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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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davon habe.“ Sie lachte auf. „Meine Kinder werden später begeistert sein, wenn sie davon hören.“
    Lachend verabschiedete sich Leon und legte auf.
    „Julie …“
    „Jap.“
    „Die Julie …“
    „Jap, und hey, sie sieht bestimmt sexy aus. Und ich darf mit dir tanzen. Sag mal, hast du Mic schon gefragt? Nicht dass sie davon ausgeht, du würdest mich fragen, und hat sich jemand anderes gesucht.“
    Ryan runzelte die Stirn. „Das würde sie nicht tun“, sagte er leise, „oder?“
    „Warum würde sie es nicht tun? Ryan, du bist vergeben. Ich weiß nicht, ob sie wirklich damit rechnet, dass du noch mit ihr zum Abschlussball gehen möchtest.“
    Nachdenklich sah Ryan auf seine Finger. „Aber wir haben immer davon gesprochen. Sie ist doch … mein Mädchen.“
    „Dann ruf dein Mädchen an und frag sie, bevor es ein anderer tut.“
    Hastig griff sich Ryan das Handy vor seinen Füßen und dabei war es ihm herzlich egal, dass es Leons war.
    „Hey, Leon ...“
    „Nein, ich bin’s. Michelle, du hast noch kein Date für den Ball, oder?“ Unruhig stand Ryan auf und lief langsam durchs Zimmer.
    „Ryan … ich … also, ich wurde natürlich gefragt“, setzte Michelle an, wurde dann jedoch von Ryan unterbrochen.
    „Hast du etwas angenommen?“
    „Nein, noch nichts Definitives. Ryan, was ist denn los?“
    „Michelle, bitte geh mit mir auf den Ball.“ Ryan hatte die wenigen Worte in einem rasenden Tempo runtergerattert, so dass Leon amüsiert die Stirn runzelte.
    „Was? Warte, Ryan, ganz langsam, ja? Was ist denn mit Leon?“
    „Der geht mit Julie.“
    Leon war aufgestanden, hatte angefangen, herumliegende Klamotten einzusammeln und hielt gebückt mit einer Hose in der Hand inne. „Der? Blöder Hund …“, knurrte er leise.
    „Was? Warum geht Leon mit Julie auf den Ball? Er ist doch dein Freund. Das versteh ich nicht.“ Michelle war das irgendwie zu hoch.
    „Naja, weil wir doch immer gesagt haben, dass wir beide zusammen gehen. Seit der ersten Klasse reden wir davon. Michelle, ich würde gern mit dir zum Abschlussball gehen.“
    „Ohh …“ Mehr brachte Michelle erstmal nicht raus. „Das ist wirklich süß von dir. Und für Leon ist es wirklich okay?“
    „Jaah, er freut sich schon auf Julie-Maus.“ Ryan entspannte sich etwas und grinste Leon frech an, der ihm die Zunge rausstreckte. „Nein, im Ernst. Mic, ich möchte es gern, und Leon ist ja auch da. Wenn ich hin und wieder mit ihm tanzen darf und ihm die wunderbare Ballnacht im Nachhinein gehört, dann ist es okay für ihn.“
    Michelle schwieg einen Moment, dann sagte sie leise: „Ihr zwei könnt einen immer wieder überraschen.“
    „Wäre langweilig, wenn nicht, oder? Also … was sagst du? Möchtest du meine Partnerin für den Ball sein, Michelle?“ Ryan warf seinem Freund einen zärtlichen Blick zu, dann strahlte er, als Michelle inbrünstig ‚Jaaah’ sagte.
    „Fein, die Details klären wir noch. Ich geh jetzt kuscheln und knutschen … oder so.“ Ryan verabschiedete sich, legte auf und stürzte sich regelrecht auf Leon.
    Doch bevor die wunderbaren Details des Balls geklärt werden konnten, mussten die Freunde wieder lernen. Immer angetrieben von Ryan, der sie mit neuen Arbeitsblättern versorgte.
    „Himmel, wann lernst du eigentlich?“, fragte Ben verwirrt.
    „Äh … gar nicht. Wobei, das ist so auch nicht ganz richtig. Ich lerne beim Erstellen der Bögen. Das ist cool, weil ich zu jeder Frage ja auch die Antwort im Kopf haben muss. Eigentlich praktisch.“
    „Woher weißt du das alles?“ Lauren schaute auf ihren Bogen. „Wieso zum Teufel weißt du so viel über das Mittelalter? Du bist siebzehn Jahre und nicht siebenhundert.“
    Leise lachend antwortete Ryan: „Ich höre im Unterricht zu, Lauren, und feile nicht meine Nägel. Nein, es ist einfaches, konzentriertes Zuhören. Ein bisschen mitschreiben … mehr ist das nicht.“
    „Na dann … scheiße Ben, das hätte er uns auch schon vor Jahren sagen können. Dann hätten wir alle keine Probleme“, meinte sie ironisch und seufzte. „Ich kann das nicht.“
    Ryan hockte sich vor das Mädchen. „Lauren, sieh mich an.“
    Sie hob den Kopf und strich sich eine brünette Strähne hinter die Ohren.
    „Wenn du von vornherein so rangehst, dann wird das auch nichts. Denk nicht darüber nach, was du alles nicht kannst, sondern rufe dir ins Gedächtnis, was schon da ist und knüpfe daran an. Du darfst dich nicht selbst demotivieren. Ich finde, das machen die Lehrer schon genug.

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