor auf dem Bild zu sehen

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