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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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des Ärgers in seinen Wangen verschwand allmählich. Als Marston mit einem Tablett mit kaltem Huhn und Obst und Tee hereinkam, hatte er seinen Gleichmut wiedergefunden; und obwohl er das Huhn zurückwies, ließ er sich ohne viel Schwierigkeiten überreden, etwas Tee zu trinken und ein Stück Butterbrot zu essen.
    Damerei ging fort, als das Mittagessen hereingebracht wurde, kam aber zurück, gerade als Nurse dabei war, die Kompresse um Aubreys Knöchel zu wechseln und seine diversen blauen Flecke mit einer großartigen Medizin eigener Zubereitung zu salben, und lud Veneria ein, mit ihm eine Runde im Garten zu machen.
    Sie war sehr gern dazu bereit, erwartete jedoch kaum, dass sie Nurse ohne Widerrede würde entfliehen können. Aber alles, was Nurse sagte, war, sie dürfe nicht ohne Hut hinausgehen, was ebenso überraschend war wie der Umstand, dass sie anscheinend nicht zu merken schien, wie erschöpft Aubrey aussah. Das war ein Zustand, der ihr für gewöhnlich Ausrufe, Vorwürfe, prüfende Fragen und ausgiebiges Schelten entlockt hätte. Aber obwohl sie ihn sehr prüfend angesehen hatte, machte sie keine Bemerkung.
    Für diese Enthaltsamkeit hatte Aubrey seinem Gastgeber zu danken. Damerei hatte Nurse auf ihrem Weg zu Aubreys Zimmer abgepasst und ihr von dem katastrophalen Ergebnis von Edwards Besuch erzählt.
    Edward hatte bisher als ehrbarer Kandidat auf Venetias Hand die Gunst Nurses genossen, aber kein Mensch, der einen Rückfall Aubreys verschuldete, konnte hoffen, seinen Platz in ihrer Wertschätzung zu behalten. Als sie erfuhr, dass er Aubrey eine Standpauke gehalten hatte, funkelten ihre Augen vor Wut, denn Aubrey Standpauken zu halten war ein Privileg, das ausschließlich ihr selbst vorbehalten war. Wäre sie anwesend gewesen, dann hätte Edward etwas zu verdauen gehabt! Sie war nicht anwesend gewesen, aber in ihrer Abwesenheit hatte Damerei - obwohl ein Sünder - mit einer Promptheit und einem Anstand gehandelt, der unverzüglich ihre Zustimmung gewann. Er hatte sich als so verdienstlich erwiesen, dass sie seinen Rat befolgte und selbst einsah, es wäre unvorsichtig, Aubrey gegenüber die Episode zu erwähnen. Damerei meinte, wenn man Aubrey in Ruhe ließ, würde er einschlafen, zu welchem Zweck er vorschlug, er würde die Schwester eine Weile von seiner Seite entfernen. Vielleicht mochte sie gerne im Garten herumschlendern - was meinte Mrs. Priddy?
    Erfreut, aber dennoch misstrauisch sagte Nurse, es sei nicht nötig, dass Venetia noch länger in der Priory bleibe, wozu Damerei lächelte und sagte: „Durchaus nicht, aber wir könnten sie nie dazu überreden, heimzugehen, bevor sie ihren Bruder nicht wieder auf dem Weg der Besserung sieht."
    Das stimmte, und da das Benehmen Seiner Lordschaft bei Weitem mehr das eines höflichen, aber leicht gelangweilten Gastgebers denn das eines Schänders unschuldiger Frauenzimmer war, erhob Nurse keine weiteren Einwände gegen seinen Plan.
    „Wie in aller Welt gelang es Ihnen", fragte Venetia, als sie neben Damerei die Treppe hinunterging, „Nurse so freundlich zu stimmen?"
    Er schaute neckend auf sie herunter: „Haben Sie gedacht, ich könnte das nicht?"
    „Nun, ich weiß, Sie können junge Frauen beschwatzen -zumindest glaubt man das allgemein von Ihnen! -, aber ich bin überzeugt, ein Versuch, mit Nurse zu flirten, würde nie gelingen."
    „Also trauen Sie mir ausschließlich Flirten zu! Sie unterschätzen meine Talente, Miss Lanyon! Da ich eine Bresche in die Verteidigungswerke Nurses damit schlug, dass ich Besorgtheit um Aubrey zeigte und einen entsprechenden Respekt vor ihrem Urteil in allem, was ihn betrifft, brach ich durch teuflische Strategie zumindest in den Ring ihrer Vorwerke ein. Ja, ich opferte Ihren würdigen Freier und stürmte die Befestigungen über seinen gefallenen Leichnam. Sie war so erfreut über mich, dass ich Aubrey von ihm befreit habe, dass sie sich nicht nur beschwatzen ließ, ihre Zustimmung zu dieser sehr gefährlichen Expedition zu geben, sondern sogar zustimmte, keinen Staub mehr mit einer Bemerkung über Aubreys zermürbtes Aussehen aufzuwirbeln."
    „Nurse war über Sie erfreut, weil Sie Edward losgeworden sind?", rief Venetia ungläubig aus. „Aber er ist doch ihr größter Favorit!"
    „Wirklich noch? Nun, wenn er genug gewandt ist - was ich bezweifle -, kann es ihm vielleicht gelingen, diese Position zurückzuerobern, aber nicht, falls man ihr glauben darf, bis sie ihm nicht ein wahres Donnerwetter verpasst hat! Und bestimmt

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