Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
Vom Netzwerk:
mal der IQ gemessen?“, wollte Rick wissen.
    „Ja … irgendwann als wir in die Schule gekommen sind. Danach nicht mehr. Und offen gestanden interessiert’s mich auch nicht.“
    Das zweite primäre Thema wurde eine Woche später im Schlafzimmer McCoy/Blake angesprochen.
    Leon saß auf dem Bett, die Decke über seine Beine ausgebreitet und ans Kopfende gelehnt. Er bearbeitete gerade seine Arbeitsblätter, als Ryan ins Zimmer kam, nur ein Handtuch um die Hüften und mit zwei Tassen heißem Kakao. „Hier.“
    „Oh, du bist ein Engel … aber … warst du so in der Küche?“
    „Nein, Mum hat sie auf den kleinen Tisch im Flur gestellt. Leon, wir müssen etwas besprechen.“ Er zog sich Shorts und ein Shirt an und nahm seinem Freund gegenüber Platz.
    „Okay … muss ich mir Sorgen machen? Du schaust so ernst.“
    „Hm … nein … es geht um den Abschlussball.“
    Fragend sah Leon ihn an. Er kannte sich mit der Tradition nicht so aus, aber für ihn stand fest, dass er mit Ryan dahin gehen würde. Seine Mutter war schon ganz aufgeregt, weil er ihr versprochen hatte, mit ihr gemeinsam den Anzug kaufen zu gehen.
    „Hm … also … als Michelle und ich in die erste Klasse gekommen sind, habe ich ihr versprochen, sie zum Abschlussball zu begleiten. Und … dieses Versprechen habe ich ihr immer wieder gegeben. Leon, ich liebe dich, das weißt du. Aber …“ Ryan brach ab und sah ihn verzweifelt an.
    „Und du möchtest es gern einhalten.“ Leon sackte etwas in sich zusammen und nickte. „Okay …“
    „Wir gehen zu dritt hin. Ich lade dich und Michelle ein.“
    Nun hob Leon eine Augenbraue. „Nein, das ist doof. Michelle hat es verdient, ein richtiges Date zu bekommen.“ Kurz rieb sich Leon müde die Augen. „Ich gebe zu, dass ich dachte, wir zwei würden … zusammen gehen, aber … ich versteh dich auch. Ich kann ja Lauren fragen.“
    Ryan biss sich auf die Unterlippe. „Kiron war schneller, und sie hat zugesagt. Baby, komm mit uns mit.“
    „Nein.“ Leon stand auf und schnappte sich sein Handy. „Ryan, versteh mich bitte. Michelle wünscht es sich und … ich käme mir, wie das fünfte Rad am Wagen vor. Ich will … mein eigenes Date haben. Ich will … keine Dreiersache. Aber Snoopy, versprich mir, dass du die traditionelle Nacht nach dem Abschlussball mit mir vollziehst, ja?“
    Sanft streichelte Ryan dessen Wange. „Nur mit dir. Und wir werden auch tanzen. Das hat dir gefallen in Miami, oder?“
    „Ja, sehr …“, hauchte Leon und küsste seinen Freund kurz. „Okay … wer steht noch zur Auswahl?“
    „Hm … Vanessa … nein, die hat eins … Julie. Sie hat Michelle erzählt, dass ihr Freund nicht kommen kann. Sie war drauf und dran, gar nicht zu gehen.“
    Leon hob die Augenbrauen. „Julie? Meine Julie?“
    „Ich wusste gar nicht, dass es deine Julie ist, Liebling“, schnurrte Ryan leise.
    „Sie hat einen Freund?“
    „Ja, aber frag mich bitte nicht nach Einzelheiten.“
    Leon zuckte die Schultern und rief Julie an. „Hey, ich bin’s, Leon.“
    „Na … das ist ja irre. Jetzt wo ich vergeben bin, rufst du mich an“, lachte sie.
    „Tja, bin eben nicht der Schnellste. Überlegst du es dir noch mal?“
    Kurz war es still. „Das ist ein Witz, oder?“
    „Ja“, lachte Leon. „Julie, Ryan hat erzählt, dass dein Freund nicht zum Ball kommen kann. Tja, und meiner geht fremd. Und da dachte ich … na ja … du möchtest vielleicht mit mir gehen. Ich bin zwar schwul und es wird weder geknutscht, noch gevögelt … aber ich kann tanzen, und es gibt Blümchen fürs Handgelenk.“
    Ryan lachte leise, und Julie war sprachlos. „Aber nur, wenn du mich nicht mit deiner blauen Schrottmühle abholst.“
    „Heeeey, das ist keine Schrottmühle. Mein Auto ist vielleicht nicht balltauglich, aber es ist keine Schrottmühle. Ryan notier das, das gibt schon mal einen Tanz weniger.“
    Julie lachte auf. „Hey, so war das nicht gemeint.“ Sie zögerte. „Meinst du es denn ernst? Also … dass du mich … für den Ball willst?“
    Amüsiert zwinkerte Leon seinem Freund zu und sagte lächelnd: „Ja, ich bin mir sicher. Du bist süß, siehst im Ballkleid vermutlich atemberaubend aus, und du bist genauso allein wie ich. Also? Oh … eine Bedingung hätte ich auch. Ich darf auch mit meinem Freund tanzen …“
    „Und mich ganz allein, traurig und einsam am Rand stehen lassen?“, fragte sie gespielt geschockt. „Na gut, weil du es bist. Hey, klasse, ich hab ein Date mit sexy Leon. Nur, dass ich nichts

Weitere Kostenlose Bücher