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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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…“, keuchte er.
    Über Leons Rücken zog sich ein breiter Kratzer. Dass er am Tag zuvor vom Anbinder gerutscht war und die Wunde daher stammte, konnte Rick ja nicht wissen. Schockiert starrte er Ryan an. „Bist du wahnsinnig?“
    Leon zog die Augenbrauen hoch, setzte sich und sah zu seinem Freund, der ebenfalls einen Blick unter das Shirt geworfen hatte.
    „Warum? Sieht doch sexy aus …“
    Leon hob die Augenbrauen. „Sexy? Das tut scheiße weh! Heute lieg ich oben …“
    „… oder du reitest“, gab Ryan zurück und küsste Leon verspielt.
    Leise lachend erwiderte Leon den Kuss. „Okay, aber nur wenn du die Peitsche stecken lässt.“
    Nun konnte sich auch Ryan nicht mehr halten. Er lachte laut los und sah in die verdutzen Gesichter. „Glaubt ihr wirklich, ich könnte meinem Mann so wehtun?“
    „Deinem Mann?“, fragte Lauren belustigt, die ebenfalls dazu gekommen war.
    „Jaah, meinem Mann.“ Ryan zog Leon auf seinen Schoß, damit Michelle sich setzen konnte. „Wir haben nur Spaß gemacht. Wobei … ich schätze, das Lederhalsband kauf ich dir. Sieht bestimmt geil aus.“
    Leon hob fragend die Augenbrauen, überlegte es sich aber anders. „Ich will’s nicht wissen, Snoopy.“
    „Okay, zurück zum Thema. Die Prüfungen werden mein Untergang sein.“ Dakota seufzte leise.
    „Nein, werden sie nicht. Hört mal, ich muss nicht groß lernen. Also macht den Mund auf, wenn ihr Hilfe braucht. Solange es nicht um Sprachen geht, bin ich für alles offen, okay?“, bot Ryan sich an.
    „Dann werde ich das dankend annehmen, da ich von Algebra so gut wie keinen Schimmer habe.“
    Sie sprachen noch einen Moment über ihre Prüfungssorgen, als Ben Murphy in die Cafeteria kam und sich beinahe hektisch umschaute.
    Ryan wusste, dass er vor erneuten Übergriffen einen Heidenschiss hatte. Es war seltsam, ihn so zu sehen, und zu wissen, dass Ben sonst nie vor einer Prügelei zurückgeschreckt war.
    Bens Blick huschte durch den Raum.
    „Ich hab es irgendwie noch nicht so ganz verinnerlicht, dass er jetzt … einer von uns ist“, murmelte Dakota. „Ich meine … ist er doch, oder?“
    „Ich denke schon.“ Leon winkte ihn heran.
    Wie ein Duckmäuschen schlich Ben durch die Tischreihen und lächelte beinahe schon erleichtert, als er bei der Gruppe angekommen war. „Hey …“
    „Hey … wie geht’s dir? Was sagt der Arzt … also mein Vater?“, grinste Leon.
    „Mir geht es gut … naja, die Rippen tun noch weh, aber sonst geht’s … ich …“ Er sah die Freunde an. „Es geht mir gut…“
    Langsam kratzte sich Leon im Nacken. „Baby, ich geh draußen mal eine rauchen, okay?“
    Ryan nickte und ließ seinen Freund los, der Ben zunickte und langsam nach draußen ging, gefolgt von seinem Mitschüler. „Okay, wie geht’s dir wirklich?“1
    Ben seufzte leise und verzog das Gesicht, denn tief Luft holen tat schon sehr weh. „Ich … ich bin nicht sicher. Wenn Danny bei mir ist, geht es. Ich kann schlafen und alles. Aber… wenn ich allein bin, dann krieg ich entweder kein Auge zu oder … ich hab Albträume.“
    „Das wird noch eine Weile anhalten, Ben“, gab Leon leise zurück. „Du siehst besser aus. Ich schätze, Daniel tut dir gut, hm?“
    „Ja, … sehr sogar.“ Über Bens Lippen huschte ein kleines, verliebtes Lächeln. „Himmel, kaum zu glauben, dass ich das sage, oder?“
    „Naja, wir hatten die Hoffnung bei dir aufgegeben, aber … wir wurden eines Besseren belehrt.“
    Ben lachte leise. „Wunder gibt’s immer wieder. Leon, danke. Dir und Ryan. Ohne euch … wäre es hart geworden und … ich hätte vermutlich den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht.“
    „Definitiv. Komm heute Abend zu uns. Ryan macht uns den Lehrer. Er fragt uns ab und stellt so fest, wo unsere Prüfungsschwächen sind.“
    Und das tat Ryan rigoros. Lernen hieß für ihn Klappe halten und zuhören.
    Er hatte seine Freunde ins Esszimmer gesetzt und jeden Einzelnen gefragt, in welchen Fächern er geprüft wird und wo die Schwierigkeiten lagen. Danach gab er wahllos Seitenzahlen aus den Schulbüchern an, gab ihnen praktische Aufgaben und arbeitete danach vier Tage an individuellen Arbeitsblättern, die er am Montag in der Schule verteilte.
    „Ryan, wir lieben dich, das weißt du, oder?“
    „Nein, Kiron, sag’s mir nochmal. Das klingt so toll“, grinste Ryan.
    „Eh … das sind zehn Seiten? Wann hast du das gemacht?“, fragte Ben perplex.
    „Am Wochenende. Das war keine Arbeit.“
    „Ryan, wurde bei dir schon

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