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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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welche – erstmal meine. Mum und ich haben beschlossen, dass wir den Zwölf-Stunden-Dienst abschaffen. Wir waren immer der Meinung, dass ihr zu viel arbeitet. Bei gleichem Gehalt schrauben wir die ganze Sache auf acht Stunden hinunter. Plus offizielle dreißig Minuten Pause. Des Weiteren werden wir drei neue Mitarbeiter einstellen. Vorerst. Das bedeutet, ihr arbeitet im Schichtdienst. Es gibt Wochenend – und Feiertagszuschläge. Die ganze Änderung kann natürlich erst anlaufen, wenn das neue Personal da ist. Solange bleibt alles beim Alten. Dazu würden wir gern jemanden einstellen, der außerhalb des Schichtdienstes arbeitet. Und zwar so was wie ein Hausmeister. Er wird dann ganz normal seine acht Stunden abreißen. Ich weiß, dass hier viel repariert und aufgeräumt werden muss. So, nun lasst mal hören; was stellt ihr für Anforderungen an die neuen Kollegen?“ Ryan hob den Kugelschreiber, bereit alles zu Papier zu bringen.
    „Flexibilität, ganz klar. Ansonsten sollte schon ein wenig Erfahrung im Umgang mit Tieren dabei sein“, sagte Lance.
    „Ja, aber man muss auch Anfängern eine Chance geben. Wir haben alle mal irgendwann angefangen“, meinte Julius und trank einen Schluck Kaffee.
    Ryan schwieg und schrieb munter mit.
    „Anfänger gut und schön, aber er sollte wenigstens schon mal ein Schaf aus der Nähe gesehen haben! Wir sind nicht so viele, um hier die Leute erstmal an die Tiere heran zu führen“, widersprach Lance.
    „Toby?“
    „Ist mir eigentlich egal. Hauptsache, sie bringen Spaß an der Arbeit mit. Langweiler und Trantüten können wir hier nicht gebrauchen. Dafür sind wir hier alle zu locker.“
    „Okay, also suchen wir Mitarbeiter im Schichtdienst, die flexibel sind. Männlich und Weiblich, Alter egal mit Führerschein oder Reiterfahrung“, fasste Leon zusammen.
    Ryan schrieb es auf.
    „Dazu ein Allround-Handwerker. Alter ebenfalls egal, aber vielleicht mit handwerklicher Ausbildung und Erfahrung. Da fände ich es schon wichtig!“, überlegte Lance.
    „Klingt gut. Kann jemand Anzeigen schreiben?“, fragte Ryan.
    „Ja, ich mach sie dir zu morgen fertig!“ Toby nahm von Ryan das Blatt Papier entgegen. „Ich setz dann die Nummer vom Firmentelefon drunter, okay?“
    „Ja, wäre Klasse. Wenn sich jemand meldet, was ich hoffen will, dann die Termine auf den späten Nachmittag legen. So, nun lasst mal eure Ideen hören.“ Ryan nahm ein neues Blatt und blickte seine Angestellten an.
    „Nun, wie du ja weißt, haben wir den Schweinestall jetzt schon an die hundert Mal repariert“, begann Julius. „Das Holz ist einfach morsch. Dein Vater hat mal irgendwann den Stall hinter der Pferdekoppel bauen lassen, hat’s aber nie auf die Reihe bekommen, da Tiere einzusiedeln. Ich glaube, er wollte damals Ziegen züchten, oder?“
    „Jaah. Ist aber nichts draus geworden“, grinste Lance.
    „Stimmt. Na, jedenfalls hat der einen großen Auslauf und für die Schweine ist er perfekt. Ich würde sie gern umsiedeln und die alte Hütte abreißen.“
    Ryan schwieg, schrieb mit und schaute dann auf.
    „Die Tränke bei den Kühen muss unbedingt generalüberholt werden. Die ständigen Ausfälle sind ätzend!“
    „Der Stromzaun, der um die Schafweide führt, ist schon wieder defekt. Da muss ein neuer hin!“
    „Ich finde, wir müssten nicht immer dieses überteuerte Heu kaufen. Hier ist so viel Weideland, welches man abmähen kann. Trocknen lassen und schon haben wir Heu!“
    „Wir brauchen dringend einen neuen Schlachter, Ryan!“ Lance schob ihm einen Ausschnitt einer Zeitung zu. „Hab ich heute Morgen gefunden. Ruf doch mal an, ob die nicht Interesse an einem Vertrag hätten.“
    Ryan las es sich kurz durch. Es war ein kleiner Familiebetrieb. Das klang besser als Steiger. Aber alles klang besser als Steiger. „Ich kümmere mich drum.“
    „Darf ich auch einen Vorschlag machen?“, mischte sich Leon ein.
    „Sicher!“
    „Neben der Scheune ist ein kleiner Raum. Mir tun die Jungs immer leid, wenn sie bei Regen ständig in den Autos sitzen. Ich denke, sie brauchen einen richtigen Aufenthaltsraum!“
    Ryan musterte ihn neugierig und lächelte dann. „Ja, find ich gut. Gott, ich glaub, ich war da schon seit Jahren nicht mehr drin!“
    „Keiner von uns. Da war immer abgeschlossen. Ich denke, die Tür werden wir aufbrechen müssen. Wer weiß, was dein Alter da gelagert hat!“
    „Wahrscheinlich seine kleine zwanzigjährige Geliebte!“, knurrte Ryan.
    Kurz sahen die Jungs sich an und lachten

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