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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling
Autoren: Georgette Heyer
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mich dieses Schicksal?"
    Ermutigt durch die Entdeckung, dass er ihren Spaß am Albernen teilte, lachte sie mit und sagte: „Ja, und auch, dass Ihr Nachwuchs der Raupe ausgeliefert werden wird."
    „Oh, dagegen habe ich nichts! Die Raupe ist meinem Nachwuchs willkommen."
    „Nein, wie können Sie so unnatürliche Gefühle haben? ,Nachwuchs' muss doch Ihre Kinder bedeuten!"
    „Zweifellos! Alle eventuellen Resultate meiner Fehltritte kann die Raupe fressen und hat meinen Segen dazu!", gab er zurück.
    „Die armen kleinen Dinger!", sagte sie und fügte nach einer Weile nachdenklich hinzu: „Wobei es gar nicht leicht ist zu erkennen, was ihnen eine einzige Raupe Böses antun könnte."
    „Wissen Sie, dass Sie ein sehr sonderbares Mädchen sind?", fragte er abrupt.
    „Warum? Habe ich etwas gesagt, das ich nicht hätte sollen?", fragte sie ziemlich ängstlich.
    „Im Gegenteil - ich fürchte, das habe ich."
    „Wirklich?" Sie runzelte die Stirn. „Fehltritte? Nun, es war ganz meine Schuld, dass ich Ihre Kinder überhaupt erwähnte, wo ich doch weiß, dass Sie nicht verheiratet sind. Haben Sie eigentlich - nein."
    Seine Lippen zuckten, aber er sagte ernst: „Nicht, dass ich wüsste."
    Das entlockte ihr ein verständnisvolles Zwinkern. „Ja, das wollte ich Sie wirklich fragen", gab sie zu. „Ich bitte um Entschuldigung! Die Sache ist die, wissen Sie, ich spreche so selten mit jemand anderem als mit Aubrey, dass ich vergesse, mich vorzusehen, was ich sage, wenn ich in Gesellschaft bin."
    „Hüten Sic Ihre Zunge ja nicht um meinetwillen!", sagte er und ließ sie ins Speisezimmer ein. „Ich habe Ihren Freimut gern - und hasse Dämchen, die rot werden und sich im Zaum halten!"
    Sie setzte sich auf den Stuhl, den Imber für sie bereithielt. „Nun, ich glaube nicht, dass ich das je tat, selbst als grünes Ding nicht."
    „Ziemlich lange her!", sagte er neckend.

    „Doch, denn, wissen Sie, ich bin fünfundzwanzig."
    „Ich muss es Ihnen glauben, aber klären Sie mich doch bitte auf: Mögen Sie meine Geschlechtsgenossen nicht, oder haben Sie ein Gelübde der Ehelosigkeit abgelegt?"
    „Ich wollte, Sie brächten mich nicht zum Lachen, gerade wenn ich Suppe esse! Jetzt wäre ich fast erstickt! Natürlich nicht!"
    „Was für eine Bande von Dummköpfen müssen die Yorkshire-Burschen sein! Diese Suppe scheint ausschließlich aus Zwiebeln zu bestehen. Ich wundere mich nicht, dass Sie fast erstickt wären. Und soweit ich sehen kann", sagte er und schaute durch sein Monokel die verschiedenen Gerichte an, die auf dem Tisch standen, „kommt es noch schlimmer. Was zum Teufel soll denn dieser Mist sein, Imber?"
    „Kalbfleisch, Mylord, mit einer Bechamelsoße - da Mrs. Imber nicht auf Gesellschaft vorbereitet war", antwortete Imber in Verteidigung seiner Gattin. „Aber es gibt Hammelpastete und Rebhühner als zweiten Gang, mit grünen Bohnen und Champignons, und - und als Nachtisch Obst, was, wie Mrs. Imber hofft, Sie entschuldigen werden, Miss Lanyon, denn da Seine Lordschaft nicht für Süßes ist, hatte sie keine Creme
    noch ein Gelee bereit, und wie Sie wissen, Miss, solche Dinge brauchen ihre Zeit."
    „Ich staune, dass die arme Mrs. Imber imstande war, auch nur halb so viele Gerichte auf den Tisch zu zaubern", antwortete Venetia sofort. „Bei einer solchen Aufregung im Haus kann sie doch nicht eine freie Minute gehabt haben! Bitte, sagen Sie ihr, dass ich Kalbfleisch ganz besonders gern esse und Gelees geradezu verabscheue!"
    Damerei betrachtete sie mit einem Lächeln in den Augen. Er sagte, als Imber die leeren Suppenteller davontrug: „Alles ist schön an Ihnen! Ihr Gesicht, Ihr Name und Ihr Wesen! Erzählen Sie mir von Ihrem Leben! Wieso habe ich Sie nie vorher gesehen? Kommen Sie nie nach London?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Obwohl ich das vielleicht werde, wenn Aubrey nächstes Jahr nach Cambridge geht. Und Ihnen von meinem Leben erzählen - darauf gibt's nur eine einzige Antwort, und die ist... ,ein unbeschrieben' Blatt, Mylord!"
    „Soll ich darunter verstehen, dass Sie in Gedanken vor Gram vergehen? Ich hoffe, Sie wollen mir nicht erzählen, dass Sie düster melancholisch sind, denn ich könnte schwören, dass das nicht stimmt!"
    „Heiliger Himmel, nein! Nur, dass ich keine Lebensgeschichte habe. Ich habe mein ganzes Leben in Undershaw verbracht und nichts getan, was des Erzählens wert wäre. Ich wollte, Sie erzählten mir etwas von dem, was Sie getan haben!"
    Er schaute schnell von dem Gericht auf, das
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