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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sagte der Mann, mit denn ich mich eben unterhalten hatte. »Wir müssen uns mal aussprechen, mein Freund.«
    »Worüber?« fragte ich.
    »Du erwartest Geld«, begann er. »Was würdest du mir ge ben, wenn ich dich an die Stelle führe, wo du’s kassieren kannst?«
    »Hm, wenn du das wirklich machst, die Hälfte«, erwiderte ich.
    »Gut, für die Hälfte tu ich’s, obwohl’s eine sehr schlechte Nacht dafür ist. Wegen der Entführung wird die ganze Stadt durchsucht. Die Jungs haben sicher ‘ne Menge dafür kassiert. Was ihr für die Ermordung des alten Kurch gekriegt habt, macht sich neben Musos Prämie sicher rar.«
    Ich war also auf der falschen Spur! Wie sollte ich mich jetzt verhalten? Der Bursche war offensichtlich betrunken und schien etwas über den Entführung Nnas zu wissen – aber wieviel? Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Stier bei den Hörnern zu packen.
    »Wie kommst du eigentlich darauf, daß ich etwas mit dem Mord an Kurch zu tun hatte?« fragte ich.
    »Hast du das denn nicht?« fragte er.
    »Aber natürlich nicht«, erwiderte ich. »Hab’ ich auch nie be hauptet!«
    »Aber wie kommst du zu soviel Geld?«
    »Glaubst du etwa, daß außer der Kurch-Sache nichts statt gefunden hat?«
    »An großen Sachen gab’s heute nur zwei«, sagte er. »Wenn du mit dem anderen Job zu tun hast, müßtest du eigentlich wis sen, wohin.«
    »Aber ich weiß es nicht!« sagte ich wütend. »Ich glaube, man will mich ‘reinlegen. Ich sollte mein Zeug hier unten bekommen, aber es ist niemand gekommen. Ich weiß auch nicht, wohin man das Mädchen bringen wollte. Ich würde viel darum geben, wenn ich es wüßte. Wenn ich die Burschen aufstöbere, rücken sie be stimmt mit dem Geld ‘raus – oder…« Ich berührte mein Schwert.
    »Wieviel kriege ich?« fragte er.
    »Du weißt ja doch nicht, wo sie sind!« sagte ich.
    »O wirklich? Zeig mir mal, wieviel Geld du hast. Wenn sich’s lohnt, weiß ich viel!«
    »Wenn du mir wirklich helfen kannst«, sagte ich, »gebe ich dir vielleicht fünfhundert Pandar.«
    »Soviel hast du doch nicht«, sagte er.
    Ich klimperte mit den Münzen in meiner Tasche. »Na, hört sich das nicht gut an?«
    »Klimpern kann man viel«, erwiderte er.
    »Komm nach draußen, dann zeig ich’s dir.«
    Ein gieriges Glitzern trat in seine Augen, als wir auf die Stra ße gingen. Ich drückte mich in eine dunkle Ecke und zählte ihm fünfhundert Pandar auf die Hand. Ehe er das Geld in die Tasche stecken konnte, zog ich meine Pistole und preßte ihm den Lauf in die Seite.
    »Also los«, sagte ich. »Du bringst mich jetzt zum Versteck des Mädchens, und mach keine Dummheiten! Wenn du dein Versprechen hältst, kannst du das Geld behalten, wenn du mich ‘reinlegen willst oder das Mädchen nicht findest, bist du geliefert!«
    Er lächelte mich gequält an und setzte sich langsam in Bewegung. Gleichzeitig zog ich ihm die Pistole aus dem Halfter. Ich gedachte kein Risiko einzugehen.
    »Du bist richtig, Kollege«, sagte er. »Wenn du mit dieser Sache fertig bist, möcht’ ich mit dir arbeiten. Du bist schnell und weißt, was du tust. Dich legt so leicht keiner ‘rein.«
    »Danke«, sagte ich. »Wir können uns ja morgen abend hier wieder treffen und darüber reden.«
    Er führte mich am Fluß entlang zu einem alten, verlassenen Gebäude. An einem Ende erhob sich ein riesiger Ofen mit einer Brennkammer, die sechs Menschen Platz geboten hätte. Vorsichtig blieb er stehen und sah sich um.
    »Sie ist da drin!« flüsterte er. »Die Brennkammer hat auch einen Zugang vom Gebäude. Jetzt gib mir meine Pistole wieder und laß mich gehen.«
    »Nicht so schnell!« sagte ich. »Wir hatten vereinbart, daß du mir das Mädchen zeigst. Los, hinein.«
    Er zögerte, und ich versuchte ihm mit dem Pistolenlauf anzu treiben. »Sie werden mich umbringen!« wimmerte er.
    »Wenn du mir das Mädchen nicht bald zeigst, brauchen sie das nicht mehr«, drohte ich. »Halte jetzt den Schnabel. Wenn ich allein da ‘reinsteigen muß, bleibst du als Leiche zurück.«
    Zitternd kroch er hinein. Ich legte seine Pistole auf den Rand der Brennkammer und folgte ihm. Es war stockdunkel, und als wir uns durch die zweite Ofentür in das Innere des Gebäudes geschlichen hatten, wurde es auch nicht besser. Ich mußte meinen Begleiter festhalten, damit er mir nicht entwischte. Eine volle Minute lang standen wir lauschend in der Dunkelheit, und ich glaubte das Gemurmel von Stimmen zu hören. Mein Führer be wegte sich vorsichtig vorwärts.

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