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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung
Autoren: Catherine George
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Holzdecke schweifen. „Das werde ich ganz bestimmt.“
    Schwungvoll öffnete die Signora zwei schmale, in der oberen Hälfte verglaste Türen, die auf eine kleine Dachterrasse hinausgingen. „Und dies ist Ihre Aussicht.“
    Laura atmete tief ein, als sie nach unten auf die malerischen Häuser entlang des Kanals sah. „Wie traumhaft schön.“
    Maddalena schaute zufrieden. „Wie ich bereits erwähnte, servieren wir keine Mahlzeiten. Doch gibt es viele Lokale und Bars in der Nähe. Fragen Sie einfach an der Rezeption.“
    Nachdem Laura ihre Mutter angerufen hatte, um ihr zu sagen, dass sie gut angekommen war, packte sie ihre Sachen aus. Anschließend duschte sie, brachte die Haare mit Föhn und Bürste in Form, schminkte sich und schlüpfte in ein schlichtes schwarzes Kleid.
    Beschwingt trat sie wenig später hinaus in den warmen Sommerabend und schlenderte zurück zum Markusplatz. Ihr Ziel war das berühmte Café Florian. Dort spielte eine Hauskapelle, der man bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein lauschen konnte. Zur Feier ihrer Ankunft würde sie sich heute auch einen kleinen Imbiss gönnen, egal, wie viel sie dafür bezahlen musste.
    Ein Kellner führte sie zu einem Tisch, der genau in der richtigen Entfernung zu der berankten Laube lag, in der die Musiker saßen. Nachdem sie in ihrem besten Schulitalienisch ein Mineralwasser sowie ein Käse-Schinken-Sandwich bestellt hatte, genoss sie die Atmosphäre und lauschte auf das Gemurmel der vielen Stimmen und Sprachen. Versonnen beobachtete sie das Geschehen um sie herum, während sie sich alle Zeit der Welt ließ, ihr tramezzino zu verspeisen.
    „ Buona sera , Miss Green.“
    Die dunkel klingende Stimme riss sie aus ihrer Versunkenheit. Laura wandte den Kopf und sah Domenico neben sich stehen. „Guten Abend.“ Überrascht lächelte sie ihn an, und er lächelte charmant zurück, ohne auch nur eine Spur jener Ungeduld zu zeigen, die er am Flughafen ausgestrahlt hatte.
    „Signora Rossi hat mir erzählt, Sie seien hier. Ist das Gästehaus zu Ihrer Zufriedenheit?“
    „Ja, sehr.“ Jetzt hatte sie die Muße, ihn genau zu betrachten. Er war ein Bild von einem Mann, hatte breite Schultern, schmale Hüften und wellige schwarze Haare, die so perfekt geschnitten waren wie sein eleganter Anzug. Die Augen, die nun nicht mehr hinter einer Sonnenbrille verborgen waren, leuchteten aquamarinblau. Er blickte sie auf eine Weise an, die ihr verriet, dass er sich seiner Wirkung voll bewusst war. „Ich war so beschäftigt, das Treiben auf der Piazza zu verfolgen, dass ich Ihr Kommen nicht bemerkt habe.“
    „Ich habe Sie aus Ihrer Ruhe aufgeschreckt. Darf ich Sie zur Wiedergutmachung zu einem Kaffee oder Wein einladen?“
    Warum nicht, dachte sie nach einem Moment des Zögerns. „Vielen Dank. Ich hätte gern einen caffè macchiato .“
    „Sie haben einen bezaubernden Akzent.“ Er winkte einen Kellner herbei, bestellte und deutete auf den freien Stuhl neben ihr. „Permesso?“
    „Natürlich.“
    „Wie ist Ihr erster Eindruck von meiner Stadt?“
    „Ich habe schon viele Bilder von Venedig in Büchern und im Fernsehen gesehen, aber tatsächlich hier zu sein, ist atemberaubend.“ Sie trank einen Schluck von dem Kaffee, den der Ober ihnen gerade serviert hatte.
    „Das freut mich zu hören.“
    „Eine Freundin hat mir geraten, ich solle als Erstes ins Café Florian gehen, Signor Chiesa.“
    „Ein guter Ratschlag.“ Er lächelte sie an. „Nennen Sie mich doch bitte Domenico.“
    „Und ich heiße Laura.“
    „Und, Laura, was haben Sie für morgen geplant?“
    „Ich will einfach nur durch Ihre herrliche Stadt bummeln.“ Sie stellte die leere Tasse zurück.
    „Möchten Sie noch einen Kaffee?“
    „Er war köstlich. Aber nein, danke.“
    „Dann lassen Sie uns ein Glas Prosecco trinken.“
    Auch diese freundliche Einladung konnte sie unmöglich ablehnen. Außerdem handelte er wahrscheinlich auf Anweisung. Ihre Freundin Fen hatte ihr erzählt, dass Lorenzo einen kleinen Angestellten beauftragen würde, eine Unterkunft für sie zu suchen. Allerdings wirkte dieser Domenico keineswegs wie ein kleiner Angestellter.
    „Salute!“ Er prostete ihr zu, sobald der Kellner den Prosecco serviert hatte. „Kennen Sie Signor Forli gut?“
    „Ich bin ihm nur ein paar Mal bei meiner Freundin Fenella Dysart begegnet. Er ist mit ihrer Schwester verheiratet.“ Laura nippte an ihrem Glas. „Wohnen Sie hier in Venedig?“
    „Schon mein ganzes Leben lang. Und woher kommen
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