Vaters böser Schatten
Klamotten einfach auf den Boden warfen, sich ungestüm streichelten und leise stöhnten.
Leon beugte sich über ihn. „Du bist unglaublich …“, flüsterte er.
Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht strich Ryan ihm eine nasse Haarsträhne aus der Stirn. „Nimm mich …“
Leon kam ihm immer näher, küsste ihn sanft und spürte, wie sich Ryans Beine um seinen Körper schlossen …
Ausgepowert und ziemlich müde lagen sie eine Stunde später in dicken Bademänteln auf dem Sofa im Wohnzimmer und kuschelten sich fest aneinander.
Leon hatte seine Augen geschlossen, streichelte verträumt Ryans Hals und fühlte sich im Moment einfach nur rund um wohl.
Ryan rutschte ein Stück nach unten und hob mit dem Zeigefinger Leons Kopf. „Tut mir leid, wegen vorhin. Ich wollte dich nicht anschreien“, sagte er leise.
Ein Lächeln trat auf Leons Gesicht, während seine Hand in Ryans Nacken glitt.
„Doch, das wolltest du. Du bist eben ein Rebell, das wusste ich schon, als ich mich in dich verliebt habe.“
Ryan blickte in die leuchtend blauen Augen und küsste seinen Freund sanft. „Trotzdem tut es mir leid.“
„Ich weiß …“
Leon war so unendlich müde, dass er in Ryans Armen einschlief, während der sich eine Talkshow ansah.
Am Abend, als sie angezogen über den Hof liefen, wurde ihnen bewusst, dass sie ganz allein waren.
„Das ist ein komisches Gefühl“, sagte Leon.
„Ja, ich weiß. Ob mein Vater noch Bier hier gelassen hat?“ Ryan kletterte auf den Heuboden und schaute in die Kiste, die noch halb voll war. Er nahm sie mit nach unten, da er nicht so sehr auf warmes Bier stand und es erst einmal in den Kühlschrank legte.
Gemeinsam fütterten sie die Pferde mit hartem Brot und Karotten und setzten sich dann an den Anbinder.
„Obwohl es komisch ist, ist es auch sehr schön, mit dir allein zu sein“, sagte Ryan leise und schloss seine Arme fester um Leon.
Der fing plötzlich an zu lachen, und es wurde auch nicht besser, als er den verwirrten Blick seines Freundes bemerkte.
„Tut mir leid! Ich … ich … oh Mann … ähm, also ich musste gerade an etwas denken, was meine Mutter vorhin gesagt hat.“
„Und was hat sie gesagt?“
„Naja … sie meinte, dass ich – ich bin ja ziemlich oft hier – auch gleich hier einziehen könnte.“
Ryan löste sich von ihm und drehte ihn zu sich um. „Was?“
„Hey, keine Panik. Das ist …“
„Genial!“, schrie Ryan. „Sorry … also, ich finde es wirklich genial. Bleib bei mir!“
Leon lächelte verlegen. „Und deine Mum übergehen wir einfach?“
„Nein, die frage ich morgen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit ein Problem hat. Immerhin liebt sie dich. Die Mütter müssen nur wegen Unterhalt miteinander reden. Oh Mann … das wird klasse. In dem Zimmer neben meinem kommt ein Wohnzimmer hin und unsere Computer und mein Zimmer wird Schlafzimmer. Das …“
„Ryan!“, unterbrach Leon ihn.
„Was ist?“
Leon lächelte und küsste ihn zärtlich. „Nichts. Ich liebe dich …“
„Ich dich auch. Gott, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr!“
Sie fingen an, sich zu küssen, zärtlich, sanft, dann leidenschaftlicher.
Ryan zog seinen Freund auf den Schoß, schloss fest die Arme um ihn und verließ diese Welt, um mit Leon gänzlich allein zu sein. Nichts mehr sehen und nichts mehr hören. Doch so einfach war es nicht.
„Das glaub ich nicht! Mein Sohn ist eine Schwuchtel!“
Ryan sah auf und starrte Leon an. „Bitte sag mir, dass nicht mein Vater hinter uns steht!“
Leon schaute über Ryans Schulter und sein Blick verhärtete sich, während er Ryan an sich zog und seine Arme ihn fest umschlossen. „Verschwinden Sie! Ich hab’s ihnen gesagt!“
Jon blieb stur. „Ich will meine Frau sprechen! Wo ist sie?“
Ryan wollte sich aufrichten, doch Leon hielt ihn zurück. „Lass mich …“, flüsterte er ihm ins Ohr. „Eileen ist nicht da und wenn ich mich recht erinnere, dürfen Sie laut Auflage der Polizei den Hof nicht mehr betreten!“
„Du sagst mir nicht, was ich zu lassen habe, Bürschchen!“
„Hauen Sie ab, bevor wir die Polizei holen. Fragen Sie ihren Freund Steiger. Der hätte das Vergnügen fast gehabt. Wollen Sie es ausprobieren?“
„Was ist los, Ryan? Kannst du mir nicht mehr in die Augen sehen?“, fragte Jon gehässig.
„Verschwinde …“, gab Ryan leise zurück und klammerte sich fester an seinen Freund, vergrub sein Gesicht in dessen Hals.
„Wo ist meine Frau?“
„Nicht hier und nun
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