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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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ihn Oswald Denny der Aufgäbe entgegengebracht haben würde, aber von der Entschlossenheit eines nüchternen Mannes beseelt, den Ruf der Dame zu schützen, die er dazu erwählt hatte, seine Braut zu werden. Im besten Fall hoffte er, in ihr ein Gefühl für ihre Unschicklichkeit zu erwecken; im schlimmsten Fall musste er Damerei dazu bringen, Venetias wahre Umstände präzise zu verstehen. Diese Aufgabe konnte nicht anders als höchst unangenehm für einen Mann sein, der stolz auf sein korrektes, wohlgeregeltes Leben war; und es könnte ihn eventuell, wenn Damerei sich wirklich so wenig um die öffentliche Meinung kümmerte, wie es von ihm hieß, genau in die Art Skandal stürzen, die zu vermeiden ihn seine Veranlagung drängte. Es fehlte ihm keineswegs an Mut, aber er hatte nicht den leisesten Wunsch, was immer die Beleidigungen Damereis sein mochten, sich eines Morgens früh, mit einer Pistole in der Hand und zwanzig Metern kalter Erde zwischen ihnen, vor Seiner Lordschaft aufzustellen. Wenn es dazu kam, würde das nur Aubreys Rücksichtslosigkeit und Venetias unverbesserlicher Unvorsichtigkeit zu danken sein, die ihn dann in eine Position gezwungen hätten, aus der er sich als Ehrenmann nicht zurückziehen konnte - selbst wenn er in Betracht zog, dass sie verdient hatte, was für Übel auch immer sie befiel, indem sie die Grenzen strengen Anstandes überschritten und damit einem Mann wie Damerei einen falschen Eindruck von ihrem Charakter gegeben hatte.
    Er ritt daher durchaus nicht mit einem romantischen Eifer von Undershaw zur Priory, sondern mit einem Gefühl von Wut und erbittertem Zorn, der sich, gerade weil er unter strenger Kontrolle gehalten wurde, eher verhärtete als besänftigte.
    Seine Ankunft traf fast mit der Damereis von Thirsk her zusammen. Als er abstieg, kam Damerei gerade um die Eckc des Hauses von den Ställen, ein Päckchen zusammen mit seiner Reitgerte unter einem Arm, während er sich die Handschuhe auszog. Beim Anblick Edwards blieb er überrascht stehen.
    Eine Weile standen sie einander gegenüber und betrachteten sich gegenseitig stumm, in dem einen Augenpaar harter Verdacht, in dem anderen zunehmende Belustigung. Dann hob Damerei fragend eine Augenbraue, und Edward sagte steif:
    „Lord Damerei, vermute ich?"
    Es waren die einzigen einstudierten Worte, die er äußern sollte. Von da an verlief die Begegnung auf einer Linie, die völlig anders verlief, als er sich darauf vorbereitet hatte. Damerei schlenderte auf ihn zu und sagte: „Ja, ich bin Damerei, aber Sie haben mir etwas voraus, furchte ich. Ich kann nur erraten, dass Sie ein Freund des jungen Lanyon sind. Seien Sie mir gegrüßt!"
    Er lächelte, während er sprach, und streckte seine Hand aus. Edward musste ihm die Hand schütteln, eine freundliche Geste, die ihn zwang, die Formalität aufzugeben, zu der er sich entschlossen hatte.
    „Danke", antwortete er höflich, wenn auch nicht mit Wärme. „Eure Lordschaft haben richtig geraten: Ich bin ein Freund von Aubrey Lanyon - ich darf sagen, schon mein ganzes Leben lang ein Freund seiner Familie! Ich kann nicht annehmen, dass Ihnen mein Name bekannt ist: Yardley - Edward Yardley of Netherfold."
    Er irrte sich. Damerei runzelte die Brauen einen Augenblick, dann hellte sich seine Stirn auf. Er sagte: „Liegt Ihr Besitz nicht einige Meilen südwestlich meiner Grenze?
    Ja, das dachte ich mir." Er fügte mit einem schnellen Lächeln hinzu: „Ich schmeichle mir, in meiner Bekanntschaft mit den Nachbarn Fortschritte zu machen. Haben Sie Aubrey besucht?"
    „Ich bin gerade erst angekommen, Mylord - von Under-shaw her, wo mich der Butler von diesem sehr unglücklichen Unfall informierte. Er erzählte mir auch, dass Miss Lanyon hier sei."
    „Ist sie das?", sagte Damerei gleichgültig. „Ich war den ganzen Vormittag nicht da, aber es ist sehr wahrscheinlich. Wenn sie hier ist, wird sie bei ihrem Bruder sein - wollen Sie hinaufgehen?"
    „Danke!", sagte Edward mit einer leichten Verneigung. „Ich möchte das sehr gern, wenn es Aubrey gut genug geht, um Besuch zu empfangen."
    „Ich darf sagen, dass es ihm durchaus nicht schaden wird", antwortete Damerei und führte den Weg durch die offene Tür ins Haus. „Er hat sich nicht schwer verletzt, wissen Sie - keine Knochenbrüche! Ich habe um seinen Arzt geschickt, gestern Abend, aber ich würde das nicht getan haben, wenn er mir nicht erzählt hätte, dass er ein Hüftgelenksleiden hat. Er hat zwar etwas Schmerzen, aber Bentwortb scheint

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