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Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Titel: Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney (Alfred Bekker) Gardner
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war absolut Verlaß. Es war eine schleichende, innere Kälte, die die Galeristin schaudern ließ.
    Warum hast du es nicht getan? Hat dir der Mut gefehlt?
    Sie atmete tief durch.

    Wie wird es jetzt weitergehen? Es gibt niemanden, an den ich mich wenden könnte... Niemanden, der auch nur glauben würde, was hier vor sich geht...
    Eine Gänsehaut hatte sich auf ihren Unterarmen gebildet.
    Sie ging die lange Reihe der Gemälde entlang.
    Ihr Blick war starr und konzentriert.
    Es ist nicht wahr! Es darf nicht wahr sein! Das alles kann nur ein furchtbarer Alptraum sein, aus dem du irgendwann erwachen wirst...
    Sie versuchte etwas ruhiger zu atmen. Aber ihr Pulsschlag erhöhte sich dennoch von Augenblick zu Augenblick. Es ist die Angst, erkannte sie. Die Angst kriecht wie eine glitschige, kalte Schlange in den hintersten Winkel deiner Seele und ehe du dich versiehst, hat ihr Gift bereits zu wirken begonnen...
    Ihr Blick glitt an der langen Reihe von Dämonengesichtern vorbei, eins verzerrter als das andere. Mäuler, aus denen lange Reißzähne hervorragten, wölbten sich aus den Gesichtern heraus. Krallenbewehrte Pranken waren drohend erhoben...

    Dann starrte sie das Bildnis des jungen Mannes an.
    Es sticht wirklich unter den anderen hervor! Evelyn Sounders' Atemfrequenz erhöhte sich.
    Ein eisiger Schrecken durchfuhr sie, als sie plötzlich bemerkte, wie in dem Gesicht des jungen Mannes ein Muskel zuckte...
    Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück.
    Seine Augen!
    Der Blick folgte ihr, ehe das Gesicht wieder vollkommen starr wurde.
    Wie lange willst du deine Augen noch vor dem verschließen, was hier geschieht?

    *
    Allan Brennans Adresse gehörte zu einer in den Außenbezirken gelegenen Villa. Es handelte sich um einen verwitterten, düster aussehenden Bau, sehr verwinkelt und mit vielen Erkern. Tom parkte den Volvo in der Nähe der Einfahrt. Wir stiegen aus. Nebelschwaden krochen um das graue Gemäuer herum, das hier und da von sich verästelnden Rissen durchzogen wurde. Die Fassade der Villa mußte schon sehr lange nicht mehr renoviert worden sein. Auf dem Dach hatte sich Moos gebildet.
    Der Schrei einer Krähe durchschnitt die Stille.
    Und ganz leise hörte man im Hintergrund Klaviermusik.
    Düstere Akkorde im Largo -Tempo.
    "Irgendwer scheint hier recht musikalisch zu sein" meinte Tom. Er drückte kurz meine Hand, bevor wir uns dem Eingang zuwandten. Ein rutschiger Weg aus Natursteinen führte zum Treppenaufgang, der zur zweiflügeligen Haustür führte. Der Vorgarten wirkte ziemlich verkommen. Im Rasen hätte man selbst hochhackige Schuhe komplett verstecken können und die Bäume und Sträucher wirkten morsch und leblos.
    Wir erreichten die Tür.
    Ich faßte mir unwillkürlich an die Schläfe, als ich dort einen leichten Druck spürte.
    "Mentale Energie?" fragte Tom.

    Ich nickte.
    "Ja... Aber nur ganz schwach!"
    "Meinst du, ihr Ursprung liegt hier, in diesem Haus?"
    "Ich weiß es nicht..."
    Ich hatte übersinnliche Energien bereits um den halben Globus herum erspürt. Und die Intensität dieser Empfindungen stand nicht immer mit der räumlichen Nähe ihrer Ursprungsquelle in Zusammenhang.
    Tom betätigte die Klingel.
    Zunächst geschah überhaupt nichts.
    Wir warteten, während sich die feuchte Kühle dieses grauen, dämmrigen Tages durch unsere Kleider fraß.
    Dann versuchte Tom es noch einmal.
    "Die Galeristin scheint Recht gehabt zu haben", meinte er ungeduldig. "Dieser Mr. Brennan ist offenbar kein Freund von unangemeldet auftauchenden Gästen!"
    "Kann ich ihm im Grunde nicht einmal verdenken", erwiderte ich.
    "Hast du Jim je Brennans Namen erwähnen hören, Patti?

    Versuch dich mal zu erinnern, ob es da doch irgend einen Zusammenhang gibt, den wir bislang übersehen haben..."
    Ich schüttelte energisch den Kopf.
    "Was glaubst du, was ich die ganze Zeit über getan habe, seit ich dieses Bild bei Sounders & McInnerty gesehen habe... Ich zermarterte mir das Gehirn über genau diese Frage. Aber mir fällt in der Hinsicht einfach nichts ein."
    "Soweit ich Jim kannte, interessierte er sich eher für Rock'n Roll als für Malerei..."
    Ich konnte das nur bestätigen.
    "Es ist schon lange her, da äußerte er mir gegenüber mal, daß er die Malerei seit der Erfindung der Fotographie für tot hält... Sicher eine eigenwillige Auffassung, aber..."
    Ich stockte, als nun endlich doch ein Geräusch hinter der Tür dieser verfallenen Villa ertönte. Es handelte sich um ein schabendes Geräusch. So wie die Schritte von

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