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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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habe deinen Namen erwähnt und ihm erzählt, dass ich dich in Venedig kennengelernt habe. Und du schaust nicht gerade britisch aus.“ Sie ging ein wenig auf Abstand zu ihm, sah ihn aber weiter unverwandt an. Kälte spiegelte sich in ihren Augen. „Edward hat lange gewartet, um mir die Sache mit dem Ring heimzuzahlen. Doch hat er den Job heute mit Bravour erledigt.“
    Hatte sie vielleicht recht? Domenico streckte eine Hand aus. „Nenn mir den Namen dieser Freundin, und ich werde dich aus tiefstem Herzen um Verzeihung bitten.“
    „Das kann ich nicht. Und ich will auch keine Entschuldigung“, erwiderte sie schneidend. „Man kann leicht reden. Noch vor Kurzem hast du mir erklärt, du würdest mich für immer lieben, und ich war dumm genug zu denken, du würdest es so meinen.“
    „Es war so gemeint.“ Unwillkürlich trat er einen Schritt näher, und sie wich um dieselbe Entfernung zurück. „Ehrlich, Laura.“
    „Warum sollte ich dir glauben? Du tust es umgekehrt auch nicht.“ Sie fühlte sich plötzlich entsetzlich erschöpft. „Bitte geh, Domenico. Jetzt. In deinem Hotel findet man bestimmt noch ein Bett für dich.“
    Fassungslos blickte er sie an. „Ist das dein Ernst?“
    „Mir ist noch nie im Leben etwas so ernst gewesen“, antwortete sie mit einer Gleichgültigkeit, die ihn so offensichtlich wütend machte, dass sie flüchtig Triumph empfand.
    „Überleg es dir gut, Laura“, warnte er sie ohne jede Emotion in der Stimme, nachdem sie sich eine Weile schweigend angesehen hatten. „Wenn ich die Wohnung jetzt verlasse, werde ich nie wieder zurückkommen.“
    Sie zuckte die Schultern. „Von mir aus. Ich rufe dir ein Taxi.“
    „Bemüh dich nicht“, erwiderte er hochmütig. „Ich habe selbst ein Handy.“
    Unglücklich beobachtete sie, wie er sich zum Schlafzimmer wandte. Sie hatte das Gefühl, die Welt würde einstürzen. Dann richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, drehte sich um und holte eine Vase für Edwards Strauß. Blindlings arrangierte sie die Blumen, bis Domenico wieder auf der Bildfläche erschien.
    „Das Taxi wird in fünf Minuten da sein. Wenn du es wünschst, warte ich draußen.“
    „Es regnet. Also bleibst du besser hier.“
    „Erträgst du meine Gegenwart so lange?“, fragte er bitter und sarkastisch und setzte das Gepäck ab.
    „Eigentlich nicht.“ Sie warf die Blumen in den Mülleimer. „Ich gehe derweilen ins Schlafzimmer.“
    Schon wollte sie an ihm vorbei, als er sie überraschend in die Arme zog. Zornig sah er einen Moment in ihre Augen, die vor Empörung blitzten, bevor er seinen Mund auf ihren presste.
    „Arrivederci“, sagte er dann rasch, nahm seine Sachen und verschwand.

11. KAPITEL
    Kein Angestellter im Forli Palace hatte Domenico je in der Verfassung erlebt, in der er aus London zurückkehrte. Fast schien es, als würde er an einer geheimnisvollen Krankheit leiden. Er war weiterhin sehr höflich und umgänglich und arbeitete länger als jeder andere, nur hatten seine blauen Augen jeglichen Glanz verloren.
    Domenico wusste, dass das Personal über ihn redete, aber es war ihm egal. Er verbrachte kaum noch Zeit in seinem Apartment, sodass er schon über einen Verkauf nachdachte. Er kam nicht mehr gern nach Hause, denn dort erinnerte ihn alles an Laura. Und jedes Mal, wenn er irgendwo eine junge Frau mit langen blonden Haaren sah, sehnte er sich so sehr danach, mit Laura zu sprechen, dass es ihm fast körperlich wehtat. Doch war er zu stolz, um eine mögliche Abfuhr zu riskieren, und rief sie lieber nicht an. Als sie ihm dann das Handy zurückschickte, spielte er auch nicht länger mit dem Gedanken. Das Päckchen hatte keine Grußbotschaft enthalten – nicht, dass er dies erwartet hätte.
    Er stürzte sich in die Arbeit, in der er leider kein Vergessen fand, und schlief nachts entsetzlich schlecht. Natürlich sah man ihm die Erschöpfung an, weshalb Lorenzo und Roberto sich auf einer Vorstandssitzung in Florenz besorgt nach seiner Gesundheit erkundigten. Er wehrte ihre Fragen ab und erklärte, dass er momentan viel um die Ohren habe. Freundlich bot ihm Roberto an, für ihn einzuspringen, sollte er Urlaub machen wollen, aber er lehnte es höflich ab. Ferien würde ihm nicht helfen, denn er nähme den Kummer um Laura mit. Irgendwann würde er über die Trennung hinweg sein, doch der Tag schien ihm noch in unendlicher Ferne zu liegen.
    Laura erging es nicht anders. Sie vergrub sich in die Arbeit und fühlte sich in ihrer Wohnung nicht mehr wohl. Selbst

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