Vaters böser Schatten
kann.“
Leon setzte sich, nur in Shorts bekleidet aufs Bett und wartete.
Mit einem liebevollen Lächeln trat Ryan wenige Minuten später aus dem Bad, schlang sich das Handtuch fester um die Hüften und setzte sich neben ihn. „Baby, du musst dir keinen Kopf machen. Sieh mal, ich bin hier aufgewachsen. Ich habe schon als Dreijähriger Spinnen gejagt. Naja, zumindest sagt Mum das immer. Ist doch klar, dass es für mich normal ist und für dich nicht.“
Von dieser Erklärung war Leon nicht wirklich überzeugt. „Weißt du, da will ich auf der einen Seite so ein cooler Kerl sein und mach mir bei solch einem kleinen Spinnenvieh fast in die Hose. Das ist doch bescheuert!“
„Leon, du bist ein cooler Kerl! Nicht nur das. Du bist auch unheimlich sexy und wahnsinnig süß. Ist doch egal, ob du damit klarkommst. Du lernst damit umzugehen!“
„Ich laufe innerlich sofort weg, wenn ich ne Spinne sehe. Ich bin absolut nicht der Richtige für ein Leben auf einer Farm.“ Verzweifelt ließ er sich nach hinten sinken.
„Bitte sag mir jetzt nicht, dass du deine Entscheidung, hier zu leben, überdenkst, weil du dich vor Krabbelviechern ekelst!“
„Nein! Hey, ich zieh hier ein und wenn ich ab sofort mit Insektenspray durch die Gegend laufe. Aber du wirst mich in Zukunft ständig retten müssen.“
Ryan lächelte liebevoll, beugte sich über ihn und glitt mit seiner Zungenspitze über die weiche Haut an Leons Hals. „Ich rette dich vor allem …“, flüsterte er.
„Du machst dich über mich lustig, nicht wahr?“, fragte Leon leise und blickte ihm amüsiert in die Augen.
„Ein wenig …“ Ryan zog ihn an sich und küsste ihn zärtlich. „Aber doch auch wieder nicht. Ich meins ernst. Ich liebe dich, Leon. Ich würde dich vor allem beschützen und retten, wenn ich es kann. Wenn du mal zwei Wochen zurückdenkst, wollte ich dich sogar vor mich selbst beschützen.“
Leon lachte leise auf. „Ja, das war die beschissenste Idee, die du je hattest.“
„Mag sein, aber ich wollte dich beschützen.“
„Nein …“, hauchte Leon und ließ seine Lippen über Ryans gleiten. „Du hättest mich damit nicht beschützt. Ich wäre gestorben, ohne dich …“
Ryan und Leon saßen am Abend im Wohnzimmer, genossen ihre erste gemeinsam zubereitete Mahlzeit und schauten sich einen Western an.
Ryan hatte über eine Stunde mit seiner Mutter telefoniert, die ihm die neuen Wohnverhältnisse mitgeteilt hatte. Und so sollten Ryan und Leon in den ersten Stock ziehen, wo sie ein Arbeitszimmer und ein Wohnzimmer haben würden. Das Schlafzimmer blieb oben, wo sie weiterhin über ihr eigenes Badezimmer verfügten.
Eileen selbst würde nach unten ziehen. Da es auch dort ein Bad und zwei weitere Zimmer - zusätzlich zum Wohnzimmer - gab, hatten alle, was sie brauchten.
Die Jungs fingen nach dem Gespräch gleich an zu planen. Ryans Zimmer musste dringend renoviert werden, genauso wie das neue Arbeitszimmer. Das ehemalige Schlafzimmer seiner Eltern benötigte lediglich einen neuen Anstrich. Da beide keine Ahnung vom Renovieren hatten, sprangen dafür Taylor und Julius ein. Am Samstag fand schließlich der Umzug statt.
„Leon, nimm endlich die Kiste aus dem Weg!“, sagte Maggie schon zum wiederholten Male.
„Welche Kiste denn? Oh, Mum, ich habe gerade ein Teil meines Bettes in der Hand! Stress mich nicht!“ Leon stellte die Kiefernplatte ab und stemmte die Hände in die Hüften. „Unglaublich. Ich bin doch gerade erst eingezogen!“
„Kannst ja hier bleiben, Baby“, schlug Ryan vor, der nun die Kiste mit Leons CDs aus dem Weg genommen hatte und sie zu den anderen in die Einfahrt stellte.
„Gott bewahre! Meine Mum bringt mich um. Sie hat doch ihr Zimmer schon komplett eingerichtet. Geh mal aus dem Weg!“
Beide Jungen traten zur Seite, als Rick und Charlie die Kommode hinaustrugen.
„Hey, Blake“, schnaufte Charlie, „wenn du noch mal umziehen solltest, dann rechne nicht mit mir! Warum zum Teufel hast du nur Kiefernmöbel? Die sind scheiße schwer!“
„Sorry, Jungs!“, grinste Leon. „Aber dafür gibt’s Burger und Bier, wenn wir auf dem Hof angekommen sind.“
Das war ein akzeptabler Grund für die Jungs, weiter zu machen. Eine Stunde später war Leons Zimmer leer und seufzend sah er sich um.
„Was haben wir in der kurzen Zeit hier erlebt“, sagte er leise und schloss seine Arme fester um Ryans Taille.
„Stimmt. Die Weihnachtsnacht war eine der schönsten.“
Leon blickte ihm lächelnd in die Augen. „Oh ja
Weitere Kostenlose Bücher