Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venezianische Verführung (German Edition)

Venezianische Verführung (German Edition)

Titel: Venezianische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manon Sera
Vom Netzwerk:
Federica.«
    »Du wirst sehen, was ich kann«, sagte die Baronessa hämisch grinsend und schlug ihm eine Vase über den Schädel, woraufhin er bewusstlos zu Boden sank. »Und nun zu dir, mein Täubchen!« Sie hob den Dolch an und kam näher.
    Um zur Tür zu gelangen, musste Aurora an ihr vorbei. So tat sie einen Schritt zurück. Das Fenster war nicht allzu weit weg. Wenn sie es nur rechtzeitig erreichte, könnte sie es mit irgendeinem Gegenstand einschlagen –
    einer der vielen Vasen etwa. Als Aurora rückwärts ging, verhedderte sie sich in ihren vielen Unterröcken und fiel hin.
    Die Baronessa warf sich auf sie. Aurora schrie, als ein stechender Schmerz ihren Oberarm durchfuhr, wo der Dolch sie getroffen hatte. Blut tränkte den Stoff ihres Kleides.
    Sie umfasste die Dolchhand der Baronessa und versuchte ihr die Waffe zu entwenden. Der Dolch fiel klirrend zu Boden. Aurora trat ihn mit dem Fuß weit unters Bett, sodass niemand ihn ohne Weiteres hervorholen würde können.
    Die Baronessa starrte sie wutentbrannt an. »Verfluchtes Miststück!« Sie rappelte sich auf und eilte zu einem der goldgerahmten Gemälde an der Wand. Zu Auroras Überraschung zog sie am Bilderrahmen, der ein Geheimfach hinter dem Bild freigab.
    Die Baronessa griff in dem Augenblick hinein, als ein Krachen im Flur erklang. Jemand verschaffte sich gewaltsam Zutritt!
    Auroras Herz setzte einen Moment aus, als sie sah, was die Baronessa dem Geheimfach entnahm: eine Pistole! Sie hielt die Waffe in beiden Händen und zielt auf sie. »Bald gehört er mir alleine!«
    »Nein!« Leandro stürmte in den Raum. Die Baronessa erschrak und fuhr zu ihm herum. Die Waffe ging los. Leandro fiel getroffen zu Boden.
    Aurora starrte ungläubig auf das Blut, das sich auf seinem Hemd ausbreitete. Sie begann, am gesamten Leib zu zittern. Dennoch rappelte sie sich auf.
    Die Baronessa wurde schlagartig kalkweiß und schlug ihre Hände vors Gesicht. »Oh, mein Gott, was habe ich getan? Alles war umsonst. All meine Intrigen und Francas Tod. Ja, ich habe Franca umgebracht und ihn jetzt auch.« Sie schluchzte hemmungslos.
    Aurora rannte zu Leandro. Mit zitternder Hand strich sie über seine Wange. »Leandro.« Tränen brannten in ihren Augen. Sie hatte ihn verloren. Alles war jetzt bedeutungslos. Es war gleichgültig, dass er sie nicht liebte oder andere Frauen hatte. Sie wollte, dass er lebte. Wenn sie doch nur die Zeit zurückdrehen könnte!
    »Ich kann ohne ihn nicht leben!« vernahm sie die Stimme der Baronessa.
    Ein weiterer Schuss erklang. Aurora schreckte hoch. Sie sah die Baronessa fallen. Sie hatte sich selbst in den Kopf geschossen. Kupfriger Geruch erfüllte den Raum.
    Aurora tastete mit zitternder Hand nach Leandros Puls. Sie glaubte, ihn noch zu spüren. Sicher war sie jedoch nicht in ihrer Aufregung. Sie musste so schnell wie möglich einen Arzt holen.
    »Hol du einen Arzt«, vernahm sie Paolos Stimme, als hätte er ihre Gedanken erraten.
    Sie wandte sich im Sitzen halb um und erblickte Paolo, der sich den Kopf hielt. »Ich bleib solange bei ihm. Mein alter Herr hat mir einiges über die Heilkunst beigebracht. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Sie sah ihn nachdenklich an. Konnte sie ihm vertrauen? Sie musste es. An seiner Stirn befand sich eine Platzwunde. Er hatte sie verteidigen wollen.
    Offenbar stand er tatsächlich auf ihrer Seite.
    »Wird es gehen?« fragte sie.
    Paolo nickte. »Ja.«
    Nur ungern verließ sie Leandro. Sie wollte bei ihm sein und ihn in ihren Armen halten, wenn er starb. Der Gedanke an seinen möglichen Tod verursachte ihr beinahe körperliche Schmerzen. Auf keinen Fall wollte sie Leandro verlieren. Er bedeutete ihr alles. Er war ihr Leben und ihre Liebe.
    Doch Aurora musste gehen. Schweren Herzens eilte sie hinaus. Die Minuten, bis sie sich zu einem Arzt durchgefragt hatte, erschienen ihr unendlich lang. Jede davon konnte seine letzte sein. Was war, wenn Leandro verstarb, während sie hier draußen herumlief? Sie wollte bei ihm sein und ihn in ihren Armen halten. Ein letztes Mal wollte sie den Duft seiner Haut und die entschwindende Wärme seines Leibes spüren. Mühsam zurückgehaltene Tränen brannten in ihren Augen.
    Bald erreichte sie das Haus des Arztes. Dieser fragte glücklicherweise nicht lange, sondern nahm seine Tasche und eilte mit ihr zum Haus der Baronessa.
    Paolo hockte neben Leandro auf dem Boden. Letzterer war immer noch bewusstlos.
    »Er lebt«, sagte Paolo.
    Aurora wagte es noch nicht, aufzuatmen. Noch immer stand er

Weitere Kostenlose Bücher